Leander hatte kein Wort zu meiner Aktion gestern Abend gesagt und nun standen wir hier am nächsten Morgen vor dem Portal in Arons Höhle. Nini und die Anderen hatte Aron schon auf die andere Seite begleitet, nun folgten nur noch Leander und ich. Gemeinsam warteten wir auf Arons Rückkehr. Doch keiner von uns sagte ein Wort zum anderen. Ich fragte mich, was mit ihm nicht stimmte. Bis vor ein paar Tagen hatte ich noch geglaubt ich sei ihm vollkommen egal und jetzt machte er sich Sorgen darum, dass ich mich verändern könnte. Was war das überhaupt für eine Sache, die Hyo und er mir verschwiegen? Wie wichtig konnte es schon sein? Wir standen weiterhin mit Sicherheitsabstand zu dem Portal und ich blickte gebannt in das blau weißlich schimmernde Lichtergewirr. Das Schweigen wurde unangenehm und ich war kurz davor Leander anzusprechen, als Aron plötzlich wieder aus dem Portal hervortrat. Sein weißen Haare waren durcheinander und er wirkte leicht erschöpft: „Ich willige nie wieder ein, so oft durch ein Portal zu führen. Also, wer ist der nächste?" Leander blickte mich an und sah dann zu seinem Freund: „Sie, dass ist am sichersten." Aron nickte, dann griff er nach meiner Hand und zog mich näher an das Portal: „Wenn wir es gleich betreten, dann kann ich nicht mit dir reden, das wäre zu anstrengend, deshalb sage ich es dir jetzt. Auch wenn es komisch klingt." Er machte eine Pause und sah mich ernst an: „Pass auf ihn auf, ja?!" Ich war verwirrt wovon sprach er? Doch Aron schien sich seiner Worte sicher zu sein, er schien aus Erfahrung zu sprechen: „Er versteckt sich gerne, aber ich merke doch wenn mein bester Freund jemanden mag." Ich stockte: „Redest du von Leander? Nein, da musst du dich irren, er ... mich ...", ich schüttelte energisch den Kopf. Aron sah lachend zur Seite: „Glaub was du meinst. Wir werden ja sehen, wer recht behält.", er lachte selbstsicher. Dann wurde er jedoch wieder ernst: „Aber wirklich, ich kenn ihn gut genug um zu wissen, wie sehr er sich unter seiner Hülle versteckt. Ich glaube, dass du, wenn du dich anstrengst, unter sie blicken kannst. Auch wenn du es verneinen wirst. Ich habe bemerkt, wie du ihn aus den Augenwinkeln beobachtet hast. Du magst ihn, nicht wahr?" Ich stampfte überrascht auf: „Was?! Nein!" In diesem Punkt ähnelte er irgendwie Laurin, sie war auch immer der Meinung in jeder meiner Handlungen mehr zu sehen. Ich stockte, ich war zu laut gewesen, Leander schaute fragend in unsere Richtung. Aron lächelte: „Du kannst mich nicht täuschen." Ich verzog das Gesicht: „Das ist überhaupt nicht wahr." Aron jedoch ließ sich von meinen Worten nicht beeindrucken. Er ging näher an das Portal heran und sah mich streng an: „Ich vertrau dir, ich glaube du bist die richtige dafür. Such ein wenig, dann wirst du seinen guten Kern sicher finden. Ich weiß, dass er schnell fies wirkt, besonders wenn er nervös wird. Lass dich nicht von ihm täuschen." Ich wollte noch etwas entgegnen, doch er zog mich mit einem Ruck in das Portal hinein.
Ich war überrascht, wir befanden uns in einer Art Tunnel. alles, die Wände, der Fußboden, schien aus bläulichem Licht zu bestehen. Aber Arons Worte halten noch immer in meinem Kopf wieder. Mochte Leander mich wirklich? Ich stockte, was interessierte mich das eigentlich? Theoretisch gesehen, hätte es mir doch vollkommen egal sein können, aber wie Aron auch schon gesagt hatte, ich konnte meine Augen einfach nicht von ihm lassen. Sollte er etwa Recht gehabt haben? Ich verbannte den Gedanken in den Hinterkopf, als das jetzige Geschehen mich zurück rief. Der Armreif, der sich um mein Handgelenk festgeschlossen hatte schien auf irgendetwas zu reagieren. Irritiert blickte ich ihn an. Auch Aron blieb stehen. Und obwohl er meinte er könnte nicht mit mir reden, konnte er eine Bemerkung nicht unterlassen: „Das ist interessant." Er blieb stehen und sah den Edelstein an: „Hier hast du dich also versteckt Hoseki." Er lachte und schaute dann zu mir: „Dann bist du ja noch außergewöhnlicher als gedacht." Was meinte er damit? Und wieso als er dachte, hatte er mich etwa schon vorher für besonders gehalten? Wieso? Er wendete sich wieder dem Edelstein zu: „Da hast du aber einen Fang gemacht, ich wette sie entspricht allen Wünschen vollkommen." Ich stand verwirrt da: „Wovon sprichst du?", ich staunte wie schwer mir das Sprechen hier fiel. Aron schüttelte den Kopf: „Das wirst du schon noch sehen. Aber hör auf zu sprechen uns Akumas fällt es leicht, aber für einen Neko ist es extrem Kraftrauben, auch mir entzieht es Energie und wenn ich Leander auch noch auf die andere Seite bringen will, dann sollte ich jetzt aufhören zu sprechen und dafür sorgen dich möglichst schnell zu den anderen zu bringen." Er zog an meinem Arm und rannte los.
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Der rote Mond
Teen FictionOhne Erinnerungen zu leben ist nicht leicht. Doch kompliziert wird es für die 16-jährige Emma erst, als sie erfährt wer sie wirklich ist. Zusammen mit Leander, dem einzigen Jungen der sie verstehen könnte, doch den sie nicht leiden kann, sitzt sie a...