"Geschafft."
Mit einem Ächzen ließ Finn die Kiste auf den Boden nieder. Dad wischte sich über das Gesicht und Mum rieb ihren Rücken.
"Ich werde niemals wieder umziehen," sagte sie.
"Daddy sagt, ich krieg' eine neue Prinzessinenwand in mein Zimmer. Können wir die jetzt machen?" Meine Schwester Ruby zog an dem Saum von Dads Hemd. Selbst dafür musste sie sich weit strecken, denn sie war erst 6 Jahre alt.
"Aber natürlich, Maus," Dad lächelte auf sie runter. "Geh schon mal in dein Zimmer vor, ich komme gleich nach."
Hüpfend lief Ruby weg, während sie eine nicht existierende Melodie vor sich her summte.
"Du kannst deinen Kindern wirklich keine Wünsche abschlagen." Mum lachte laut auf, als sie Dad betrachtete. Er war mit Farbe beschmiert -wie wir alle-, und sichtlich erschöpft, doch wenn ihn seine Kinder, vor allem die jüngste, nach etwas fragten, konnte er nicht 'Nein' sagen.
Außer es ging um Jungs, aber das war ein anderes Thema,
"Ich packe meine Kisten aus," lächelte ich und gab meinem Vater im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange.
******
Finn betrat mein Zimmer, als ich das letzte Buch in dem Regal verstaute. Da mein Bücheranzahl-Platz Verhältnis nicht das Beste war, befanden sich drei weitere Stapel auf dem Boden, denn mein Regal quoll fast über. Mum war der festen Überzeugung, dass ich ausmisten sollte, aber Bücher wegzugeben war für mich wie Mord.
Geschichten besaßen die Magie, einen alles vergessen zu lassen, wenn man es nur zuließ. Man konnte abtauchen, ebenso wie wenn man Musik hörte und in eine andere Welt tauchen.
Ich schrak auf, als ich Finns Hüsteln hörte. "Ich stehe hier schon mindestens 10 Minuten und spreche dich an, du könntest ja wenigstens so tun, als würdest du zuhören."
"Sorry." Ich klopfte mir den Staub, der an den ausgeräumten Sachen gehangen hatte, von den Händen. "Was gibt's?"
Finn fing an, mein Zimmer in Augenschein zu nehmen. Am Fenster, das zur Straße zeigte, blieb er stehen. "Ich muss morgen schon wieder abreisen."
"Was? Wieso?"
"Unser Englisch-Professor ist verstorben, übermorgen findet die Trauerfeier am College statt, und da würde ich gerne dabei sein." Seine Stimme klang normal, aber man sah ihm an, dass es ihm schwer fiel. Auch wenn er seinen Professor nicht sehr gut gekannt hatte, nahm in jeder Tod mit.
"Das tut mir Leid," meinte ich und nahm ihn in den Arm.
"Ich wünschte, ich könnte noch länger hier bleiben," seufzte er. Normalerweisewürde er niemals offen Schwäche zeigen, aber unsere Beziehung war immer schon so gut gewesen, dass wir nichts voneinander versteckten.
"Wehe, du rufst nicht jeden Tag an," drohte mein großer Bruder und drückte mich etwas zu fest.
*************Ein schrilles Piepsen ließ mich aus dem Schlaf schrecken, und ich brauchte einige Sekunden um mich zu orientieren.
Mein neues Zimmer. Mein neues Leben.
Gähnend fuhr ich mich durch die Haare und las die Uhrzeit von meinem Wecker ab.
07:30 Uhr.
Ziemlich unelegant -sowie ich nun mal war- fiel ich fast aus dem Bett und stieß mir auf der Suche nach dem Lichtschalter auch noch den kleinen Zeh an meinem Bett.
Ich biss mir auf die Lippe, um nicht los zu schreien, und hüpfte auf einem Bein, als der Schmerz durch meinen Fuß zuckte.
"Mist!"
Dieser Tag war schon toll, bevor er richtig gestartet war.
Das Licht ging plötzlich an, während ich noch meinen kleinen Zeh umklammerte und mich in Gedanken bei ihm entschuldigte.
"Mila?" Die raue Morgenstimme meiner Mutter klang durch den Raum und ich sah auf.
"Ich bin okay, hab mir nur den Zeh gestoßen."
"Gott," stöhnte sie und fuhr sich durch die wuscheligen Haare. Diese Geste hatte ich von ihr geerbt. "Es hat sich so angehört, als hätte ein Massaker stattgefunden."
"Mein Zeh hat sich genauso angefühlt!", protestierte ich und Mum verdrehte die Augen, bevor sie die Tür schloss.
Seufzend bereitete ich auf meinen ersten Schultag vor, duschte schnell, putzte meine Zähne und zog mich an.
Ich war kein Mensch, der sich nach den aktuellsten Trends anzog. Mir reichten Jeans, Top und Jacke, auch wenn das einige Mädchen nicht verstanden. Katy z.B. konnte nicht ohne Mode leben, und hatte mich immer für bescheuert gehalten.
Ich kramte in meinem Kleiderschrank nach meiner Lieblingsjeans, einem engen schwarzen Tanktop und zog mir dazu meine Lederjacke über.
Schnell fischte ich mir noch einen cremefarbenen Wollschal, bevor ich leicht Mascara auflegte und die Treppen runterstürmte.Ein schneller Blick auf meine Handyuhr zeigte mir, dass ich nur noch eine Viertelstunde hatte, bis mein Bus kam.
Meine Familie war schon in der Küche versammelt, und aßen Frühstück.
Während ich mir ein Brot schmierte und mich auf einen Stuhl fallen ließ, erklärte Dad mir, dass Finn schon vor wenigen Stunden gefahren war, da er freie Autobahn haben wollte."Werden mich die anderen mögen?" Aus großen blauen Kulleraugen sah mich Ruby an, die heute ihren allerersten Schultag hatte.
"Aber natürlich, Süße." Ich zog sie auf meinen Schoß und sie fing sofort an, mit meinen Haaren zu spielen. "Du bist ein tolles Mädchen. Die anderen werden sich um dich reißen."
Ruby verzog das Gesicht. "Ich will nicht, dass sich jemand um mich reißt. Sie sollen alle heile bleiben."
Ich kicherte und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. "Ich wünsche dir einen tollen, tollen Tag."
Ruby kletterte von mir, als sie merkte, dass ich gehen wollte. Ich verabschiedete mich von allen, und wünschte ihnen viel Spaß.
Dann zog ich meine Schuhe an, griff nach meiner Tasche und schloss mit einem nervösen Flattern im Bauch die Haustür hinter mir.
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Sooo, das war mein erstes Kapitel :o :DEs ist erstmal kurz, und Harry ist auch noch nicht dabei, aber das kommt dann alles im nächsten Kapitel :)
Oh Gott, ich kann gar nicht glauben, dass ich eine eigene Story auf Wattpad angefangen hab... :o Ich hab soviele Geschichten gestalkt und jetzt hab' ich auch den Schritt gewagt.Ich hoffe, es hat wenigstens einem gefallen, schon dann hat es gelohnt :)
Ich fände es natürlich phenome-niall, ama-zayn, extraordin-harry, fabo-louis, bril-liam (sorry, das konnte ich nicht lassen <3) wenn ihr ein Vote oder sogar Kommi hinterlassen würdet. Das wäre wahnsinnig nett... :D
Vielen, vielen, vielen Dank!!! Habt einen schönen Tag!!! <3
Celina xx

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Unmistakable || h.s
FanfictionDie eher unscheinbare Mila zieht mit ihrer Familie nach London. Ihr Leben scheint perfekt zu sein, bis sie auf den Bad Boy der Schule trifft. Harry Styles. Party, Alkohol, Tattoos. Mila fühlt sich von ihm angezogen, ist aber auch veränstigt. Ihrer L...