„Natsu?“, ich stand da und sah mich irritiert um. Wo war er hin? Er hatte doch bis vor ein paar Sekunden noch hinter mir gestanden. „Natsu?“, rief erneut in den Wald hinein, doch ich bekam keine Antwort. Unsicher blickte ich mich um. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich stand alleine in einem Urwald, der mit Kreaturen überfüllt war, von denen ich keine Ahnung hatte. Und sowohl Saske als auch Natsu waren verschwunden, ich konnte keinem der anderen Bescheid geben. „Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren.“, ich musste irgendwie einen Ausweg aus dieser Situation finden. Ich schloss die Augen und suchte nach Metallflügels Seele, doch vergebens. Ich setzte mich auf den Boden: „So etwas kann doch kein Zufall sein, oder?“ Warum kann ich denn auch seine Seele nicht spüren, soweit dürfte er doch eigentlich gar nicht entfernt sein. Was war hier bloß los? Ich griff mit meiner Hand nach Rosenblutsgriff. Unsicher stand ich auf. Nach wem sollte ich jetzt suchen? Am besten wäre doch Natsu oder? Er konnte einfach noch nicht so weit weg sein, nicht in so kurzer Zeit. Es musste einfach etwas anderes sein, was die Seelenfindung verhinderte. „Natsu?“, erneut rief ich den Namen des Jungens obwohl ich genau wusste, dass ich keine Antwort bekommen würde. Langsam und sorgfältig suchend ging ich einiges des Weges zurück. Was für ein mieses Spiel wurde hier gespielt? Ich kam mir vor wie in einem dieser typischen Horrorfilme, wo einer nach dem anderen verschwand. Was sollte ich denn jetzt bloß tun? „Tiere haben doch bessere Nasen, würde es nicht schneller gehen sie zu finden, wenn ich mich in mein Tiger Gestalt verwandeln würde? Aber warum haben wir das nicht schon eher getan?“ Ich konzentrierte mich und wollte meine andere Form einnehmen, doch kurz nachdem ich mit allen vieren auf dem Boden stand, wusste ich wieso wir es nicht getan hatten. Wir in unser „menschlichen Form“, hatten keinen so stark ausgeprägten Geruchsinn, doch Tier schon und dass bekam ich gerade gehörig zu spüren. Die Blumen zu meinen Füßen hatten einen beißend starken Geruch, durch den meine Augen anfingen zu tränen. Das Rascheln der Bäume war laut, aber nicht so laut wie die Schreie einiger hier lebenden Wesen, deren Ton für meine normalen Ohren scheinbar zu hoch gewesen war. Ich bekam Kopfschmerzen und verwandelte mich sofort zurück. Wie konnten all die Wesen es hier bloß aushalten. Verzweifelt massierte ich mir die Schläfe. Was sollte ich denn jetzt tun? Schließlich beschloss ich dann mich auf den Weg zu unserem Treffpunkt zurück zu machen, damit ich falls die Anderen auf dieselbe Idee kamen nicht immer noch alleine hier herumstreifte.
Und so kam es, dass ich alleine an unserem Treffpunkt stand und ich mir immer noch wünschte, dass einer der anderen bald hier auftauchen würde. Denn je länger ich hier saß des so verdächtiger wurde jedes Geräusch für mich. Ich brauchte dringend etwas um mich zu beschäftigen, also griff ich nach Rosenblut. Ich wollte es in mich rufen. Da viel mir ein, wenn Rosenblut eine eigene Seele besaß, dann war ich doch eigentlich gar nicht allein oder? Ich schloss meine Augen und tauchte in die Seelenwelt ab. Vor mir sah ich den rot scheinenden Kitsune auf dem Bodenliegen. Er blickte nur auf und sah mich an. Und aus irgendeinem Grund fühlte ich verleitet mich einfach neben ihn zu legen, mich an sein weiches Fell zu kuscheln. Ich war einfach nur froh, dass jemand da war, doch als Rosenblut plötzlich aufsprang wurde auch mein Sinn für anderes wieder geöffnet, ich hatte vergessen, dass ich bei Rosenbluts Seele oft alles andere um mich herum vergaß. Doch ich musste nicht einmal aus der Seelenwelt heraus um zu wissen, weshalb mein Kitsune die Ohren spitzte. Nicht weit von mir tauchte eine weitere Seele auf. Aus einer Mischung aus schwarzem und grünem Licht kam eine Wolfsähnliche Seele auf uns zu. Zu wem gehörte sie? Ich öffnete die Augen und sah erwartungsvoll in die Richtung aus der sie kam. „Wolf?“, zu wem gehörte dieses Seelentier. Vielleicht zu Nini, nein die Seele von Ninis Schwert hätte eine andere Farbe, sie wäre hellblau. Zumindest wenn die Seelen zu den Edelsteinen auf den Schwertern passten. Plötzlich sah ich die Person zwischen den Bäumen herauskommen. Erst war ich überrascht, doch dann ergab es für mich Sinn, dass der Neko vor mir niemand anderes als Leander war. Trotzdem war ich verwirrt, wieso war er hier und nicht mit den anderen? Er schien ebenen Falls überrascht mich zu sehen. Irritiert blieb er stehen und ohne ein Wort zu sagen, blickten wir uns eine ganze Weile nur verwirrt an. Doch dann: „Was machst du hier alleine?“, Leander sah mich streng an: „Wo ist Natsu?“ Warum regte er sich so auf? „Emma, wo ist Natsu? Wieso ist er nicht bei dir?“ Ich war verwirrt, doch ich riss mich zusammen: „Ich habe Natsu verloren, er war plötzlich weg.“ Leander sah mich starr an. „Ich bin zu spät. Tut mir leid.“, er sprach es eher in sich hinein. „Wieso bis du zu spät? Was tut dir leid?“ Leander kam zu mir: „Ich wollte euch noch vor den Supaidas warnen. Nini ist ihnen gerade nur knapp entkommen.“ „Supaidas?“ „Ja, das sind Monster, sie sehen aus wie riesige Spinnen. Ihre Netzte sind über den ganzen Wald verteilt.“ Ich sah auf: „Glaubst du etwa, dass Natsu und Saske von ihnen gefasst wurden?“ „Das kann gut sein.“, Leander sah auf den Boden: „Kannst du sie nicht spüren?“ Ich stockte. „Nein. Aber Leander, da ist etwas was du vielleicht noch wissen solltest. Natsu und Saske, kennen auch die Seelen von Schwertern. Natsu hat mir erzählt, dass Saske genau wie du ihre Seele untergewissen Umständen sehen kann. Und er selbst kann sie genau wie ich immer spüren.“ Leander sah mich überrascht an. „Jedenfalls ist Natsu dabei etwas aufgefallen. Hast du schon mal von der Magie Chude gehört?“ Leanders Augen weiteten sich: „Ja, ich habe sie gelernt, als ich noch klein war.“ Dieses Mal war ich die überraschte. Leander kannte die Magie und beherrschte sie? „Warum hast du mir das nie erzählt?“. Er zuckte mit den Schultern: „Ich hielt es nicht für nötig.“ Ich seufzte. Natürlich was auch sonst. „Egal, Natsu meinte, dass die Nekos, die die Seelenwelt kennen diese Magie schneller lernen zu scheinen, da ich aber genau weiß, dass Hyo diese Magie auch beherrscht, würde das nicht bedeuten, dass auch er sie sehen kann?“ „Gut möglich, ich habe Hyo lange nicht mehr gesehen, aber ich meine, dass er schon damals von den Seelen gesprochen hat. Die Prinzessin hat oft Ärger bekommen, weil sie ihm geglaubt hat, im Gegensatz zu ihren Lehrern.“, Leander schien nicht überrascht. Dann blickte er mich wieder streng an: „Aber ich glaube, dass ist im Moment nicht so wichtig. Wir müssen die anderen wieder finden. Ich bleibe dann vorerst bei dir.“ Ich riss mich zusammen: „Aber wie wollen wir sie finden? Ich kann sie nicht spüren und die Tiergestalt ist in diesem Wald scheinbar keine sonderlich gute Idee.“ Leander lachte auf und drehte sich mit einem Grinsen im Gesicht zu mir um: „Jetzt erzähl mir nicht, du hast dich hier verwandelt.“ Ich knurrte: „Haha, woher sollte ich denn wissen was passiert? Es hat mir ja keiner gesagt.“ Ich verschränkte die Arme. Leander stand mit einem breiten Lachen im Gesicht da: „Entschuldigung, das ist einfach zu …“, er versuchte sein lachen zu unterdrücken: „Nun gut, jeder muss die Erfahrung irgendwann einmal machen. Und wie lange hast du es ausgehalten.“ „Glaubst du ich versuche das Länger auszuhalten als notwendig? Ich habe mich innerhalb von ein paar Sekunden zurück verwandelt, so doof bin ich nun auch wieder nicht.“ Wir machten uns auf den Weg. Leander hob die Augenbrauen: „Sicher?“ Ich blieb stehen: „Ja.“ „Und der Gaskus?“, Leander sah mich spöttisch an. „Könntest du jetzt bitte mal aufhören mich an ihn zu erinnern, ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Ok?!“ Leander ging weiter: „Du machst auch so genug Fehler. Seit du dabei bist, läuft einfach nichts mehr nach Plan. „Entschuldigung, aber da kann ich doch auch nichts für“, warum warf er mir das jetzt vor? „Ach nein, wenn du nicht immer deine dämlichen Alleingänge starten würdest, hätten wir einige Probleme weniger.“ „Hey, so weit wie ich mich erinnere waren einige davon sehr hilfreich. Und was ist mit dir? Du geisterst doch auch ständig irgendwo alleine herum.“ Doch Leander nannte das übliche Gegenargument: „Ja, aber ich bin das gewöhnt“ Ich seufzte. Er verhielt sich schon wieder wie der letzte Idiot. „Ich doch auch.“, trotzig starrte ich ihn an: „Ich habe auf der Erde auch immer alles alleine machen wollen, dass hatten mir meine Freunde schon oft vorgeworfen.“ „Vielleicht, aber du hast keine Erfahrung.“, jedes mal lief es auf das gleiche heraus. War ich auch nur ein wenig zu lange alleine mit ihm unterwegs verfiel er wieder in dieses Besserwisserische und Arrogante. Am Anfang des Tages hatte ich ihn noch für richtig nett gehalten und jetzt setzte er wieder diese Idioten Maske auf. „Nein, aber ich kann improvisieren.“, ich wollte mir seine Kommentare nicht einfach so gefallen lassen. Er jedoch zog nur die Augenbrauen hoch: „Aha, wie denn zum Beispiel“ Für einen kurzen Moment brachte mich die Frage aus der Fassung. Ich war zwar fest von meinem Argument überzeugt, hatte jedoch nicht wirklich darüber nachgedacht woran ich es festmachen wollte, bevor ich es genannt hatte: „Ich, ähm, …“ Aber schließlich fiel mir doch etwas ein: „als wir von dem Nebel angegriffen wurden.“, erklärte ich glücklich. Leander sah mich kritisch an: „Das erste oder zweite mal?“ Was für eine Frage: „Das erste, an das zweite kann ich mich nicht erinnern.“ Ich grinste: „Was übrigens auch bezeugt, dass ich mich verteidigen kann, selbst im Schlaf.“ Für einen kurzen Moment wurde Leander ruhig, doch dann: „Glück.“ Ich bliebt für eine Sekunde des Schocks stehen: „Wie bitte?“, wieso stampfte er meine Argumente einfach nieder? „Das war reines Glück, nehmen wir die Situation im See oder die Schlangenfrau auf der Erde.“ Ich verzog das Gesicht: „Hey, die Schlangenfrau zählt nicht und außerdem habe ich es da später auch noch geschafft.“ Leander hob die Augenbrauen: „Und der See? das war erst gestern.“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Verdammt, damit hatte er recht. Wenn ich diese Diskussion nicht verlieren wollte, musste mir jetzt etwas gutes einfallen. Verzweifelt durchforstete ich meine Gedanken. Komm schon ein Argument, ich brauchte doch nur eins, dass würde reichen. Plötzlich zuckte Leander zusammen, er verzog das Gesicht und krümmte sich. Überrascht drehte ich mich um: „Hey, was ist los, geht es dir nicht gut?“ Er versuchte sich aufzurichten, doch als er mich ansah war sein Gesicht noch immer Schmerz verzogen und er hatte ein Auge fest zusammen gekniffen. Er brachte nur schwer, ein paar Worte heraus: „Das geht gleich schon wieder." Beängstigt sah ich ihn an. Was hatte er, taten seine Wunden wieder weh? Nein. Seine Hand war an seine Brust gepresst. Dann meinte ich genau dort etwas aufleuchten sehen. Leander zuckte erneut zusammen schnappte nach Luft. Er stützte sich mit einer Hand an einen Baumstamm. Hilflos stand ich da, unwissend was ich tun sollte. Langsam ging ich auf ihn zu: „Was hast du? Was ist los?“ Er starrte nur weiter zu Boden. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte ich ein wenig panisch weiter. Er sah nicht auf und drehte den Kopf von mir weg: „Mir ist nicht zu helfen.", presste er schließlich durch zusammengepresste Zähne hervor. Dann schien ein neuer Schmerz durch seinen Körper zu fahren. Sein ganzer Körper zuckte zusammen und er hielt die Luft an. In mir stieg die Angst hoch, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte. Ich ging wieder auf ihn zu und streckte die Hand nach ihm aus. Doch er zuckte zur Seite. „Fass mich nicht an!“, zischte er durch seine Zähne. Er schaute mich an. Sein eines Auge war noch immer fest zusammen gekniffen, als versuchte er damit seinen Schmerz zu unterdrücken. Einige Zeit stand er nur so da und blickte mich an. Dann drehte er sich weg. Er ging. Bessergesagt, er schleppte sich von mir weg. Auf Abstand ging ich ihm hinterher, doch scheinbar wollte er das nicht: „Lass mich alleine, ich komme schon klar Ich war verzweifelt, wieso ließ er sich denn nicht helfen? „Du brauchst Hilfe." Er sah mich nicht an. Mit dem Rücken zu mir stand er nur da: „Ich weiß schon, was ich tue.“ Kurz blieb er noch stehen. Dann schleppte er sich wieder davon. Ich blieb wie angewurzelt da, dann ballte ich die Hände zu Fäusten: „Was hat dieser Idiot, dass er sich nicht helfen lassen will.“ Steif schaute ich in die Richtung, in die er verschwunden war. „Wieso?“, ich griff nach meinem Medaillon. „Du hast mir schon so oft geholfen, wieso darf ich dir nicht helfen.“ Ich ließ den meine Sachen fallen und rannte ihm hinterher: „Wieso?“ ich rannte so schnell wie ich konnte doch ich fand ihn nicht. Wo war er bloß? In seinem Zustand konnte er doch noch nicht allzu weit gekommen sein. Nach dem ich einige Zeit nur gerannt war und meinte ich hätte die ganze Gegend ab gesucht blieb ich außer Atem stehen. „Wo bist du?“ Flüsterte ich in mich hinein. Plötzlich hörte ich eine Stimme von oben: „Zur Seite!“ ich schreckte hoch und sprang weg. Mit der weile hatte ich gelernt, dass solche Warnungen aus dem nichts, doch besser zu befolgen waren. Gerade noch im rechten Moment denn plötzlich fiel ein riesiges Wesen von der Baumkrone herab. Erschrocken blickte ich es an. Dann sah ich nach oben. Hyo hing dort in einem riesigen Spinnennetzt gefesselt. Er schrie mich an: „Pass aufSofort richtete ich mich wieder mit fixiertem blick auf das Wesen. Als ich erkannte, dass es ein riesiges Spinnentier war, konnte ich einen leisen Schrei nicht unterdrücken. Sie hatte rund acht Augen und war mit Haaren übersäht. Ihre schwarze Haut glänzte widerlich und ein strenger Geruch ging von ihr aus. Die riesigen Fangzähne schnappten knapp vor mir zusammen. Gerade noch im rechten Moment wich ich zur Seite, doch stolperte. Mit lief ein Schauer über den Rücken. „Was ist das?“, schrie ich zu Hyo nach oben. Er blickte zu mir herunter unfähig sich zu bewegen: „Eine Urwald Supaida und zwar ein Weibchen." Ich blickte auf die riesen Spinne. Sie war mindestens so groß wie ein Ausgewachsener Mann. „Aha und was ist bei einem Weibchen anders, als bei einem Männchen.“ Hyo zappelte ungeduldig herum: „Sie sind größer und gefährlicher, ein einziger Tropfen ihres Giftes und dein Körper ist innerhalb von Sekunden vollkommen betäubt.“ Ich stockte: „Und wie besiegt man sie?“ „Du darfst auf keinen Fall ihre Haut berühren, sie ist mit einer klebrigen und zugleich mit einer giftigen Substanz überzogen und pass auf ihre Beine auf, dort hat sie kleine Dornen, die durch deine Haut schneiden, als wäre sie Butter.“ Ich schluckte. Langsam und Schritt für Schritt wankte ich rückwärts. Die Spinne sah mich eindringlich an. Erneut schrie ich zu Hyo hinauf: „Und wie besiege ich sie jetzt?“ Doch er antwortete nicht. Ich rief wieder nach ihm, leicht verzweifelt, was ich nun tun sollte. Doch als ich flüchtig hoch sah war Hyo nicht mehr da. Ich starrte sofort wieder zu den Spinne, noch hatte sie sich nicht vom Platzt bewegt. „Hyo, das ist nicht witzig, wo bist du, ich könnte hier gerade mal ein wenig Hilfe gebrauchen.“ Plötzlich sprang die Spinne auf mich zu. Ich schrie auf und rief sofort mein Schutzschild hervor. Was sollte ich denn jetzt tun. Vor mir stand eine riesige Supaida und ich war ihr ohne irgendein Wissen, abgesehen davon, dass ich sie nicht berühren durfte ausgesetzt. Rosenblut hielt ich mit beiden Händen fest umklammert. „Hyo!“, ich schrie erneut, doch ich bekam wieder keine Antwort. Wo war dieser Junge hin? Er hatte sich doch unmöglich befreien können. „Hallo, irgendwer? Ich könnte hier mal Hilfe gebrauchen.“ Unsicher stand ich da, während die Spinne immer wieder gegen mein Schild sprang. Schließlich kletterte sie sogar darauf. Ich schauderte wieder. „Ich hasse Spinnen.“, jammerte ich vor mich hin. Wenn das Schild gleich erlischte bräuchte ich eine Idee. Ich schloss die Augen: „Bitte Rosenblut, sei in der Stimmung zu kämpfen.", wenn mein Schwert jetzt keine Lust hatte könnte ich keine einzige Attacke hervor bringen. Beschützt hatte es mich zwar, aber so wie ich Rosenblut kannte, lies es oft nur ein Schild zu. Verbissen griff ich nach seiner Seele, doch ich musste gar nicht versuchen es zu überzeugen. Seine Seele war bereit, wenn auch auf eine seltsame Art und Weise. Sie wirkte gelangweilt und kühl. „Ich hoffe, das funktioniert jetzt.“, ich hob mein Schwert an und in dem Moment in dem sich das Schild auflöste sprang ich zur Seite und lies es herabsausen, doch es passierte nichts. Ich zuckte zusammen, verdammt, was hatte dieses dämliche Schwert bloß vor. Plötzlich zuckte ein hellblauer Strahl durch die Luft und ehe ich mich versah war die Spinne vor mir zu Eis erstarrt. Ich blinzelte erschrocken. „Nini?“ Plötzlich bildete sich von einem Baum herab eine kleine Stange aus Eis. Kurz darauf rutschten Leanders kleine Schwester und Hyo hinunter. Erstaunt blickte ich die beiden an. „Nini? Wo kommst du denn her? Und Hyo wo verdammt warst du, ich habe deine Hilfe gebraucht?!“ Hyo zuckte mit Schultern: „Entschuldigung Emma, Nini hat mich befreit und mir gesagt ich sollte leise sein.“ Ich schaute zu dem Mädchen. Auch sie zuckte mit den Schultern: „Wenn er etwas gesagt hätte, hätte die Supaida uns bemerkt.“ Sie blinzelte: „Wo sind die Anderen? Leander wollte doch zu dir und Natsu kommen hat er euch nicht gefunden?“ Ich kaute auf meiner Unterlippe herum: „Ich wurde von Natsu getrennt, aber Leander war bis vor ein paar Minuten noch bei mir.“ Nini drehte sich fragend um: „Und wo ist er jetzt?“ Ich sah verlegen in die Runde, was sollte ich jetzt sagen? Hyo sah mich an: „Du hast ihn verloren oder? Du schienst jemanden zu suchen, als du hier ankamst.“ Ich biss mir auf die Lippe: „Ähm nicht so ganz. Er wollte euch suchen gehen. Wir haben unsere Sachen abgelegt. Ich wollte dort auf ihn warten, falls jemand vorbei kommt aber dann bin ich ihm doch hinterher gerannt, aber ich habe ihn nicht gefunden.“ Als Hyo und Nini mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansahen wusste ich, dass mir schnell etwas einfallen müsste um meine Ausrede glaubhafter zu machen. Aber warum hatte ich sie überhaupt angelogen? Leander hatte sein Problem scheinbar noch niemanden erzählt, aber was kümmerte mich das eigentlich. Ich sah auf und zuckte dann mit den Schultern: „Was. glaubt ihr, ich hätte Lust darauf mir immer sagen zu lassen, dass ich nicht alleine gehen soll, aber er darf das oder wie?“ Nini lächelte: „Typisch.“ ich verzog das Gesicht: „Was soll das denn heißen.“ Sie zuckte mit den Schultern. Und drehte sich dann von mir. Hyo sah sie an: „Dann würde ich sagen, wir holen erst Emmas Sachen und suchen dann die anderen.“ Ich atmete erleichtert aus. Innerlich klopfte ich mir selbst auf die Schulter: „Gute Ausrede Emma. Aber noch mal wieso hast du sie jetzt angelogen?“ Ich kaute wieder auf meiner Unterlippe. Warum hatte ich das gerade getan, wieso hatte ich ihnen nicht einfach erzählt was los war. Es konnte mir doch eigentlich egal sein ob Leander es wollte oder nicht es ging schließlich um eine Gesundheit. Aber wieso war ich mir eigentlich so sicher, dass Leander es nicht wollte, oder die anderen es noch nicht wussten. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich Recht hatte.
Wir standen wieder bei meinen Sachen. „Und was jetzt?“, Nini sah in die Runde. „Als Gruppe ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir jemanden finden geringer, dafür die Chance, wieder jemanden zu verlieren auch.“, ich lehnte mich an einen Baum: „Aber je schneller wir die anderen finden, des so weniger Zeit bleibt um erneut verloren zu gehen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass in so kurzer Zeit jemand wieder verloren geht ist gering.“ Nini nickte und sah in die Runde: „Wir teilen uns also wieder auf. Aber spätestens wenn die Dämmerung einsetzt sind wir alle wieder hier. Uns bleiben also rund drei Stunden.“
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Der rote Mond
Teen FictionOhne Erinnerungen zu leben ist nicht leicht. Doch kompliziert wird es für die 16-jährige Emma erst, als sie erfährt wer sie wirklich ist. Zusammen mit Leander, dem einzigen Jungen der sie verstehen könnte, doch den sie nicht leiden kann, sitzt sie a...