Kapitel 35

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"Nein, das kann ich dir nicht glauben, er würde so etwas doch niemals in seinem gesamten Leben tun! Sven ist ein verantwortungsvoller Erwachsener, er weiß was er tut und das passt so gar nicht zu ihm!" Was Silvie gerade gesagt hatte stimmte nicht! Es durfte nicht stimmen! Warum sollte Sven so etwas tun? Er liebte mich doch und außerdem konnte er doch nicht einfach das jemandem antun, was ihm selbst angetan wurde! "Ich würde meinen Sohn nicht zu einem beinahe Vergewaltiger machen, wenn er keiner wäre. Max, vielleicht verstehts du jetzt auch die komplette Abneigung deines Vaters für ihn. Ich kann ihn nämlich vollkommen verstehen!" Sie lächelte mich milde an und klopfte sanft auf meinen Oberschenkel. "Damals hatte er auch so viel getrunken, nur dass er vierzehn war und du es wahrscheinlich noch gar nicht richtig verstanden hast. Aber seit dem Tag vertraut dein Vater seinem Stiefsohn nicht mehr, was ich auch nicht tun würde." Dann schaute sie gedankenverloren aus dem Fenster. "Das Leben meines Kindes wurde zerstört, und er wird sein Leben lang nicht ohne diese Psychischen Qualen sein. Und wer ist schuld? Die eigene Mutter!" Dann startete sie wieder den Motor und fuhr auf die Straße.

Die ganze Zeit über konnte ich nichts sagen, ich wusste nicht was. Sven sollte versucht haben, mich zu missbrauchen, wie sollte das gehen? Er war so ein netter Mensch, wollte nur das Beste für mich. Und dann tat er so etwas? Wobei ich ihn auch verstehen konnte. Er wusste es doch damals gar nicht anders. Sicher würde er es nie wieder machen, er war erwachsen geworden und wusste mittlerweile das sowas verboten war.

"Und? Geht es ihm gut?" Paulina fing sofort an der Haustüre an, uns mit Fragen zu durchlöchern. "Ja, er ist in Ordnung, bald kommt er auch wieder nach Hause, mach dir keine Sorgen!" Silvie nahm sie und Benni in den Arm, während mein Vater seine vor der Brust verschränkte und uns skeptisch musterte. "Hi Dad, können wir reden?" Fragte ich ihn und er nickte kaum merklich, dann bedeutete er mir mit der Hand, ihm zu folgen und ging voran in die Küche, wo er sich wieder auf seinen Lieblingsstuhl setzte. "Wie geht es deinem Lover?" Wollte er wissen und kniff dabei die Augen zusammen. "Sei nicht immer so gemein zu ihm! Wir können von Glück sagen, dass ihn jemand gefunden hat, sonst wäre er jetzt sicher tot!" Sagte ich zu ihm und bereute noch im selben Moment, was ich gesagt hatte.

"Dieser blöde Junge! Er wird dich so sehr verziehen! Und außerdem zeigt er euch ein ganz falsches Bild! Immer muss er zu viel trinken, was kann Sven denn überhaupt?" Regte sich mein Vater über ihn auf und klopfte dann verärgert auf den Tisch. "Darum soll es nicht gehen. Außerdem weiß ich, wie schädlich Drogen, insbesondere Alkohol sind!" Antwortete ich meinem Vater und er lehnte sich ein bisschen nach vorne. "Um was soll es denn gehen? Hast du dir diese blöde Ausdrucksweise auch von ihm abgeschaut?" Fragte er gehässig und spuckte mir dabei beinahe ins Gesicht. "Nein, habe ich niocht und jetzt lass mich doch endlich Mal ausreden! Komm schon Dad, ich weiß selber das Sven kein tolles Vorbild ist. Und ich weiß jetzt auch, warum du ihn hasst!" Sagte ich zu meinem Vater und dieser schaute überrascht zu mir nach oben. "Sie hat es dir wirklich erzählt?"

"Ja, hat sie. Und ich bin ihm nicht böse dafür!" Erklärte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Max! Er wollte dir etwas Schreckliches antun!" Mein Vater riss erschrocken von meiner Entscheidung die Augen auf. "Ja, und ich will, dass du ihm vergibst!" Verlangte ich.  

Kürzere Kapitel, dafür jeden zweiten Tag ein Update. Yes ore No?

Nicht Gerade EinfachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt