Ich ging alleine durch den Wald, was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht vorzuschlagen alleine zu gehen. Ich war auf einem fremden Planeten und hatte keine Ahnung was für Kreaturen noch alle in diesem Wald lebten. Verärgert über mich selbst legte ich den Kopf in den Nacken. Überfordert blieb ich stehen, wo wollte ich überhaupt anfangen zu suchen? Wenn ich mich nicht verlaufen wollte müsste ich mir den Weg gut einprägen. Ich seufzte, am besten ich würde einfach immer nur geradeaus gehen.
Eine gefühlte Ewigkeit ging ich einfach nur so durch den Wald. Meine Gedanken waren überall nur nicht da wo sie sein sollten. Schließlich fing ich an vor mich hin zu summen. Nachdem ich jedoch so ziemlich mit allen aktuellen Liedern die ich kannte durch war, wurden die Lieder seltsam, denn nachdem ich das fünfte Kinderlied gepfiffen hatte, hatte ich nur noch Benjamin Blümchen in meinem Kopf. An der Stelle beschloss ich dann, dass ich dringend jemanden zum Reden brauchte. Wo waren all die Menschen, die einen beim Einkaufen in den Läden immer nervten wenn man sie mal brauchte? Es wäre mir vollkommen egal gewesen wen ich treffen könnte Hauptsache irgendjemanden. Aber die Wahrscheinlichkeit in einem Dschungel auf einem anderen Planeten jemanden zu treffen war doch eher gering. Ich hielt an. Dabei viel mein Blick wieder auf diesen seltsamen Armreif. Warum konnte ich ihn nicht abnehmen und warum hatte ihn jemand in einer Kiste in einem versteckten See angekettet? Ich strich über den großen roten Edelstein. Ich atmete tief durch und versuchte wieder normale Gedanken zu fassen. Ich schmiss alle konfusen Dinge sowie seltsame Lieder aus meinem Kopf und versuchte mich darauf zu konzentrieren wie ich am schnellsten die Gegend hier absuchen könnte. Entschlossen schloss ich die Augen und versank in der Seelenwelt in der Hoffnung doch von irgendwem die Seele zu finden. Ich konzentrierte mich, blendete Rosenbluts immer noch gelangweilte Seele aus, die ich gerade innerlich verfluchte und suchte weiter. Und tatsächlich fand ich eine Seele. Ich schloss die Augen fester und meinte schließlich zu erkennen, dass es schwarzer Blitz war. Überrascht öffnete ich die Augen wieder, ich hatte nicht gedacht, dass das so gut funktionierte. Warum hatte ich jetzt eine Seele finden können. Konnte es vielleicht sein, dass die Netzte der Supaidas es verhinderten? Hey mein erster Gedanke war nicht: „Na toll ausgerechnet der.“ oder „Besser als gar keiner.“ gewesen, sondern „Was für ein Glück.“ Ich atmete tief durch und stapfte dann in seine Richtung. Hoffentlich ging es ihm wieder besser. Ich war kurz davor ihn zu erreichen als ich anhalten musste. Vor mir ging es in die ein ganz schönes Stück in die Tiefe. Wiederwillig sah ich nach unten. „Irgendwo da soll er sein.“ Ich schnaubte. „Schön, dass ich ihn fast gefunden habe, aber manchmal frage ich mich doch warum es immer so komplizierte Wege sein müssen.“ Verzweifelt hielt ich nach ihm Ausschau. Und tatsächlich meinten ich ihn dort unten zusehen. Ich rief ihm zu doch er reagierte nicht. Hier war zwar ein Abhang, aber so weit, dass er mich nicht mehr hätte hören können, ging es hier nun auch nicht herunter. Ich seufzte und machte mich dann auf den Weg nach unten zu klettern. Zwischendurch musste ich immer mal wieder Rosenbluts Ranken rufen um ein eine geeignete Stelle zu gelangen und zu meinem Glück lies mein Schwert das sogar zu, woran ich aufgrund seiner momentanen Stimmung doch etwas gezweifelt hatte. Als ich jedoch kurz davor war endlich den Boden zu berühren rutschte ich ab. Ungeschickt viel ich zu Boden. Fluchend richtete ich mich auf und klopfte den Drecken von mir. Dann ging auf die Stelle zu wo ich Leander als letztes gesehen hatte. Er saß dort auf einem umgefallenen Baum mit dem Rücken zu mir und schaute auf irgendetwas er in seiner Hand. Nachdem er auch auf ein Meter Entfernung auf meine Ansprache nicht reagierte reichte es mir. Was war bloß los mit diesem Typen? Ich beschloss ihn zu erschrecken um ihn wieder zurück zurufen. Ich griff nach Rosenblut und lies sein Schild um Leander herum zuschnappen. Er rutschte erschrocken vom Baumstamm und sah mich dann über Kopf an. Ich verzog erst wütend das Gesicht, dann musste ich lachen. Er sah einfach zu komisch aus, wie er da lag. Er richtete sich überrascht auf und wischte sich den Dreck aus den Haaren. Er streckte den Gegenstand zurück in die Tasche und blickte verwirrt. Ich hatte mich gerade wieder beruhigt, als ich seinen Gesichtsausdruck sah und wieder anfing zu lachen. Letztendlich schaffte ich es dann doch mich zu beruhigen, ich atmete tief durch und blickte ihn an. Wobei ich auf seinem Gesicht wieder ein kleines Lächeln erkennen konnte. Ich wischte mir durch das Gesicht: „Also entweder bekommt man dich nur schwer aus deinen Tagträumen oder du brauchst ein Hörgerät.“ Wieder sah ich das Lächeln auf deinem Gesicht: „Na dann würde ich sagen reisen wir mal eben zur nächsten Stadt und versuchen ein schönes zu finden. Nein, wird wohl eher die erste Möglichkeit sein.“ Ich lächelte wieder. Es schien ihm definitiv wieder besser zu gehen. Ich drehte mich um: „Gut, jetzt wo ich dich gefunden habe sollten wir vielleicht einmal kurz zurück gehen, dann kann ich den Andern eine Nachricht hinterlassen, dass ich dich gefunden habe und dann suchen wir weiter." Leander sah mich fragend an. „Ach so ja, als du weg gegangen bist bin ich auf Hyo und Nini getroffen wir haben beschlossen die anderen zu Suchen und uns zur Dämmerung wieder zu finden.“ Und wieder sah ich ein Lächeln auf seinem Gesicht: „Das ist gut.“ Wir machten und auf den Weg zurück.
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Der rote Mond
JugendliteraturOhne Erinnerungen zu leben ist nicht leicht. Doch kompliziert wird es für die 16-jährige Emma erst, als sie erfährt wer sie wirklich ist. Zusammen mit Leander, dem einzigen Jungen der sie verstehen könnte, doch den sie nicht leiden kann, sitzt sie a...