Kapitel 14

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Ich war so sehr in meine Gedanken vertieft, das ich erst dann mit bekam das meine Hände ein bisschen zu tief gewandert waren, als ich Svens tiefes Stöhnen hörte und er meine Hand nahm und wieder weiter oben platzierte. Zum Glück konnte er mich nicht ansehen, denn sonst hätte er mein extrem rotes Gesicht gesehen. „Lenke ich dich so sehr ab, das du nicht mehr aufpassen kannst?" er hatte sich umgedreht und grinste mich schadenfreudig an. „N-Nein!" ich wollte ihm gegenüber nicht zugeben dass er Recht hatte. Er kam noch einen Schritt näher und legte eine Handfläche an meine Wange „If you want, we can do it always, but not now, we have no time." es dauerte seine Zeit bis ich verstand was er gemeint hatte aber dann wurde ich, wenn das überhaupt noch ging, noch einen Ton röter. „Komm schon, wir müssen fertig werden!" gleichzeitig mit seinen Worten begann er ein bisschen Duschgel auch auf meiner Haut zu verteilen. Während ich diese Liebkostung seiner Hände genoss, lehnte er seinen Kopf gegen meine Stirn und lächelte mich an „I have dreamed about this so many times.". Obwohl ich wusste was diese Worte bedeuteten, wollte ich mir in diesem Moment nicht so viele Gedanken darüber machen, wie ich sollte, und genoss einfach weiterhin seine Berührungen.

„Oh mein Gott, ihr habt ja ewig gebraucht um fertig zu werden! Was habt ihr gemacht? Die Fläche der Sonne berechnet?". Als wir endlich vor Paulina und Ray in der Empfangshalle standen, waren wir wirklich geschockt, das wir fast eine Dreiviertelstunde zusammen geduscht hatten. Auf Paulinas Frage antwortete Sven nur mit einem Grinsen und ich mit einem rotem Gesicht „Ach so... Verstehe!" Paulina wackelte wegen unserer Reaktion mit den Augenbrauen und grinste wie eine bekloppte, während Ray nur Bahnhof verstand. „Was ist los?" er sah von Paulina, zu mir, zu Sven und wiederholte dies einige Male bis er verstand das ihm keiner eine Antwort geben würde „Können wir dann wenigstes fahren?". Mit diesem Vorschlag waren alle einverstanden, und so fanden wir uns fünf Minuten später in Svens Auto wieder und machten uns auf den Weg in die Stadt.

„Endlich, noch länger hätte ich es in einem Auto mit euch nicht ausgehalten!" Paulina war total erleichtert als wir endlich in einem Parkhaus geparkt hatten und sie aussteigen konnte. Wahrscheinlich lag dies daran das Sven und Ray sich die gesamte Fahrt über Dinge wie Autos und Schmieröl unterhalten hatten. Ich konnte mit diesen Dingen zwar auch nichts anfangen, und Öl verband ich mit Salat und Bildern, aber es war schön Svens Stimme zu hören, und damit hatte ich dann auch meine Langeweile bekämpft. „Also wir gehen zu H&M, C&A und NewYorker, und ihr zu Möbelhaus XY und einem Buchladen." das war also Paulinas Plan von einem gelungenem Tag? Ray tat mir jetzt schon leid! Sie konnte in Geschäften wie H&M Stunden damit verbringen sich nur die Unterwäsche anzuschauen. Das war nämlich ein kleiner Tick von ihr. Sie besaß mehr Unterwäsche, als ich in meinem Leben je getragen hatte.

„Ich denke wir werden noch bei Müller vorbeischauen, ich brauche nämlich noch neue Ordner und Max sagt zu einer neuen DVD sicher nicht Nein, oder?" Sven sah mich fragend an, und ich konnte nur geistesabwesend nicken. Ich dachte jetzt schon seit längerem über seine Worte nach 'Ich habe so oft hiervon geträumt' hieß das er war in mich verliebt, oder war ihm das nur aus Versehen herausgerutscht? Immerhin war zwischen uns vier Jahre Altersunterschied! Und er war mein großer Bruder! Das konnte doch nicht legal sein! „Komm Max, wir hab noch einiges zu tun!" sofort folgte ich Sven und als erstes gingen wir zu IKEA. Dort suchten wir nach einem geeigneten Bett. Am Ende entschied ich mich für ein beiges Boxspringbett. Zum Glück musste ich mir keine Gedanken mehr über den Kleiderschrank machen, also hatte ich mehr Platz in meinem Zimmer für anderes. Da es auch noch sehr groß war, passten dementsprechend auch viele Möbel hinein, und während Sven eher ein Typ für spärliche Einrichtung war, mochte ich es wenn möglichst viele Möbel im Zimmer standen. Und weil ich bei IKEA keine anderen Möbel fand, die mir gefielen, gingen wir auch noch zu Wanninger. Was ich dort sah, musste ich sofort kaufen. Es war eine knallrote Couch, mit so weichen Kissen, das Sven mir danach beim Aufstehen helfen musste. Und sie war groß genug für zwei Personen. Perfekt um darauf Animes zu schauen und zu kuscheln. Danach schauten wir uns noch einige Regale an und am Ende hatten wir ein Gemisch aus den verschiedensten Farben. Mein Beiges Bett, die rote Couch, ein weißes Regal, einen schwarzen Fernseher Tisch, ein brauner Schreibtisch, einen riesigen schwarzen Sitzsack, zwei Teppiche und viele Bretter, Schrauben und sonstiges das wir brauchten. Natürlich wusste ich wie ich mir mein Zimmer in etwa vorstellte, aber Sven hatte noch Ideen, die viel besser waren als meine Vorstellung. Mit der Farbe war ich mir aber schon immer sicher, ich wollte graue Wände.

Als wir dann mit Möbel kaufen fertig waren, schauten wir noch in einem riesigem Bücherladen vorbei, wo es auch DVDs und Mangas gab. Sven ließ mich ein paar Sachen aussuchen und er bezahlte sie dann. Am Ende zahlten wir mit Möbeln und Svens Ordnern um die 8000 Euro. Oder besser gesagt Sven zahlte. Ich hoffe Dad gibt ihm das Geld wieder zurück, denn das ist schon eine ansehnliche Summe. In seinem Bürojob hatte er nicht viel verdient, und selbst wenn er jetzt mit Dad zusammenarbeitet, konnte das doch nicht so viel Geld sein! „Warum haben wir uns eigentlich kein Geld von Dad mitgeben lassen? Ich meine, du kannst das doch nicht einfach alles zahlen!" Sven grinste mich nur an „Das passt schon so Kleiner." „Nen mich nicht so!" ich boxte ihm gegen den Arm. „Zwei Mal an einem Tag die gleiche Stelle! Das wird bestimmt ein blauer Fleck!" beschwerte er sich. Dann waren wir fertig und warteten beim Auto auf Paulina und Ray. Als diese endlich bei uns ankamen, trug Ray einen Haufen Tüten mit sich herum, während Paulina neben ihm herging und ihm von ihren neuen Schuhen vorschwärmte. „Du armer, armer Junge!" Sven nahm Ray die Taschen ab und verstaute sie im Kofferraum während Paulina ihn böse ansah „Du weißt rein gar nichts über die Bedürfnisse eines Mädchens!" Sven lächelt nur „Muss ich auch nicht, I suck dicks!". Wir setzten uns alle ins Auto und machten uns auf den Rückweg. Auch wenn ich eigentlich kleine Lust hatte mit Dad zu reden. Er würde mich im Laufe des Tages sicher noch auf die Szene mit mir und Sven, die er beobachten konnte, ansprechen. Es war mir ziemlich unangenehm, aber was sollte ich den schon tun? Ihm die Auskunft verweigern? Nein, ich würde ihm einfach die Wahrheit sagen, solang er mich nicht fragte warum Sven heute so lange geduscht hatte.


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Nicht Gerade EinfachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt