Voller Vorfreude, gleichzeitig aber auch Trauer des Abschiedes stand ich in bei den Anderen im Rosengarten. Das war es also? Das Ende? Hoseki würde Leander und mich wieder nach Hause bringen. Wir wären zurück auf der Erde. Eigentlich war das genau das was ich mir die ganze Zeit über gewünscht hatte. Ich könnte endlich einmal in Ruhe wieder für mich alleine sein. Und ohne die Monster, gab es für mich auch keinen Grund mehr bei der Organisation zu sein. Wie würde es weiter gehen? Würde mein Leben auf der Erde wieder so werden wie damals? Würde sich etwas verändert haben oder würde ich weiterhin neben meinem Vater leben? Oder wäre einfach alles anders? Nun wo ich die ganze Wahrheit kannte, nun wo ich mich mit Leander verstand. Auf der Erde würde es noch einmal ein ganz schönes Chaos geben, sobald die Menschen bemerkten, dass die Portale verschwanden. Und der Mond? Wäre er dennoch sichtbar? Als ein Windstoß aufkam und mir die Haare ins Gesicht blies blickte ich wieder auf. Er riss einige Rosenblätter mit sich und es sah aus als würde es die roten Blüten regnen. Ich musste Lächeln. Als sich der Wind wieder legte strubelte Nini verzweifelt durch ihre Haare, bis Hyo ihr dabei half die Blätter zu entfernen. Sie errötete leicht ließ es aber zu. Ich wendete den Kopf zu meiner Mutter und ging auf sie zu. Mit einem traurigen Lächeln nahm sie mich in den Arm: „Grüße deinen Vater von mir, ja?" Ich nickte: „Ja." Und schmiegte mich an sie. Unsere gemeinsame Zeit war viel zu kurz gewesen. Mein gefühlt ganzes Leben hatte ich auf nichts sehnlicher gewartet als sie endlich kennen lernen zu dürfen und nun ließ ich sie bereits wieder zurück. Als ich mich wieder von ihr löste tippte Leander mir auf die Schulter. Er lächelte schief: „Hey, es ist ja nicht für immer." Und von hinten sprang mir plötzlich Nini auf den Rücken: „Du kommst uns bald wieder besuchen oder?" Ich versuchte nur überrascht mein Gleichgewicht wieder zu finden und nickte dann stumm. Hyo stand etwas weiter weg und lächelte nur. Natsu klopfte Leander stark auf die Schultern, so dass dieser sich nur verärgert umblickte, doch als er in das lachende Gesicht seines Freundes schaute schüttelte er nur amüsiert den Kopf. Natsu lachte einmal kurz auf und kam dann zu mir. Er beugte sich zu mir herunter und hauchte mir ein: „Ein Schande, dass dieser Planet eine Frau wie dich verliert." Empört und irritiert drehte ich mich ruckartig zu ihm um, doch er richtete sich nur wieder auf und schaute grinsend zu mir herab: „Mach nichts dummes, ja?" Ich hielt mir kurz die Hand vor den Mund, doch konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Das hatte Leander also gemeint als er mich vor Natsu und seiner Liebe zu Frauen gewarnt hatte. Ich schüttelte nur amüsiert den Kopf. Nun ich schätzte, dass war seine Art mir lebe wohl zu sagen. Doch Leander kam nur auf uns zu und stellte sich ruhig hinter mich. Er hob die Augenbrauen: „Und das aus deinem Munde Mr. ‚Mutig nicht dumm' Doch Natsu zuckte nur mit den Schultern. Als Leander plötzlich nach meine Hand griff und mich leicht zurück zog sah ich überrascht zu ihm auf. „Er ist immer etwas speziell, wenn es um Frauen geht.", sagte er, doch seine Augen ruhten auf Natsu, der sich schon von uns abwand. Oho, wirkte da jemand leicht eifersüchtig? Als er meinen Blick bemerkte schaute er fragend zu mir: „Was?" Doch ich grinste nur und sah wieder zu Natsu. Er hatte seinen Kopf noch einmal zu uns gedreht und sah mich eindringlich an. Wobei der Blick etwas ganz anders bedeutete als Leander in ihm zu deuten schien. Er bat mich um etwas: ‚Pass auf ihn auf.' Ich lächelte was ihm zur Bestätigung zu reichen schien, dann griff ich nach Leanders Hand und drehte ihn wieder um: „Na, komm, ich schätze es ist Zeit, dass wir gehen." Ein letztes Mal verabschiedeten wir uns von allen, bevor Hoseki das Portal heraufbeschwor, was uns zurück zur Erde bringen würde.
Hoseki verwandelte sich zurück und wir traten aus dem golden schimmernden Portal heraus. Und damit war er getan, der erste Schritt wieder daheim. Tief atmete ich die vertraute Luft ein und aus und lauschte dem regen Verkehr auf den nahen Straßen. Es mag komisch klingen, aber selbst diesen Großstadt Lärm hatte ich vermisst. Dann drehte ich mich zu meinem Portalbegleiter um: „Danke für alles Hoseki." Er verneigte sich ein letztes Mal, so wie er es bei unserer ersten Begegnung getan hatte: „Es war mir ein Vergnügen." Ich grinste: „Ich werde dich dann über die Kugel verständigen, wenn etwas ist." Er nickte. „Hey.", Leander sah ihn eindringlich an. Der Akuma drehte sich zu ihm: „Gib ein wenig Acht auf die Anderen, wenn es nicht zu viel verlangt ist." Mein Portalbegleiter Lächelte nur und verschwand dann wieder durch das Portal. Ja es hatte sich einiges geändert, noch vor ein paar Tagen hätte Leander Hoseki niemals um etwas bitten dürfen. Ich blieb leise stehen, bis auch der letzte Funken des goldenen lichtes verschwunden war. Dann legte ich erleichtert den Kopf in den Nacken. „Müde?", fragte Leander neckisch. Ich drehte nur den Kopf zu ihm und hob die Augenbrauen. „Nah komm Prinzessin, ich bring dich nach Hause.", er machte eine einladende Geste und deutete auf die leeren Flure unserer Schule. Erneut waren wir im Schutze der Ferien im leeren Schuldgebäude gelandet. Ich schüttelte nur amüsiert im Kopf.
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Der rote Mond
Teen FictionOhne Erinnerungen zu leben ist nicht leicht. Doch kompliziert wird es für die 16-jährige Emma erst, als sie erfährt wer sie wirklich ist. Zusammen mit Leander, dem einzigen Jungen der sie verstehen könnte, doch den sie nicht leiden kann, sitzt sie a...