„Wo sind wir hier?", fragend drehte ich mich um mich selbst. Wir standen alle in einem riesigen Pavillon. Jede Person auf einem Podest. Von oben plätscherte in Wasserfällen funkelndes Wasser. Draußen blühten überall Blumen. Es war wirklich wunderschön. Wir standen alle in einem Kreis Natsu, Hyo und ich standen vorne, Leander, Saske und Nini jeweils hinter uns. Es war seltsam, sie alle trugen Kutten und hatten Flügel, ich konnte meinen Blick kaum von ihnen wenden. Natsu trug eine weiße Kutte mit Silbernen Rand und auch seine Flügel wirkten silbern. Saske stand hinter ihm. Er wirkte leicht aufgedreht. Seine Kutte war schwarz mit goldenen Rändern. Und auf seinem Rücken waren kleine weiße Flügel zu erkennen. Hyo trug eine weiße Kutte mit stark gelben Rändern und auch seine Flügel waren gelb. Nini hinter ihm trug eine orangene Kutte mit goldenen Rändern. Sie hatte weiße Flügel. Hatten etwa alle die hier her kamen Flügel? Ich sah mich erneut um. Es waren noch viele leere Plätze da. Unsicher drehte ich mich zu Leander um. Ich stockte. Er trug eine dunkelgrüne Kutte mit goldenen Rändern aus seinem Rücken ragten riesige weiße Flügel hervor. Laurin in meinem Kopf schmolz beinahe dahin. „Wie ein Engel.", flüsterte sie. Als Leander plötzlich zu mir herunter sah schoss mir wieder die Röte ins Gesicht. Ich drehte meinen Kopf wieder weg. Es war seltsam. Obwohl ich wusste, dass er nicht anders fühlte als ich wurde ich die Röte nicht los. Ich sollte mir gerade eigentlich über andere Sachen Sorgen machen, aber ich konnte nicht. Mein Herz machte Sprünge und mein Bauch kribbelte. „Als wäre er dein persönlicher Schutzengel.", flüsterte Laurin in mir. Und ich wusste wieso ich mich so fühlte. Sie hatte Recht. Leander verkörperte mit diesen Flügeln genau das was er für mich gewesen war. Doch ich wurde aus den Gedanken gerissen als plötzlich auch auf den anderen Podesten Nekos erschienen. Ich staunte. Sie hatten alle Flügel. Alle. Neben Natsu erschien auf dem vorderen Podest ein Mädchen sie war schätzungsweise so sieben Jahre alt und hatte langes goldenes Haar mit Leopardenpunkten geschmückt. Auch sie trug eine Kutte, weiß mit weich gelben Rändern, auf ihrem Rücken erstrahlten kleine, weich gelbe Flügel. Hinter ihr stand ein Mädchen, ca in meinem Alter. So wie sie aussahen, waren die beiden Schwestern. Sie hatte auch langes Blondes Haar. Sie trug eine blaue Kutte, ebenfalls mit goldenen Rändern und auf ihren Rücken waren auch große weiße Flügel. Keine Sekunde später stand auch neben ihr jemand. Ich stockte als ich erkannte wer es war. „Ahri?" Das Mädchen mit den schönen braunen Haaren, welche wir in Leanders Heimatdorf kennen gelernt hatten stand dort. Ihre Kutte weiß mit hellblauen Rändern, wie auch ihre Flügel. Hinter ihr Fiona. Ihre blond schwarz gesträhnten Haare waren wie immer durcheinander und ihre graue Kutte mit den goldenen Rändern wirkte leicht unordentlich. Noch bevor sie uns entdeckt hatten tauchte auf dem letzten Podest neben mir auch eine Person auf. Ein kleiner Jung in Saskes alter mit rabenschwarzen Haaren stand dort in einer weißen Kutte mit leuchtend grünen Rändern. Die Flügel auf seinem Rücken wirkten auch grün. Doch als ich den Neko hinter ihm entdeckte zuckte ich zusammen. Leander drehte verwirrt seinen Kopf und auch er schien unangenehm überrascht. „Narake.", was tat denn der Diener des Königs hier. Er hatte eine lilane Kutte an und auch seine war mit goldenen Rändern geschmückt. Und wie bei den andern auch ragten aus seinem Rücken auch große weiße Flügel hervor. Es wirkte sogar so als wollten sie den Jungen vor ihm schützen. Doch ich schauderte nur. Zu Narake passten keine Flügel. Es war ein falsches Bild. Ich wusste nicht ob ich es dachte, weil er Waru geschützt hatte oder an Narakes Ausstrahlung selbst. Er wirkte kalt und starr und trotzdem ragten aus seinem Rücken die Flügel eines Engels. Er drehte seinen Kopf und sein Blick blieb wieder als erstes an Leander hängen. Er verzog nur hämisch grinsend das Gesicht und schaute dann wieder zu dem Jungen herunter. Ich drehte den Kopf zu Leander: „Was ist hier los?", flüsterte ich. Doch er starrte nur weiter Narake an.
Ich starrte wieder in die Runde. Warum waren sie alle hier? Wurden sie etwa alle von Moe gerufen? Ich stockte. Dieses Bild, es kam mir bekannt vor. Ich schloss die Augen, ja in Kagos Büchern, da hatte ich es schon einmal gesehen. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte wurde meine Aufmerksamkeit auf etwas anders gelenkt. In der Mitte zwischen den Podesten erstrahlte ein goldenes Licht. Kristalle, die ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte fingen an zu leuchten und gaben wie im heiligen Tempel eine Melodie von sich. Und dann bildete sich mitten aus dem goldenen Licht erst nur aus Funken und dann in Wirklichkeit Moe selbst. In ihrem Kleid welches Unten im Nebel der Nacht verschwand und oben wie eine Morgensonne strahlte stand sie mit ihren langen sonnengoldenen Haaren dort. Sie strahlte eine Wärme aus und ihre Anwesenheit wirkte beruhigend. Genauso hatte ich sie auch das erste Mal in einem meinem Traum gesehen, als ich hier gelandet war. Langsam sah sie in die Runde. Dann fing sie mit ihrer glockengleichen Stimme an zu sprechen: „Ihr alle habt meine Botschaft erhalten, wie ich sehe. Manche von euch wissen schon wieso sie hier sind, anderen bedarf es noch der Aufklärung. Aber zu aller erst lasst mich euch in der Spiegelwelt willkommen heißen." Unsicher schaute ich sie an. Ich war nervös. Ich hatte ihre Stimme schon häufiger gehört aber ihr so gegenüber zustehen war etwas Besonderes. Was wollte sie von uns, wieso hatte sie uns zu sich gerufen? Und wieso ausgerechnet uns? Aufmerksam schaute ich sie an. Sie hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, doch es verschwand: „Wie viele von euch wissen, steht das Seelensiegel wieder einmal kurz vor seiner Auflösung...", ich zuckte zusammen als ich hörte wie sie darüber sprach. Es war so kalt so normal, als wäre es nichts Außergewöhnliches. Wer weiß, vielleicht ging es den anderen auch so. Aber ich, ich konnte nicht so denken. Das Seelensiegel würde brechen und das würde heißen Leander würde sterben. Das war doch nichts über das man einfach so reden könnte als wäre es normal. Viele Nekos hatten schon ihr Leben gegeben und hier nahm man das einfach so hin? Ich hätte wenigstens ein wenig Reue in ihrer Stimmer erwartet, etwas was zeigte, dass es ihr nicht egal war, aber da war nichts. Sie sprach es so aus als ginge es um ein Ding, eine Lampe die kaputt ging und ersetzt werden müsste. Aber man konnte Leute nicht einfach ersetzten. Ich schaute aus den Augenwinkeln zu Leander. Er schien leicht bedrückt blickte aber weiter nach vorne zur Göttin. „Und wir haben bis lang weder einen neuen Siegelträger, noch haben wir eine neue Idee zum Verschluss des Teufels. Das Siegel wird schwach. Der Stein der ewigen Toten verliert an Seelen und die Macht des Teufels wächst Tag für Tag. Jetzt schon hat er die Macht über viele Nekos ergriffen. Wenn uns nicht bald etwas einfällt, dann stehen wir vielleicht vor einem neuen Krieg." Ich zuckte zusammen. Ein neuer Krieg? Der Krieg von dem Kago berichtet hatte war grausam. In der Hütte in der wir waren hatten einige Bücher zu diesem Thema gestanden. Aber denn noch, wir müssten nicht nur einen Weg finden um diesen Krieg auf zu halten. Nein! Ich müsste auch noch einen Weg finden um diese Siegeluhr zu stoppen bevor Leanders Zeit abgelaufen war. Ich wusste es war nicht fair, aber das war mir sogar noch wichtiger als dieser Krieg. Laurins Stimme schallte durch meinen Kopf: „So ist das in der Liebe." Aber was sollten wir ausrichten können? Ich blickte besorgt zu Leander. Moes Stimme war deutlich: „Die Nekos brauchen eure Hilfe. Eure Hilfe, die Hilfe der Himmelsstreifer." Ich erschrak. Und einige andere schienen auch überrascht. Hatte Moe damit etwa uns gemeint? Nein, das konnte doch nicht sein, oder? Fragend schaute ich zu Hyo doch er schien keines Wegs überrascht im Gegensatz zu Nini. In meinem Kopf ging ein Licht auf, aber wenn dem so sei, dann wusste ich jetzt was Hyo erkannt hatte, worüber er sich mit Hoseki unterhalten hatte. Es wäre alles logisch. Er hat es schon am Seelensehen erkannt und Hoseki wusste es von Anfang an. Und auch wir hätten eigentlich drauf kommen können. Die Flügel waren doch alle Beweis genug. Je länger ich darüber nachdachte, des so logischer erschien es mir und ich war gar nicht mehr so verwirrt. Dennoch, hatte Moe mich etwa deshalb hier her zurückgeholt? Ninis Gesichtsausdruck, schwankte zwischen Überraschung und Freude. Natsu, der es vorher noch für unrealistisch gehalten hatte stand stumm überrascht da. Und Leander hinter mir? Er wirkte zuerst überrascht schien es dann aber hinzunehmen. Ob er es vermutet hatte? Wieso nahm er so etwas einfach hin? Wie konnte er das so locker sehen. Oder lag es daran, dass es ihn einfach nicht mehr interessierte? Hatte er vielleicht schon aufgegeben? Nein, das würde er nicht tun. Er würde bis zu Letzt versuchen noch etwas zu erreichen. War das vielleicht der Grund? Weil es ihn nur vorantreiben konnte? Moe sah zu uns: „Jeden von euch, jeden Himmelsstreifer und jeden Schutzengel, brauchen sie." Laurin in mir schrie auf: „Ha, ich habe es gesagt, ein Schutzengel. Nicht nur wie einer, sondern ein echter." Verwirrt sah ich zu Leander. Aber warum? Wieso hatte Moe es zugelassen, dass er dann zum Siegel des Teufels wurde. Ist ein Schutzengel etwa nicht wichtig. Oder hat sie es nur ausgenutzt? Waren die Seelen eines Schutzengels stärker und konnten den Teufel besser zurück halten? Ich bekam Zweifel ihr gegenüber. Es konnte sein, dass sie das Gute in Person war, aber mein Herz hätte sie am liebsten angegriffen. Ihr ins Gesicht geschrien, wie sie Leander das hatte antun können. Dabei wusste ich doch, dass es nötig war und jetzt, jetzt hatte ich die Chance etwas zu ändern. Mich packte die Entschlossenheit. Der Wille etwas zu schaffen. Ich durfte mich von Dingen wie diesen hier nicht unterkriegen lassen, ich müsste sie nutzen. Der Teufel brauchte eine neue Art der Versieglung, dass hatte Moe doch selbst gesagt. Vielleicht hatte sie uns gerade jetzt gerufen, damit ich es noch schaffen konnte ihn zu retten, aber wieso hatte sie es dann nicht schon eher getan? Ein Himmelssteifer. Sagte ich zu mir selbst erneut und wiederholte was das bedeutete. Ich war ein Tor zu einer der Mächte, aber zu welcher. Moe sah jeden nacheinander an. Sie drehte sich von Hyo zu Natsu, zu dem Mädchen: „Verständnis, Mut, Vertrauen ..." Von Ahri zu Narake zu mir: „... Freundschaft, Schutz und Liebe." Ich blickte auf Liebe? Laurin in meinem Kopf sprang wieder auf. Moe erklärte weiter: „Ich weiß, dass das für manche jetzt vielleicht sehr viel auf einmal sein mag. Und dennoch bitte ich euch schon jetzt darüber nachzudenken, was wir tun können. Ich weiß, bis zum nächsten Siegelbruch bleibt uns kaum noch Zeit. Doch ich durfte euch nicht eher rufen. Und ich durfte euch auch nicht den direkten Weg hier her weisen." Mein Herz starrte sie finster an: „Weil du dich an diese dämliche Regel gehalten hast soll Leander sterben. Um ein Leben zu retten würde ich jede Regel brechen. Denn ein Leben ist wichtiger als eine Verordnung!" Aber ich hielt mich zurück. Wenn ich etwas erreichen wollte, dann durfte ich jetzt nicht die Nerven verlieren. Moe blickte in die Runde: „Wenn ihr irgendetwas zu erfahren wünscht, dann fragt." Dennoch war ich noch zu überrumpelt, als das ich sie jetzt etwas hätte fragen könne. Die einzigen Fragen, die sich mir ergaben blieben lieber unausgesprochen. Doch das kleine Mädchen neben Natsu meldete sich zu Wort: „Moe, die Seele des Teufels ist nicht vollständig richtig? Ein Teil fehlt, wo befindet sich dieser?" Ich blickte auf. Sie wusste schon wesentlich mehr als ich, ich wusste, gar nicht, dass ein Teil der Seele fehlte. Moe drehte sich zu ihr: „Ja du hast Recht, Miju. Die Seele des Teufel wurde damals in dreizehn Teile geteilt, zwölf davon sind mit dem heiligen Siegel verschlossen, haben jedoch wieder zusammen gefunden. Wahrscheinlich ist dass auch der Grund, wieso die Macht des Teufels so stark zunimmt. Doch der letzte Teil wurde damals um das Siegel zu entlasten in einer Person versiegelt. Diese Person wurde auf die Erde verbannt, sodass der Teufel keinen Zugang zu ihr hat. Der Seele ist es von sich aus unmöglich hier her zurück zu kehren. Sie kann auf Grund der Versieglung keinen Besitz von diesem Neko ergreifen und ist in ihm gefangen. Da der Neko wegen der Verbannung keine Verbindung zum roten Mond mehr hat ist er vollends verschlossen. Doch seine Macht war dennoch groß genug um ein jeden Neumond ein wieder kehrendes Portal zu erzeugen, durch welches der Mond für die Erde erreichbar wird. Aber es reichte nicht aus um zurück zu kehren. Viele Monster von hier fühlen sich zunehmend auch von seiner dunklen Seele angezogen und gelangen durch, auch durch ihn entstandene Portale, zu ihm. Diese Portale sind eigentlich Versuche von ihm sich dem Mond zu nähern." Ich hörte aufmerksam zu. Welchen Neko meinte sie wohl? Kannte ich ihn? War er vielleicht sogar Mitglied in der Organisation? Miju sah starr zu der Göttin: „Ist es denn nicht möglich noch mehr Teile des Teufels auf die Erde zu verbannen, so dass seine Kraft zu gering ist?" Wieder horchte ich auf. Sie hatte Recht, das wäre an sich doch eine gute Idee. Wenn man genug Teile verbannen könnte dann würde Leanders Seelensiegel zumindest noch etwas länger halten, hoffentlich. Aber das wäre noch nicht genug. Das würde ihn nicht von der Siegeluhr befreien. Doch Moe schüttelte den Kopf: „Nein, wenn noch ein weiterer Teil seiner Seele auf die Erde gelangt, dann wird seine Macht dort zu groß. Man kann ihn dort nicht so versiegeln wie hier. Er würde sich befreien und zurückkehren und er würde seine hier versiegelten Teile lösen." Ihre Worte machten die erste Idee zu Nichte. Narake ergriff das Wort: „Und nehmen wir Mal an, wir würden einen Weg finden den Teufel zu versiegeln bevor das Seelensiegel bricht, geht das? Oder muss das Siegel erst brechen, damit wir einen andern Weg benutzen können?" Ich erschrak bei seinen Worten. Ob Leander sterben müsste, damit wir den Teufel anders versiegeln könnten? Darüber hatte ich noch gar nicht so richtig nachgedacht. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen, dann könnte ich ihn gar nicht retten. Moe drehte sich zu ihm: „Das kommt darauf an, welchen Weg ihr findet." Ich atmete tief durch. Wir müssten nur den richtigen Weg finden. Wir können es schaffen. Wir mussten es. Narake nickte. Hyo hatte die nächste Frage: „An sich kann man zwei Siegel ja nicht übereinander legen, aber gibt es da Ausnahmen?" Moe blickte ihn fragend an. „Dafür hätte ich zuerst noch eine Frage, kann man jemanden mit seiner eigenen Seele, versiegeln?", fragte Hyo weiter. Moe schien noch nicht zu verstehen, worauf Hyo hinauswollte. Doch ich glaube ich hatte es verstanden: „Ist es nicht möglich den Teil der Seele des Teufels von der Erde zu nehmen und ihn damit zu versiegeln?" Natsu schaute mich an: „Aber könnte der Teufel sich dann nicht selbst wieder befreien, schließlich ist es seine Seele die dann den Verschluss bilden würde." Hyo drehte sich zu ihm: „Nicht unbedingt, die Seele, die für das Seelensiegel benutzt wird, wird die Möglichkeit genommen das Siegel wieder aufzulösen, es ist bis zum Ende daran gebunden. Und ich Gaube es ist nicht möglich, dass man selbst seine eigene Seele angreift, die Frage ist nur, ob das bei einzelnen Teilen auch zählt." Wir alle schauten fragend zu Moe. Sie schien nachzudenken: „An sich habt ihr Recht. Eine Seele kann sich selbst nicht angreifen und der Seele des Siegels wird die Möglichkeit genommen sich von dem Schwur zu lösen. Aber normalerweise muss sich die Seele dafür selbst zur Verfügung stellen. Es wird sehr schwer werden den Teufel mit seiner eigenen Seele zu versiegeln, vor allen Dingen, weil er natürlich versuchen wird sie wieder zu bekommen. Aber ob man die Siegel übereinander legen kann, da keine weitere nicht betroffene Seele eingebaut wird ist mir nicht klar. Es kann sein, dass man es kann, es kann aber auch sein, dass man es erst schafft, sobald sich das zeitige Seelensiegel aufgelöst hat." Ahri sah Moe an: „Aber Sie haben doch gerade selbst gesagt, es wird keine neue Seele eingebaut, dann muss es doch gehen." Moe drehte sich zu ihr: „Nicht unbedingt. Dieser Teil der Seele des Teufels ist nicht von dem allgemeinen Siegel des Teufels betroffen und zwei Siegel konnte man bis jetzt noch nie übereinander legen, es sei denn es waren verschiedene." Ich blickte Moe an: „Aber wird nicht für die Versieglung mit diesem Teil der Seele eine anders Siegel gebraucht ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei beiden dem normalen Seelen und der des Teufels das gleiche Siegel verwendet." Ich hoffte so, dass es ging. Wenn wir das wirklich schaffen sollten, dann würde ich Leander vielleicht retten können, dann würde ... aber wen nicht? Wenn wir es nicht schafften? Wenn erst das Siegel brechen müsste? Moe schaute zu mir: „Die Siegel sind anders, aber nur insofern, dass das Siegel für den Teufels Seelen Teil stärker bindend sein wird. Für die Seelen der Nekos wurde immer eine abgeschwächte Form des Siegels genommen um sie nicht direkt von ihrer Seele zu trennen, aber ich kann nicht sagen, ob dieser Unterschied reichen wird, schließlich sind sie an sich die gleichen." Ich schloss die Augen. Dieser Unterschied war gering, aber er musste einfach reichen. Vieleicht half es auch, dass es nicht die gleiche Art von Seelen war. Ahri hatte noch eine Frage: „Aber wie holen wir seine Seele hier her zurück?" Hyo drehte sich zu ihr: „Wir benutzen den Stein der ewigen Toten. Wenn die Seelen aller im Krieg gestorbenen in ihm verschlossen waren, dann kann er auch die Seele des Teufels verschließen, zumindest zeitweilig. Hoffen wir einfach, dass genug Seelen bereit aus ihm sind." Ich schaute wieder zu Moe: „Aber in wem ist die Seele und wie können wir sie in dem Kristall versiegeln?" Moe schaute in die Runde: „Eins steht fest, es wird nicht leicht sein. Ihr müsst seine Versiegelung brechen, dafür braucht ihr eine besondere Magie. Sie nennt sich Kaifu. Nur wenn alle Himmelsstreifer sie gelichzeitig auf das Siegel anwenden kann es aufgehoben werden. Aber eins ist wichtig. Wenn das Siegel bricht, dann ist die Seele des Teufels freigesetzt. Die Himmelsstreifer sind vor einem Eindringen durch die Schutzengel geschützt. Nur sie dürfen zu dieser Zeit in seiner Nähe sein, das heißt sowohl die Schutzengel als auch der momentane Teufelsträger müssen sich von ihm fern halten. Falls es euch nicht gelingen sollte den Teufelsträger rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu bringen wird der Teufel von seinem Körper Besitz ergreifen, dann müsst ihr mit der Macht des Furi ihn von ihm befreien. Die Macht des Furi ist eine Magie die es den Himmelsstreifern erlaubt die Seele des Teufels zu berühren und somit von einer anderen zu lösen." Ich blickte auf meine Hand hinunter. Konnte es sein, dass diese Magie die Moe gerade beschrieb diejenige war, die meine Hand zum Leuchten gebracht hatte? Also hatte ich tatsächlich Recht damit gehabt. Ich senkte den Kopf. Warum war es mir mit ihr nicht möglich Leander vor dem Teufel zu schützen? Doch ich sah wieder entschlossen nach vorne. Es nütze nichts, wir hatten einen Weg gefunden und wenn wir uns beeilen würden, dann könnten wir es schaffen. „Ihr werdet diese Magie auch brauchen um die Seele in dem Kristall zu verschließen. Dafür müsst ihr jedoch beachten, dem Teufel selbst könnte ihr nur in der Seelenwelt etwas anhaben. Aber wenn er euch entwischt, dann rennt auf gar keinen Fall in der Seelenwelt hinter ihm her. Denn je weiter ihr lauft, des so weiter entfernt sich eure Seele von eurem Körper und wenn ihr euch zu weit trennt, dann sterbt ihr. Ein Körper kann ohne seine Seele nicht leben. Habt ihr das verstanden?" Alle nickten bedrückt. Ich stand wie angewurzelt da. Das hatte ich bis jetzt noch gar nicht gewusst. Ich konnte also froh sein das ich noch lebte, wenn ich darüber nachdachte, wie oft ich ohne mir Sorgen zu machen in der Seelenwelt umhergegangen war. Hätte ich mich auch nur einmal zu weit entfernt, weil ich es nicht wusste dann ... Ich verzog das Gesicht. „Immer wieder schön wie man von solchen Gefahren erst so spät erfährt.", mein Unterbewusstsein seufzte: „Wieso habe ich das Gefühl dass mir so etwas ständig passiert?" „Und nach wem müssen wir auf der Erde jetzt suchen?", Leanders Worte rissen mich aus den Gedanken. Moe drehte sich zu ihm: „Nach einem Neko namens Chito." Erschrocken fuhr ich hoch: Chito?!

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Der rote Mond
Novela JuvenilOhne Erinnerungen zu leben ist nicht leicht. Doch kompliziert wird es für die 16-jährige Emma erst, als sie erfährt wer sie wirklich ist. Zusammen mit Leander, dem einzigen Jungen der sie verstehen könnte, doch den sie nicht leiden kann, sitzt sie a...