Alltag bei Aki

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Ich stand in der Küche und blickte Aki über die Schulter. „Emma!“ Aki drehte sich genervt zu mir um: „Zieh dir wenigstens etwas wärmeres an und setzt dich hin.“ Ich seufzte. Es waren zwei Tage seit dem Vorfall mit Nini vergangen. Mein Fieber ist herunter gegangen und meine Wunden heilten gut. Leander jedoch war die ganze Zeit nicht aus seinem Zimmer gekommen und ich traute mich nicht ihn zu sehen. Was war, wenn seine Verletzungen wirklich meine Schuld waren, ich konnte mich nicht erinnern was passiert war. Ich griff nach der Decke die Über einem der Stühle lag und legte sie mir um. Als ich einen Schatten an der Tür sah drehte ich mich neugierig um. Ein Mädchen mit blonden Haaren stand dort. Ich hatte sie schon mehrfach gesehen, sie schlich oft durch das Haus, doch ich hatte sie bis jetzt noch kein Wort sagen gehört. Verstohlen blickte sie in den Raum und wollte an ihm vorbei huschen, doch Aki hatte sie bemerkt: „Nichts da, du kommst hier hin, aber sofort.“ Sie drehte sich um: „Wo warst du? Ich habe dich gesucht, wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht einfach weg gehen sollst ohne mir Bescheid zu sagen?!“ Sie ging auf das Mädchen zu und zog sie dann in die Küche. „Wie siehst du denn schon wieder aus?“ Das Mädchen sah zur Seite. Ihre Haare waren verstrubbelt und mit Dreck bedeckt. In ihrem Gesicht klebte Erde und ihre Lippen waren eingerissen. „Fiona, sofort!“ Aki zeigte in den Flur. „Du wäschst dich und ziehst dir andere Sachen an. Und ich möchte, dass du danach sofort wieder hier hinkommst.“ Ich musste lachen. Aki klang mehr wie eine Mutter als wie eine Schwester. Aber sie war nun einmal die älteste Person im Haus. Ihre Eltern hatten die beiden Schwestern wegen einer Reise für eine Weile alleine gelassen. Fiona, drehte sich missmutig um und ging aus dem Raum. Keine zwei Minuten später stand die nächste Person in der Tür. Es war ein Mädchen mit wunderschönen Haaren. Sie waren Braun und mit dunkelbraunen Ringen geschmückt. Sie war ein Nebelparder und Fionas beste Freundin. Sie kam eigentlich jeden Tag vorbei um sie zu besuchen. Sie sah mich an und lächelte. Ihr Name war Ahri und sie war sehr freundlich. Sie hatte ein großes Lächeln auf dem Gesicht und kam in die Küche. „Hallo, Ahri du musst noch ein bisschen warten, ich habe Fiona gerade gesagt, dass sie sich waschen soll. Setzt dich doch so lange an den Tisch.“, Aki wusste immer sofort wenn jemand im Raum war. Sie drehte sich um: „Ich bring Leander eben sein Essen, ich bin gleich wieder zurück.“ Damit ging sie aus der Tür. Ich stützte den Kopf in die Hände und sah Ahri an. Sie trug ein grünes Kleid und hatte eine Schleife in die Haare geflochten. Sie legte einen Block auf den Tisch. Fragend sah ich ihn an: „Was ist das?“ Ahri lachte: „Fiona bringt mir das zeichnen bei. Du musst ihre Bilder mal sehen. Sie spricht vielleicht nicht viel, aber ihre Bilder tun es.“ Sie seufzte: „Ich will auch so gut zeichnen können wie sie, aber ich bin noch lange nicht so weit.“ Ich sah auf den Block: „Darf ich sie mal sehen?“ Ahri lächelte: „Na klar.“ Sie schob mir den Block zu. Erwartungsvoll sah sie mich an, während ich durch die Seiten blätterte. Ich war erstaunt, die Bilder waren gut, sie wirkten beinahe wie Fotos. Was wollte sie an ihnen denn noch verbessern? Ahri sah kritisch auf ihr Bild: „Das ist mir nicht so gut gelungen. Darf ich mal kurz?“ Sie griff nach den Block und blätterte ein paar Seiten weiter: „Hier, das hat Fiona gemalt.“ Gebannt sah ich auf das Bild. Es wirkte so echt. Ich sah einen alten Turm mitten in einem Wald. Das Gestein war detailgetreu gezeichnet und jeder Grashalm einzeln gezeichnet. Die dunklen Wolken am Himmel verliehen dem ganzen einen mysteriösen Tatsch. Fiona hatte es geschafft selbst die Gefühle mit in die Zeichnung zu stecken. Wenn ich das Bild so ansah hatte ich das Gefühl ich wäre dort. Ich fühlte diese mysteriöse Stimmung und meinte einen aufziehenden Sturm zu hören. „Unglaublich oder?“ Ahri starrte verträumt auf das Bild. Sie sah auf und drehte sich um: „Ich muss mein Schwert ja noch weg legen.“ Sei rannte aus dem Raum: „Bei Aki im Haus herrscht striktes Schwerter Verbot, seit … egal.“ Sie rannte davon. Was für ein Schwert sie wohl hatte ich schloss die Augen. Ich fand mich in der schwarzen Seelenwelt wieder: Nicht weit von mir sah ich etwas Gelbes schimmern: „Rosenbund“ sagte die Stimme in meinem Kopf. Ich ging einen Schritt vor. Die Seele dieses Schwertes Erinnerte mich an einen kleinen Süßen Vogel, an einen Pirol. Ich spürte es: Seine Seele stand für Freundschaft und Zusammenhalt. Sein Träger, verstand Freund auch ohne Worte und hielt immer zu ihnen. Ich konzentrierte mich stärker. In diesem Haus waren noch zwei Schwerter, die ich noch nicht kannte. „Wolkenschutz“ das war Akis Schwert es stand für Familienliebe und Schutz. Seine Seele war warm und leicht. Sein Träger sorgte sich um alle und Familie stand für ihn ganz oben. Das zweite Schwert hieß Krallensturm. Fionas Schwert schien auf den ersten Blick eine kalte graue Aura zu haben, doch wenn man hinter die Facetten blickte sah man die Ruhe und Frieden. Es war wie eine Adlermutter. Wütend, wenn jemand ihren geliebten etwas antun wollte. Die Seele seines Trägers war verschlossen und misstrauisch. Seine Augen überall um seine Freund zu beschützen.

Der rote MondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt