Kapitel 15

2K 94 13
                                    

„Jaja Mom!" wir alle wussten das Silvie es hasste wenn ihre Kinder sie bei ihrem Vornamen nannten. Aber bei Sven kam man in diesem Fall nicht wirklich weiter. Er nannte sie nur Mom wenn sie ihn darauf ansprach oder wenn er traurig war. „Und? Was habt ihr gekauft? Habt ihr schöne Möbel gefunden?". „Ich habe zusammen mit Sven eine richtig schöne Couch gefunden, die wir sofort gekauft haben! Sie ist rot und total weich! Man kann darin versinken wenn man sich darauf legt!" schwärmte ich ihr von meiner neuen Couch vor. „Das hört sich ja toll an!" sie war sichtlich begeistert, und bei ihr war ich mir auch sicher dass sie es wirklich so meinte. „Und ihr? Hast du auch was für Ray gefunden?" Silvie sah Paulina tadelnd an „Ja, natürlich! Wir haben einen wunderschönen Pulli gefunden! Und wir haben sogar etwas für Max gekauft!" sie liebte es mir Dinge mitzubringen, auch wenn sie mir nicht immer gefielen. Aber wenn ich es ihr sagen würde, wäre sie sicher sauer, oder zumindest enttäuscht. Also freute ich mich zumindest gespielt „Toll! Ich kann es kaum erwarten es zubekommen!" natürlich bemerkte Paulina das ich es nicht so ernst meinte wie es herübergekommen war. Aber um Silvie nichts davon merken zu lassen, ließ Paulina es einfach etwas dagegen zu erwidern. „Wann kommen dann die Möbel?" während Silvie Sven die Jacke abnahm, zogen wir anderen unsere Schuhe aus „Übermorgen kommt das Bett und am Tag danach kommt der Rest." ich hatte nicht aufgepasst als der Mann das mit Sven besprochen hatte, aber das es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht. „Euer Vater ist übrigens schon wieder bei der Arbeit! Er arbeitet viel zu viel!" Silvie machte sich nicht nur Sorgen über uns beim Autofahren, sondern auch über Dad, wenn er arbeitete. Manchmal hatte sie Angst, dass er sich totarbeitete. Aber sie hatte ihn ja auch nicht gesehen als Mom gestorben ist. Daran wollte ich jetzt aber beim besten Willen nicht denken! „Ich würde jetzt gerne etwas essen! Sonst noch jemand hier der Hunger hat?" ich machte mich schon mal auf den Weg in die Küche und suchte mir dort alles zusammen um etwas Gutes zu kochen. Sven war mir gefolgt und saß schon an der Küchenzeile vor dem Herd. „Was möchtest du denn kochen?" er hatte sein Handy herausgeholt und scrollte, soweit ich sehen konnte, durch WhatsApp. „Gebratenes Rahmgemüse. Mit wem schreibst du?" erst als sein Handy vibrierte antwortete er mir „Mit Peter". „Warum kenne ich keinen Peter?" ich wollte nicht das Sven mit einem Mann schrieb den ich nicht kannte! Das sollte er nicht tun! Er gehört mir!

„Peter ist ein Freund!" Sven grinste mich zwar an, aber in seinem Blick war Ungewissheit. „Achso, ein Freund." ich stellte einen Teller vor Sven und einen vor den Platz neben ihn. Dann teilte ich das Gemüse auf die beiden Teller auf und holte noch Brötchen aus dem Brotkasten. „Ja, nur ein Freund!" anscheinend hatte Sven jetzt ein schlechtes Gewissen bekommen. Ich redete trotzdem nicht mit ihm. Tat einfach so als sei er gar nicht da. „Komm schon Max, ich darf doch schreiben mit wem ich will, oder?". Trotzdem ignorierte ich ihn weiter und als wir gegessen hatten räumte ich einfach das Geschirr weg und ging, ohne ihn weiter zu beachten, in sein Zimmer.

Nach einiger Zeit kam dann auch endlich Sven in sein Zimmer und entdeckte mich auf seinem Bett „Bist du mir also doch nicht so böse wie du tust?" er grinste und legte sich neben mich aufs Bett. „Ich möchte nicht das du mit einem Peter schreibst!" ich drückte mich an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. „Peter ist doch nur ein Freund von mir!" er strich mit seiner Hand sanft über meinen Kopf und ich drückte mich nur noch mehr an ihn. „Wenn dein Bett da ist, musst du nicht mehr in meinem schlafen." ich grummelte nur und ließ meinen Kopf auf seiner Brust liegen. Ich wollte weiterhin bei ihm schlafen! Sein Bett war so schön warm und weich. Aber ich hatte noch zwei Tage in denen ich neben ihm schlafen konnte. Solange Dad nichts dagegen hatte. Er war der einzige der noch zwischen mir und Sven stehen konnte. Naja, solange er mich überhaupt haben wollte. Wenn nicht, konnte ich auch nichts machen.

Woran dachte ich denn bitte schon wieder? Ich konnte nicht mit meinem Bruder zusammen sein! Vier Jahre waren einfach zu viel Altersunterschied und es war sicher nicht legal seinen großen Stiefbruder zu lieben. Nein! Ich liebte ihn nicht, ich konnte nicht und ich durfte nicht! Eigentlich wollte ich weggehen und seine Nähe meiden, aber ich konnte nicht. Seine Nähe tat so gut! Er war so warm und seine Hand in meinen Haaren fühlte sich so gut an. Sein gesamter Körper war so verdammt schön und er war so liebevoll. Warum war mir das früher nie aufgefallen? Er konnte ja nicht von heute auf morgen angefangen haben mich zu lieben, oder? Das würde ja heißen das er sich mit Achtzehn in einen Vierzehnjährigen verliebt hatte? Oder mit Neunzehn in einen Fünfzehnjährigen. Das war irgendwie ein ganz kleines bisschen gruselig. Aber wahrscheinlich machte ich mir da viel zu viele Gedanken. Also entspannte ich mich einfach und genoss die Berührungen mit seinem Körper der so eine angenehme Wärme ausstrahlte.


(877 Wörter)

Nicht Gerade EinfachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt