Alte Bekannte

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Drei Augenpaare starrten mich an. Doch ich versuchte möglichst sicher zu wirken „Ich suche eine Sklavin.", sagte ich schließlich mit fester Stimme „Es tut mir leid, aber zurzeit habe ich keine." Ich drehte den Kopf zu dem Mädchen: „Und was ist mit ihr, ich meine gehört zu haben, dass sie eine sei." „Ja, aber ...", warum sprach der Händler jetzt gegen sie. Ich gab ihm eine Chance, warum nutzte er sie nicht, oder hatte er vielleicht einfach nur keine Lust darauf, sie wieder zurück zu nehmen und neu zu vermitteln. Aus den Augenwinkeln sah ich wie sich Hyo's Augen hoffnungsvoll weiteten. Auch die Augen des Mädchens funkelten. Wie konnte man bloß so etwas zulassen. „Soweit ich das gerade richtig verstanden habe klaut sie. Aber nur um dir zu helfen." Ich sah Hyo an. Der Junge zog automatisch den Kopf ein. „Also muss ich nur dafür sorgen, dass es dir gut geht und alles ist prima." Das Mädchen sah mich erwartungsvoll an. Dann drehte sie ihren Kopf zu dem Händler. Es war ihre einzige Chance bei ihm zu bleiben und sie müsste nicht wieder heimlich stehlen. So eine Chance konnten sie sich nicht entgehen lassen. Aber was hatte ich hier eigentlich vor. Wie wollte ich mich um die beiden kümmern ich hatte doch selbst keinen Ort wo ich hier bleiben konnte. Dennoch sie wären zusammen. Der Händler begutachtete mich: „Du bist eine Reisende?" Ich sah an mir herunter. Ich hatte völlig vergessen, dass die Kleidung die ich trug nicht aus dieser Zeit war. „Ja, ich komme viel herum und ich mag Gesellschaft. Da kommt es nicht darauf an ob ich mich um ein oder zwei kümmere." Doch der Händler ließ nicht locker: „Sie kämpfen viel?" Ich ließ den Blick auf mein Schwert wandern. Mir war auch aufgefallen, dass die Nekos hier alle ohne Schwert herum gingen. „Es hält sich in Grenzen, aber man sollte sich auf seinen Reisen auch verteidigen können, es ist nicht ganz ungefährlich. Aber keine Sorge mein Begleiter und ich werden auf diese Beiden schon gut aufpassen." „Sie haben einen Begleiter?" Ich versucht möglichst ruhig zu bleiben, doch so langsam wurde ich von seinen vielen Fragen unruhig, hatte er Verdacht geschöpft? „Ja.", antwortete ich knapp, mir fielen keine Erklärungen mehr ein. Doch ich hatte Glück. Die Augen des Händlers erweichten: „Nun gut. Aber passen Sie gut auf die beiden auf." Ich lächelte: „Keine Sorge, das werde ich." Ich holte die Gonte aus der Tasche und gab ihm 175 ein paar brauchte ich ja auch noch, sonst würden wir zu viert nicht über die Runden kommen. Der Händler wollte mir schon die Halsfessel für das Mädchen geben, aber ich schüttelte nur den Kopf: „Ich bin nicht für solche Methoden." Erst noch fragend blickte der Mann mich an, dann jedoch lächelte er freundlich. Ich glaube ich hatte es endlich geschafft sein Vertrauen zu gewinnen. Nach einer letzten Verabschiedung verließen wir das Haus. Während wir so durch die dunklen Gassen gingen war es ganz still, bis Hyo anfing zu sprechen: „Vielen Dank, dass Sie sich um uns kümmern, es bedeutet uns wirklich viel." Er verbeugte sich dankbar vor mir: „Mein Name ist Hyo, ich bin dreizehn Jahre alt und das dort ..." Er zeigte auf das Mädchen: „Ist Nini, sie ist elf." Nur schwer konnte ich mein Lachen unterdrücken, als ich ihren Namen hörte, denn ich musste automatisch an Leanders Katze denken. „Schön euch kennen zu lernen mein Name ist Emma und ich bin sechzehn. Und bitte hört auf mich zu siezen." Lächelnd ging ich weiter. „Bist du wirklich eine Reisende?", Nini sah mich interessiert an. „Ja, so in der Art könnte man mich nennen. Ich werde euch später genaueres erzählen, aber jetzt müssen wir uns erst einmal beeilen, mein Begleiter wartet schon auf mich." Würde ich ihnen wirklich noch die Wahrheit erzählen oder würde ich sie einfach in dem Glauben lassen eine normale Reisende zu sein. Ich musste es dringend noch mit Leander absprechen, aber zuerst stand mir wahrscheinlich eine seiner Predigten bevor.

Ungeduldig stand Leander an der Kirche. Man hätte ihn wegen seiner schwarzen Kleidung beinahe nicht gesehen. Als er mich entdeckte stapfte er wütend auf mich zu: „Wo warst du, wir haben abgemacht, dass wir uns zu Anbruch der Dunkelheit wieder treffen. Ich hab mir Sorgen gemacht. Das nächste Mal hältst du dich gefälligst an das was wir abgemacht haben!" Ich atmete tief durch und wollte mich vertedigen, als plötzlich Nini einen Schritt näher kam. Irritiert sah ich sie an. Ihr Blick hing an Leander. Eindringlich schaute sie ihn an. In dem Moment meldete Leander sich wieder zu Wort: „Und wer ist sie?" Fragend und wütend zugleich sah er mich an. „Ich ..." Er drehte sich abrupt um: „Wir sollten erst einmal in die Kirche gehen, hier draußen wird es kalt." Entschlossen wollte er losgehen, doch er kam nicht weit, denn plötzlich schmiss sich Nini an ihn. Kräftig und mit Tränen in den Augen umarmte sie ihn. Ich war so irritiert, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte und auch Hyo hinter mir schien keine Ahnung zu haben. Leander blickte nur verwirrt auf das Mädchen herunter, welches ihn fest umklammert hielt und ihren Kopf an seine Brust schmiegte. „Du bist wieder da.", schluchzte sie. Ungläubig blickte ich auf das Geschehen. Die beiden kannten sich? Schweigend stand ich da. Als Leander ihr nicht antwortete ließ sie ihn los: „Erinnerst du dich denn nicht an mich?" Man sah Leander regelrecht an wie er stark anfing zu denken. Eine weile stand Nini nur erwartungsvoll da, als Leander jedoch nicht reagierte tat sie etwas Unerwartetes: sie holte aus und schlug ihm ins Gesicht: „Wie kannst du es wagen mich zu vergessen?" Irritiert hielt Leander sich die Wange: „Was sollte das denn jetzt.". Ich stand nur stock steif da und konnte nicht glauben, was hier gerade geschah und Hyo neben mir schien es genauso zu gehen. Doch Nini machte keine Pause: „Da warte ich so lange auf dich mache mir Sorgen und alles drum und dran und dann sehe ich dich endlich wieder und du hast es gewagt mich zu vergessen?!" In meinem Kopf machte nichts einen Sinn. Waren die beiden befreundet? Nini schrie auf als Leander sie immer noch verständnislos ansah. Meine Güte und ich hatte sie für ein schüchternes zurückhaltendes Mädchen gehalten. „Jetzt reicht's!", sie hielt die Hand ausgestreckt und augenblicklich tauchte ein Schwert auf. Es hatte die Farbe von Eis und schimmerte im Licht der Sterne. Ich zuckte zusammen als sie das Schwert hob, doch Leander war schon bereit. Er hielt schwarzer Blitz in der Hand und beobachtete das Mädchen, doch Nini, dachte nicht daran ihn Anzugreifen. Sie holte aus und rammte das Schwert in den Boden. Augenblick kamen Eiskristalle aus dem Boden geschossen. Und ein Riesiger Berg aus Eis trug Leander in die Höhe. Seine Augen weiteten sich. Hatte sie ihn überrascht. Doch dann hörte ich ein Lachen. Nini, ging einen Schritt zurück und wartete auf Leanders Reaktion. Leander hob sein Schwert und stieß es in den Eisblock als wäre er aus Butter. Ein großer weißer Blitz zuckte durch das Eis und blieb in der Mitte des Kristalles. Sein Licht wurde in alle Richtungen gebrochen, brachte das Eis aber nicht zum Schmelzen. Nini lachte. Ich jedoch stand nur irritiert da. Ich hatte das Gefühl, das auf diesem Planeten einfach alles anders war. Als ich zu Hyo sah waren auch seine Augen weit geöffnet. Nini sah ihn lachend an. Augenblicke später war Leander von dem Eisturm hinunter gesprungen und lief auf Nini zu. Lachend lagen sich die Beide in den Armen. Und ich stand nur unwissend da: „Ich verstehe gar nichts." Ungläubig sah ich zu den Beiden. Dann ging auch Hyo zu ihnen. Er jedoch ein wenig geduckter. Leander sah ihn nur an. Hyo holte nur irgendetwas hervor und zeigte es Leander, ich hatte keine Ahnung was es war, aber augenblicklich fing Leander an zu lachen: „Du auch?!"

Der rote MondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt