Es war Nacht und zum ersten Mal stand ich nun mit Leander mitten in der Dunkelheit im Park und wartete auf Monster die ich zu bekämpfen hatte. Den gesamten Nachmittag lang hatte ich geübt Rosenblut führen zu können mit dem Ergebnis gerade ein einziges Mal einen Angriff ausgeübt zu haben. Es war schon seltsam. Ich trug meinen roten Trainingsanzug der mich vor Wärme und Kälte so wie vor manch anderen Sachen schützen sollte doch damit ich im Dunkeln nicht so leicht gesehen wurde trug ich einen schwarzen Umhang. Unter ihm hing Rosenblut in der Scheide. Langsam gingen wir umher. „Wie sollen wir jetzt wissen wo die Monster auftauchen?“, fragend blickte ich Leander an. Er hatte eine ernste Miene aufgesetzt: „Du wirst es spüren.“ Er blieb stehen: „Es gibt ein paar Sachen die ich mit dir vorher mit dir besprechen sollte. Erstens die Menschen verlassen sich auf uns, sie gehen nachts auf die Straßen obwohl es gefährlich ist, also tun wir alles um sie zu beschützen. Zweitens versuch so wenig Schaden anzurichten wie möglich, drittens, nimm keinen Kontakt zu den Menschen auf und halt dich möglichst von ihnen fern. Am besten locken wir die Monster in den Park. Aber ganz wichtig ist, starte keinen Alleingang, wir sind nur von den Fesseln befreit, damit sie uns im Kampf nicht behindern, aber wenn wir es schaffen Hioya und Chito davon zu überzeugen, dass wir im Team arbeiten können, sind wir sie vielleicht endgültig los. Und wenn du Hilfe brauchst sag mir Bescheid, ich bin immer noch für deine Sicherheit zuständig und daher bitte ich dich, mach keinen dummen oder waghalsigen Sachen. Und wenn du wieder einem Gaskus begegnest fall nicht erneut auf seine Spielchen rein.“ Ich nickte nur und lief dann durch die Straßen der Stadt nur wenige Schritte hinter Leander. Plötzlich hatte ich ein seltsames Gefühl: „Leander, der Bahnhof.“ Er nickte: „Ich weiß, wir sollten uns beeilen.“ Das hatte er also gemeint mit du wirst es spüren.
Wir waren mitten in einem Kampf mit einem ähm, wie sollte ich es nennen, einem Stier mit Robbenkörper. Obwohl eher Leander am Kämpfen war, mir hatte er gesagt ich sollte mich fernhalten. Erst fand ich es ziemlich unhöflich, aber als ich ihn so kämpfen sah war ich doch ganz froh nicht mit ihm tauschen zu müssen. Doch als ich plötzlich eine Vorahnung hatte reagierte ich. Ich stieß Rosenblut in den Boden. Augenblick schoss eine Rote Ranke über den Boden und bei Leander angekommen bildete sich sofort das Rosenschild, gerade noch rechtzeitig, denn in dem Moment kam ein Überraschung angriff aus der Luft. Ich hatte keine Ahnung wieso ich es nun konnte, aber Rosenblut half mir, zumindest ein bisschen, was das Angreifen anging konnten wir uns nie einigen aber verteidigen konnten wir. Leander drehte sich dankbar zu mir und nickte. Letztendlich hatte er es geschafft und das Monster zerfiel zu Staub und wurde von der nächsten Windböe davongetragen. Plötzlich gingen alle Lichter im Park aus. Wir standen im Stock dunkeln. Leander rief einen Blitz, doch sein Licht reichte nicht weitgenug. Es wurde kalt eiskalt und das trotz meines Anzugs. Der Brunnen bei uns in der Nähe erstarrte augenblicklich zu Eis und die Blätter wurden mit Frost überzogen. Ich lief schnell zu Leander: „Was ist das, es ist doch Sommer?“ Er jedoch starrte angespannt ins Dunkle: „Wenn ich mich nicht irre, und ich irre mich eigentlich nie, bekommen wir Besuch.“ Obwohl ich von dem plötzlichen Kälte Einbruch überrascht war waren meine Gedanken doch soweit klar, dass ich nur eins dachte: Selbst Lob stinkt du Idiot. Dann sah auch ich wieder in die Dunkelheit. Leanders Blitzkugel spendete zu wenig Licht. Er drehte sich zu mir: „Emma, ich brauche deine Hilfe.“ Ich war überrascht. Wofür brauchte er denn meine Hilfe vor ein paar Sekunden meinte er noch ich würde ihm nur im Weg stehen. „Wenn wir uns nicht sicher sind gegen wen wir kämpfen und wo er ist können wir auch gleich aufgeben.“ Fragend sah ich ihn an: „Und wie kann ich dir dabei helfen?“ Er sah wieder ins die Dunkelheit: „Jede Attacke die du bisher mit Rosenblut heraufbeschworen hast leuchtet. Mach was auch immer du kannst.“ Angespannt sah er in die Ferne. Ungeschickt stand ich da. Wie sollte ich das denn hinkriegen. Komm schon reis dich zusammen, sagte ich mir selber. Jetzt hatte ich endlich die Chance mich nützlich zu machen. Ich nahm Rosenblut in beide Hände und suchte nach seiner Seele. Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt machen sollte aber ich würde es schaffen. Rosenbluts Seele schlummerte weit weg von mir. Es war als würde ich langsam auf sie zugehen und meine Hand vorsichtig nach ihr ausstrecken. Als ich plötzlich etwas an meinen Füßen fühlte erschrak ich, es zog mich Augenblick weg. Ich rammte Rosenblut so stark in den Boden wie ich konnte vor lauter Schreck. Dann fand ich mich in der Dunkelheit wieder Leanders Blitzkugel weit von mir weg. Ich wollte schreien, doch ich brachte keinen Laut hervor. Leander währenddessen drehte sich suchend um sich selbst und rief nach mir, aber ich konnte ihm nicht antworten. Irgendetwas hatte mich geschnappt und wickelte sich um mich wie eine Schlange, die ihre Beute erwürgen wollte, doch noch drückte es nicht zu, aber es war eiskalt. Ich sah Rosenblut im Boden stecken. „Du bist meine einzige Chance Rosenblut, bitte erhör mich.“, verzweifelt rief ich meine Schwert in mir. Ich suchte nach seiner Seele. Ich hatte sie aufgeweckt und wie ein wildes Tier lief sie um her doch ich spürte wie es mich rief. Ein Schwert hat einen Besitzer und auch wenn Rosenblut nicht immer so schien, auch Rosenblut wollte einen haben und es würde ihn sich nicht einfach wegnehmen lassen. Es schien mich oft zu ignorieren oder seinen eigenen Willen durchzusetzen doch jetzt spürte ich wie es nicht versuchte einfach nur seinen Gegner zu töten nein ich spürte seine Konzentration und seine Wut auf den Entführer seines Meisters. Ich lies mich darauf ein. Ich ging in mich hinein und fand mich in einer schwarzen Gegend wieder. Ich wusste nicht wo oben und unten war, das einzige was ich sah war ein rotes Licht einige Meter von mir entfern. Ich wusste, dass das Rosenblut war. So fühlte es sich an, wenn ich nach einer Seele suchte, doch zum ersten Mal sah ich es auch vor meinem inneren Auge. Ich ließ alles andere verschwinden. Ich ignorierte schwarzer Blitz’s Präsens und leitete all meinen Gedanken zu Rosenblut. Ich sah wie seine roten Dornen aus Licht immer näher an mich herankamen, ich rief es. Als seine Ranken sich sanft um meinen Körper wanden rief ich es ganz laut in mich hinein. Und mit einem Mal kam es angeschossen. Ich öffnete die Augen und sah wie rote Dornen Ranke aus meinem Schwert auf mich zugeschossen kamen und überall wo sie waren erleuchtete die Gegend. Sie wandten sich um meinem Gegner und stachen ihm mit den Dornen in die Haut. Augenblicklich lies es mich los. Erschöpft lies ich mich fallen. Es war ganzschön anstrengend Rosenblut aus solch einer großen Entfernung zu kontrollieren. Ich fühlte mich völlig schlapp. Ich hatte überhaupt keine Energie mehr. Müde lag ich auf dem Boden. Rosenbluts Dornen Ranken waren überall. Sie erleuchteten die ganze Gegend. Ich suchte sie nach einem Monster ab und entdeckte nur wenige Meter von mir entfernt eine Schlangenfrau. Sie war wunderschön, ihre roten Haare reichten ihr bis über die Hüfte und ihre Haut war makellos. Doch ich wusste es diese Frau war mein Entführer gewesen. Ihr Schlangen Unterkörper war zerkratzt und noch immer von manchen Ranken umschlungen. Leander kam auf sie zu gerannt. Und wollte sie gerade angreifen. Doch sie bemerkte es. Schnell wie der Blitz zuckte ihr Schwanz hervor und umgriff meinen Körper. Ich hatte keine Energie mich zu wehren, ich war ihr voll und ganz ausgeliefert. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Doch Rosenblut kämpfte auch so weiter. Seine Ranken wurden größer und seine Stacheln länger, weiter umschlangen sie die Frau. Leander hatte seine Attacke abbrechen müssen wenn er mir nicht verletzen wollte. Plötzlich spürte ich etwas an meinem Nacken. Die Schlangen Zunge der Frau fuhr meinen Hals entlang. Es kitzelte leicht. Und ich hatte das Gefühl das meine Haut taub wurde. Dann spürte ich ihren Atem. Was machte sie bloß, was hatte sie vor? Das Bild verschwamm vor meinen Augen. Ich spürte nur noch einen leichten Druck, an meinem Hals dann verlor ich mein Bewusstsein.
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Der rote Mond
Teen FictionOhne Erinnerungen zu leben ist nicht leicht. Doch kompliziert wird es für die 16-jährige Emma erst, als sie erfährt wer sie wirklich ist. Zusammen mit Leander, dem einzigen Jungen der sie verstehen könnte, doch den sie nicht leiden kann, sitzt sie a...