Ende

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"Wann kommt ihr wieder zurück?" Sabrina kuschelte sich an meinen Bauch. "Bald sind deine Väter wieder da Kleine! Komm jetzt, wir wollen doch Kekse backen!" Paulina nahm die Kleine sanft am Arm und zog sie zu sich, um sie auf den Arm zu nehmen. "Ich will nicht das ihr geht!" Unser kleines Mädchen streckte ihre Arme nach Sven aus und er nahm sie Paulina ab.

"Hey, wir sind bald wieder da, und wenn wir zurückkommen, dann möchte ich, dass Tante Paulina mir nur Gutes über dich erzählt!" Verlangte er und sie nickte energisch. "Natürlich Papa!" Versicherte sie ihm. "Gut, dann wirst du uns jetzt endlich gehen lassen?" Scherzte er. "Ja Papa." Wiederwillig ließ sie Sven los und ging, nachdem sie von ihm auf den Boden gesetzt wurde, zu Paulina.

"Viel Spaß euch beiden!" Wünschte die uns, als wir nach draußen, auf den Hof gingen. Sie bekam allerdings keine Antwort mehr, denn Sven und ich stiegen in das Taxi, welches schon vor der Einfahrt wartete. "Und? Freust du dich?" Sven nahm meine Hand in die Seine und küsste sanft den Handrücken. "Ja, ich glaube ich habe mich selten so sehr gefreut." Antwortete ich ihm.

"Wir haben Urlaub aber auch nötig!" Er zwinkerte mir zu und ich musste lachen. "Ja, ich meine, die ganze Zeit im Bett liegen, weil es in Schweden so kalt ist, ist doch super!".

Wir hatten Schweden genau aus diesem Grund gewählt. Es war kalt und wir mussten nicht aufstehen, konnten den ganzen Tag im Bett liegen. Das war der Erste Urlaub seit unserer Hochzeitsreise. Und die war jetzt auch schon beinahe drei Jahre zurück.

"Sven?" Ich piekte meinen Mann in die Seite und er drehte den Kopf zu mir. "Ja mein Kleiner?" "Du bist ein alter Sack. Nur damit du das nicht vergisst!" Lachte ich ihn aus. "Darf ich dich daran erinnern das du auch bald dreißig wirst?" Fragte er und ich nickte. "Du hast Recht, ich bin auch nicht mehr der Jüngste!" Gab ich zu.

Die letzten Jahre waren wie ihm Flug vergangen. Sven hatte seinen Master in Medizin gemacht, ich hatte ebenfalls einen Master, aber in Lehramt mit den Fächern Deutsch und Englisch, beendet. Mein Mann hatte aufgehört zu trinken und wir waren wieder nach Bayern gezogen, weil es uns hier einfach besser gefiel als im Norden. Geheiratet hatten wir auch und unsere kleine Tochter war der wichtigste Teil unseres Lebens.

Mit Simon hatten wir wieder Kontakt aufgenommen, auch wenn er mittlerweile in Amerika lebte und dort einen wundervollen Mann gefunden hatte. Paulina und Ray hatten sich wieder getrennt und im Moment hatte sie einen Freund namens Maik, während Ray zusammen mit einem 'guten Freund' durch die halbe Welt reiste. Jade hatte zwei kleine Söhne und einen wundervollen Ehemann, welcher sie mehr liebte, als es je ein Mensch getan hatte.

Irgendwie hatten wir alle unser Happy End. Und keiner war unzufrieden. Bis auf Benni, der sich immer noch über seinen Stoff und die Tatsache, dass wir so weit weg wohnten, aufregte. Aber so war man, wenn man das Kind war, dass am meisten Ärger eingebracht hatte. Die größte Sorge meines Vaters war es indes, dass auch sein zweiter Sohn schwul war und er hatte in einem wundervollen Gespräch verlauten lassen, dass er sich aufhängen würde, wäre dies der Fall.

Silvie hatte meinem Vater das Trinken verboten und sie wirkten mit jedem Tag, an dem wir nicht mehr bei ihnen wohnten, gesünder und glücklicher. Silvie meint, es läge an der Seeluft, die sie mittlerweile gewohnt waren. Mein Vater hingegen schwört, dass es an den positiven Energien läge, die wir immer vertrieben hatten.

Ich wusste nicht, welche Sache auf dieser Welt mich noch glücklicher machen könnte. Es schien alles so perfekt zu sein. "Ich liebe dich Sven." Sanft kuschelte ich mich an die starke Brust meines Partners. "Ich liebe dich auch Max."  

Nicht Gerade EinfachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt