Kapitel 52

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"Ich habe alles getan! Alles für dich! Nur damit du glücklich sein konntest. Ich habe immer auf Sven achtgegeben, aufgepasst das ihm nichts passiert. Dass er nach jeder dieser unzähligen Sauftouren wieder unversehrt zu dir nach Hause kommt. Und auch wenn ich schon seit so langer Zeit in dich verliebt war, habe ich ihn doch immer darin bekräftigt, dass eine Beziehung mit dir gut für dich wäre. Und dass er nicht falsches getan hat. Ich habe immer auf den Moment gewartet, an dem dein Traumprinz es endgültig verbauert, weil ich immer schon gewusst habe, dass er es nicht schaffen wird. Leider hat mir das etwas zu lang gedauert und ich musste selbst ein bisschen mithelfen." Er grinste mich wie blöde an und lachte dann böse. "Willst du wissen wer Ludwig erzählt hat wo Sven jetzt wohnt?"

"DAS WARST DU?" Ich sprang von meinem Stuhl auf und gab ihm eine Ohrfeige. Aber es machte ihm nicht viel aus, denn er grinste mich weiterhin wie blöde an. "Natürlich war ich das. Wer denn sonst? Wer außer mir wusste wo ihr wohnt? Silvie hat immer versucht, Sven von seinem Vater fernzuhalten, und sie hat mich gebeten, den Nachrichtenüberbringer für sie zu spielen. Die beiden haben eine Beziehung, die gestörter nicht sein könnte. Und sie hassen sich gegenseitig. Aber ich mag die beiden. Es ist immer gut, wenn man auf beiden Seiten die Fakten kennt. Und als Sven dann in einer Phase war, in dem er psychisch ziemlich weit unten war, habe ich es Ludwig gesagt und er hat seine Chance genutzt." Erklärte er mir alles.

"Und warum solltest du das tun?" Ich musste mich einfach wieder setzten, ich konnte nicht mehr klar denken. "Weil ich dich wollte Max. Du warst immer das einzige, das ich wollte. Ohne dich fühle ich mich immer so alleine, so einsam. Und es war ein Gewinn für Ludwig und ein Gewinn für mich. Er bekam Sven und ich bekam die Möglichkeit dich für mich zu gewinnen. Alle gehen als Gewinner aus dieser Sache heraus. Ludwig bekommt endlich seinen Sohn, Silvie hat eine Last weniger zu tragen, dein Vater ist seinen verhassten Stiefsohn los, Sven kann studieren und bekommt die Möglichkeit ein neues Leben zu beginnen, du kannst ihn vergessen und mit mir glücklich werden und ich bekomme dich. Alles war durchdacht und perfekt so wie es ist." Er nahm meine Hand und lächelte mich milde an.

"Du musst nur mitspielen, du bist der einzige der mit diesem Plan nicht einverstanden ist. Max, mach uns alle und dich selbst glücklich und fang an, eine Beziehung mit mir zu führen. Sven hat dich sicher schon lange vergessen und abgeschrieben ja sowieso. Er kommt nicht zurück, auch wenn du noch so sehr darauf hoffst. Glaub mir, er hört auf seinen Vater, ich habe ihn besucht und ich habe es gesehen." Er küsste sanft meinen Handrücken und ich schüttelte meinen Kopf. "Nein Simon. Jetzt hast du sowieso keine Chance mehr. Auch wenn du es getan hast, weil du mich liebst, ist es immer noch das schlimmste, was du jemals in deinem Leben getan hast!" Eine Träne lief meine Wange hinunter.

"Ich werde sowieso niemals aufhören, darauf zu hoffen, dass er zu mir zurückkommt. Und ich glaube auch fest daran, dass er erkennt, was für einen Fehler er damit gemacht hat, mich zu verlassen und wie sehr er mich braucht und vermisst. Er ist schwul und er wird das auch wissen und erkennen. Immerhin ist er nicht dumm. Also lass mich jetzt in Ruhe, setzt dich in dein Auto und fahr zurück nach München oder wo auch immer du wohnst. Ich will dich nie wieder in meinem Haus sehen!" Ich stemmte mich hoch und verließ den Raum. Simon war ein Mensch, den ich nicht in meinem Leben haben wollte. Diese Aktion war das armseligste das ich jemals erlebt hatte.  

Nicht Gerade EinfachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt