Kapitel 24

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Svens POV.

„Ich habe gerade so verdammt viel erfahren, was ich nicht wissen wollte!" ich konnte Max fast nicht verstehen, weil er in mein T-Shirt nuschelte. „Da mussten wir alle einmal durch und du musste es jetzt auch. Auch wenn ich jetzt schon das zweite Mal mit ihnen darüber reden musste." darauf erwiderte er nichts mehr sondern kuschelte sich näher an mich.

Er war so süß! Warum musste er nur mein Stiefbruder sein? Warum musste ich nur so alt sein? Das würde immer wieder blöde Sprüche und Blicke geben.

Eigentlich konnte mir das ja egal sein, aber was wenn Max damit nicht klar kam? Er hatte sich das zwar selbstausgesucht, aber wenn er es irgendwann bereute? Wir werden uns noch unser Leben lang sehen müssen und Zeit miteinander verbringen, falls wir uns einmal nicht mehr lieben, wird das sehr peinlich. Aber darüber sollte ich mir keine Gedanken machen. Wenn alles so lief wie ich es mir wünschte würden wir irgendwann einmal heiraten und Kinder haben. Das war die Zukunft wie ich sie mir ausmalte. Ob Max manchmal auch über sie nachdachte? Vielleicht kreuzten sich unsere Vorstellungen ja irgendwo. Das wäre natürlich wunderbar, denn das würde sich sicher einfacher umsetzten lassen als andere Dinge in denen wir nicht der gleichen Meinung waren!

„Über was denkst du schon wieder nach?" Max pikste mich in die Seite und lächelte mich an. „Nur über die Erdbeerwaffel die ich zum Frühstück hatte." wir lachten beide und Max legte seinen Kopf wieder auf meine Brust. „Sollte ich fragen was an dieser Waffel so interessant ist?" „Nein" damit hatte sich die Sache für ihn wohl wieder erledigt.

"Guten morgen Sven!" Peter begrüßte mich mit einer freundschaftlichen Umarmung. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass wir nach unserer kurzen Liebschaft noch Freunde sein könnten, aber es lief ganz gut zwischen uns. "Morgen Peter!" ich lächelte ihn an und Vincent warf mir einen bösen Blick zu. Damit wollte er sagen, dass ich es gefälligst lassen sollte, Kontakt mit anderen männlichen Wesen herzustellen als mit Max, oder er würde mich eigenhändig köpfen. Er hatte ja recht. Max hatte sich immer wie ein Macho aufgespielt, war aber trotzdem ziemlich verletzlich und vor allem eifersüchtig.

"Warum sind die Blumen gelb und nicht rot?" fragte mich Benni und hielt mir einen Löwenzahn unter die Nase. Natürlich konnte ich ihm darauf keine Antwort geben, aber meine Mutter half mir sofort. "Hör auf deinen großen Bruder Dinge zu fragen, auf die er keine Antwort weiß!" sie schickte ihn in die Küche, um dort etwas zu trinken zu holen. "Sven?" meine Mutter klopfte neben sich auf die Gartenliege und ich setzte mich zu ihr. "Silvie?" erwiderte ich. "Ich mache mir Sorgen um mein Baby." sie setzte sich auf und drückte mich fest an sich. "Sven, ich weiß das du früher viel durchmachen musstest, ich weiß auch das du Vincent nicht leiden kannst und anders herum ist es genau so. Aber du machst es nicht besser, indem du eine Beziehung mit Max eingehst. Und du machst dich strafbar, mir gefällt das alles nicht."

"Willst du mir dazu raten, meine Beziehung mit Max aufzugeben, damit den Idiotischer Mann seinen Willen bekommt?" fragte ich sie und achtete auf meinen Ton, wenn ich es nicht getan hätte, hätte ich sie vielleicht noch angeschrien. "Sven, nein, wenn dass so rübergekommen ist, tut es mir leid. Ich möchte lediglich das du dich mit Vincent verträgst. Ich weiß das du keine emotionale Beziehung oder Freundschaft mit deinem Stiefvater haben willst, aber Vincent kann echt nett sein, wenn du ihm nur die Chance geben würdest, dir das zu zeigen." sie strich mit ihrer Hand beruhigend über meinen Rücken. "Ich will aber nicht erfahren wie 'nett' Vincent sein kann!" ich schlug ihre Hand weg, stand auf und ging in das Haus, um mich auf mein Bett zu werfen und Netflix zu schauen. Warum erwarteten alle von mir, dass ich Vincent mögen musste?

"Hey, Silvie hat gesagt du wirst hier sein." Paulina legte sich neben mich in das Bett und starrte, wie ich es schon seit Stunden tat, die Decke an. "Ach ja, hat sie das?" war eine blöde Frage, aber ich konnte nicht mehr so klar denken wie vor dem Glas Vodka. "Hast du nicht gesagt du trinkst nicht mehr?" sie hatte sich wieder aufgesetzt. In ihrem Blick lag Mittleid, aber auch Enttäuschung. "Erstens, schau mich nicht so an, als hätte ich dich getäuscht und du müsstest jetzt traurig darüber sein, dass aus meinem Leben nichts geworden ist und nichts werden wird und zweitens, ja, hatte ich, aber es ist eh aussichtslos, deswegen habe ich auch nie damit aufgehört." antwortete ich ihr und setzte die Vodkaflasche zu einem neuen Schluck an. Ich hatte keine Lust mehr auf das blöde Glas! "Sven, ich weiß..." "Du weißt gar nichts."ich stellte die Flasche neben mein Bett auf den Boden und drehte mich um um mich so hinzulegen als würde ich schlafen.

"Hallo Sven!" Max warf sich auf mein Bett und kuschelte sich an meine Seite. Er war wirklich zum anbeißen süß. Er musste nach seiner Mutter kommen, den Vincent konnte ich mir so nicht vorstellen. "Sven, du riechst nach Alkohol." bemerkte er und rutschte von mir weg. "Hey, komm zurück!" ich zog ihn wieder an mich und küsste seinen Nacken. "Sven, nicht wenn du was getrunken hast!" er versuchte sich aus meinem Griff zu winden, aber ich ließ ihn nicht los. Irgendwann hörte er auch auf sich zu wehren und blieb in meinen Armen liegen. 

Nicht Gerade EinfachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt