Hallo Max, tut mir leid dass ich so spät komme, ich habe verschlafen und meine Mutter hat gedacht ich würde einfach noch ein bisschen liegen bleiben wollen." entschuldigte sich Ray, für was auch immer, bei mir. „Passt schon, du hast ja nicht die Verpflichtung wegen mir früher in der Schule zu sein." wehrte ich ab. Jade begrüßte Ray noch mit einer Umarmung, dann gingen wir gemeinsam in die Klasse.
Als ich hinter den beiden den Raum betrat, lagen sofort alle Blicke auf mir. „Wer bist du denn?" anscheinend wusste der Junge der vor mir stand nicht das er einen neuen Mitschüler bekommen sollte. Also erklärte ich jetzt schon zum dritten Mal an diesem Tag das ich Max sei und ab heute in seine Klasse ging. „Ist ja interessant. Halt dich einfach von meinem Mädchen fern und geh mir aus dem Weg, dann könnte dieses Schuljahr für dich ganz angenehm sein!" dann schubste er mich weg und ging an mir vorbei aus dem Klassenraum. „Das ist Leon, lass dich nicht von ihm rumschubsen, er ist ein Arschloch." Jade hielt anscheinend nicht wirklich viel von diesem Leon, denn ihre Stimme triefte vor Verachtung. „Wenn du dich mit Mir und den anderen Abgibst wirst du zwar nicht beliebter, aber seit Ray jetzt mit uns Zeit verbringt, werden wir wenigstens in Ruhegelassen." sie klopfte mir noch auf die Schulter und setzte sich dann auf ihren Platz um in einem Buch zu lesen und überließ mich damit meinen neuen Mitschülern, die sich um mich herum aufstellten und mich mit Fragen regelrecht niederredeten. „Woher bist du hergezogen?", „Wo wohnst du?", „Warum bist du umgezogen?" und „Hast du schon eine Freundin?" waren die am häufigsten gestellten Fragen. Ich ließ es einfach über mich ergehen und antwortete auf die Fragen die ich verstand und für sinnvoll hielt.
„Alle auf ihre Plätze!" ein ziemlich junger Mann, der anscheinend unser Klassenleiter war. „Du bist der neue? Hallo, ich heiße Andreas Michl und bin dieses Jahr dein Klassenleiter und außerdem unterrichte ich Mathe und Physik." stellte er sich kurz mir vor und sprach dann zur ganzen Klasse: „Das ist Max, er wird ab heute in eure Klasse gehen.". Ein Mädchen meldete sich und wurde aufgerufen „Dürfen wir ihm ein paar Fragen stellen?" sie zog den ohnehin schon tiefen Ausschnitt ihres T-Shirts noch ein wenig runter. „Wenn ihr das unbedingt wollt. Max, du rufst selber auf." daraufhin setzte er sich an seinen Tisch und ließ mich einfach vor der gesamten Klasse stehen. Zuerst kamen nur normale Fragen, bis sich ein Mädchen meldete das eher aussah als hätte sie sich auf dem Weg zum Stripclub verirrt. Sie saß in der ersten Reihe und ihr Rock ging nur bis zur Hälfte der Oberschenkel und wahrscheinlich trug sie darunter nichts aber ich wollte wirklich nicht hinschauen. Außerdem hatte sie ein bauchfreies Top mit tiefem Ausschnitt. Insgesamt ein Mädchen deren Vater bestimmt extrem stolz auf sie war. Und die Frage die sie mir stellte war auch nicht wirklich besser als ihr Aufzug „Bist du vergeben und wenn ja, wie heißt deine Freundin?" während sie fragte spreizte sie ihre Beine ein bisschen und ab da wusste ich, sie trug darunter wirklich nichts. „Ähm, ja ich bin vergeben..." ich spielte nervös mit meinen Fingern. Immerhin wusste ich ja nicht wie sie darauf reagieren würden. „Und wie heißt sie?" sie war eine ungeduldige Person. Ray sah mich mitleidig an, er sah mir wahrscheinlich an das ich ziemlich nervös war. „Äh... er heißt..." weiter kam ich nicht, denn das Mädchen riss die Augen auf und schnappte nach Luft. „Du bist schwul? Du lutschst Schwänze?" in der Klasse war es still geworden. Keiner sagte mehr etwas. „Er gehört jetzt mir!" Jade war aufgesprungen und hatte mich in den Arm genommen „Sucht euch euren eigenen schwulen besten Freund!" damit brachte sie die gesamte Klasse zum Lachen, sogar den Lehrer und die Anspannung hatte sich wiederaufgelöst. Zum Glück hatte sich die Fragerunde mit dieser Frage auch erledigt und ich durfte mich hinsetzen. Der einzige Platz der noch frei war, befand sich in der letzten Reihe, neben einem Jungen, der mich ein bisschen komisch anschaute und als ich mich hinsetzte ganz nach außen rutschte. „Komm mir bloß nicht zu nahe, Schwuchtel!" dazu sagte ich einfach nichts und setzte mich hin. Insgesamt hatten die anderen in der Klasse meine Sexualität besseraufgenommen als ich gedacht hatte.
In der ersten Pause stellten mir Jade und Ray ihre Freunde vor. Diese waren wohl das was der Junge heute Morgen als Streber bezeichnet hatte. Aber sie waren wirklich nett. Sie waren ein sehr lustiger Haufen und wahren vollkommen verschieden. Auch wenn ich sofort erfuhr das sie alle ihre Eigenheiten und auch eine gemeinsame hatten. „Was sind dann eure Eigenheiten?" meine Frage war anscheinend sehr komisch, denn alle fünf fingen auf einmal an zulachen. „Wir werden es dir bald einmal zeigen, aber jetzt noch nicht, du würdest uns für verrückt halten!" Jade lachte wieder. Ray grinste mich nur an und ich bekam das Gefühl das er irgendetwas vor mir verschwieg.
Ansonsten verlief mein Tag relativ normal, die Schule war langweilig und zu Hause wollte ich mich nur noch ins Bett legen und schlafen. Aber das war nicht nach Svens Geschmack, er wollte mich ganz ausführlich über meinen ersten Schultag ausfragen. Und ichmusste ihm natürlich bereitwillig Antworten geben.
Es war schon Abend als ich einen Anruf von Jade bekam. Sie fragte mich ob wir uns bei mir treffen könnten, sie wollte mit mir reden. Natürlich hatte ich zugesagt. Ich hatte ja sonst auch nicht wirklich etwas zu tun. Sven war wieder zur Arbeit gegangen, Paulina würde bei Ray übernachten, unsere Eltern waren auf einen Kongress gefahren und hatten Benni bei unseren Großeltern abgeliefert. Meine Gedanken waren heute schon mehrfach dazu abgeschweift was Sven und ich heute tun könnten, aber er würde ja sowieso wieder sagen dass er mir nicht wehtun wollte. Aber ich wollte mir jetzt nicht länger Gedanken darüber machen. Denn es klingelte schon an der Tür und als ich öffnete stand Jade mit einer kleinen Tasche vor der Tür. „Hallo, danke dass ich so kurzfristig vorbeikommen konnte." ich zeigte ihr wo sie ihre Schuhe und ihre Jacke hinstellen konnte und ging dann mit ihr zusammen in mein Zimmer hoch.
„Du bist wieder da!" Sven kam gerade erst zur Tür hinein und ich hing schon an seinem Hals. Jade war schon seit zwei Stunden weg. Immerhin war es ja auch schon dreiundzwanzig Uhr. „Warum bist du so spät?" fragte ich ihn zwischen zwei Küssen. „Einer der Computer ist abgestürzt und es war sonst keiner mehr da der ihn hätte reparieren können." er küsste mich wieder und drückte mich an sich. Man sah ihm an das er jetzt nur noch duschen und ins Bett wollte. „Aber jetzt bist du ja endlich da!" natürlich würde das nichts werden. Ich hatte nämlich ganz andere Pläne für diesen Abend. In den beiden Stunden, in denen mir langweilig war, hatte ich genug Zeit mir etwas Schönes für uns beide zu überlegen. Heute würde Sven sich nicht wehren können, und keine Ausrede finden. Heute würde er das tun müssen was ich von ihm wollte, mein Plan war so gut durchdacht, er konnte gar nicht schieflaufen! „Max, bitte las mich los, ich muss noch duschen gehen und möchte dann so schnelles geht in mein Bett." natürlich ließ ich ihn los, aber daran zu denken ihn schlafen zu lassen? Nein! Ich würde meinen Plan in die Tat umsetzen, koste es was es wolle!
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Nicht Gerade Einfach
RomansaMax Leben war nicht immer toll. Er hat viele Schicksalsschläge und Schwierigkeiten hinter sich, aber seit er Sven kennt, hat er zumindest jemanden der in allen Lebenslagen zu ihm hält. Doch was passiert wenn er sich plötzlich genau zu diesem Mann hi...