Kapitel 40

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"Das ist Svens Vater?" Ungläubig schaute ich auf den Mann vor mir. "Ja, in Fleisch und Blut steht er vor dir, aber nicht mehr lange, denn wenn du nicht bald verschwindest, dann rufe ich die Polizei!" Drohte sie ihm. "Sven? So heißt er? Man, du wolltest meine Namensvorschläge wohl wirklich nicht annehmen, huh?" Fragte Ludwig und in seinem Gesicht konnte man die Gewissheit erkennen, dass er gerade etwas vollkommen Falsches gesagt hatte, also fügte er schnell hinzu:" Außerdem kannst du mich nicht rauswerfen, ich habe das Recht meinen Sohn zu sehen und er freut sich sicher! Also, wo hast du ihn versteckt?" Fragte er sie. "Er ist bei der Arbeit. Und nein, er wird dich nicht kennenlernen, du bist nicht gut für ihn!" Silvie zog an seinem Arm "Komm Max, hilf mir. Wir werfen ihn raus." Forderte sie mich auf, aber zu ihrer Überraschung bleib ich einfach sitzen.

"Was soll das, komm, hilf mir!" Versuchte sie es ein zweites Mal, aber auch diesmal blieb ich einfach wie ich war auf der Couch sitzen. "Silvie, ich glaube auch dass Sven sich freut, wenn er seinen Vater kennenlernt. Vielleicht sollten wir ihm die Chance geben?" Schlug ich vor und wurde ebenfalls mit einem giftigen Blick bestraft. "Er hatte genug Chancen, glaub mir!" Sie zog nur stärker an Ludwigs Arm, gab es aber ziemlich schnell auf, weil er sich keinen Zentimeter rührte. "Siehst du, wenn dein Stiefsohn schon denkt, dass es nur fair wäre, wenn ich meinen Sohn kennenlerne, dann kann es doch nicht die falsche Entscheidung sein! Und er wäre dir sicher auf ewig böse, wenn er erfährt, dass du ihn davon abgehalten hast, seinen leiblichen Vater kennenzulernen!" Redete Ludwig wieder auf Silvie ein.

"Nein. Max schläft mit ihm, er will natürlich nur das Beste für ihn. Aber er weiß nicht, was für ein schlechter Mensch du bist! Ich kenne dich schon so lange und du hast dich garantiert nicht verändert!" Schimpfte sie und Ludwig klappte die Kinnlade nach unten. "Er ist schwul? Und schläft mit dem da?" Fragte er ungläubig nach. "Ja, dein Sohn ist schwul, noch ein Grund, dass er dich nicht kennenlernen sollte!" Sie kniff die Augen zusammen und Ludwig schüttelte den Kopf. "Ach was, das kann man ihm doch sicher ausreden! Immerhin hat er meine Gene, die Männer meiner Familie stehen nicht auf andere Männer!" Sagte er selbstsicher. "Siehst du Max! Er ist ein Arschloch! Und du weißt, dass Sven ihn nicht kennenlernen sollte! Bitte, hilf mir!" Tatsächlich hatte sie recht, Sven sollte einem solchen Menschen nicht begegnen. Vor allem wenn er mit ihm verwandt war. Er war beinflussbar und wie Ludwig gesagt hatte, er könnte es ihm sicher ausreden.

Jetzt sollte ich also entscheiden? Immerhin hatte er das gute Recht, seinen Sohn kennenzulernen, aber er würde einen verdammt schlechten Einfluss auf ihn haben, da konnte ich mir nach der Aussage gerade beinahe sicher sein. "Ich weiß nicht so recht. Vielleicht sollten wir warten, bis Sven und Dad wieder nahc hause kommen? Dann kann er ja selbst entscheiden, ob er ihn näher kennenlernen will!" Antwortete ich Silvie. Aber nur, weil ich Sven nicht verärgern wollte, indem ich seinen Vater einfach wegschickte. Natürlich durfte er ihm nicht ausreden, dass er schwul war! "Wenn soll ich kennenlernen?" Sven betrat gerade hinter meinem Vater das Wohnzimmer. Dabei hatte ich die Haustüre gar nicht gehört. "Ihr seid schon wieder da?" Erstaunt hob Silvie eine Augenbraue. "Ja, heute haben wir ein bisschen früher schlussgemacht." Antwortete mein Vater ihr.

"Was ist hier eigentlich los?" Fragte er kurz darauf. "Und wer ist das?" Er zeigte auf Ludwig, der auf unserer Couch saß und Sven anstarrte, als wäre er ein Alien. "Ist nicht so wichtig. Er wollte sowieso gerade gehen!" Silvie schaute bestimmt zu Ludwig, der sich daraufhin tatsächlich von der Couch hob und ein paar Schritte ging, allerdings in Richtung Sven, und diesen in seine Arme schloss. "Mein Sohn! Ich bin so froh dich endlich kennenzulernen!"  

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