Er schien es sehr eilig zu haben, als er mich hoch zog und zurück in Richtung aus der wir gekommen waren. Aus irgendeinem Grund wirkte er auch nervös. Er ließ meinen Arm nicht los und zog mich nur hastig hinter ihm her. Unglaublich wie sich die Stimmung von einen Moment auf den anderen so ändern konnte. Als wir auf dem Marktplatz ankamen war dieser bereits mit Nekos gefüllt. So würde es schwierig werden bis zur Bühne vor zu dringen. Leander drehte sich noch einmal zu mir um: „Du machst genau das was ich dir sage! Verstanden?“, bestimmt sah er mich an. Ich ließ die Schultern hängen: „Ja.“ Aron hatte Recht sobald Leander nervös wurde klang er wieder unhöflich.
Wir mussten Hyo und Nini finden. Da entdeckte ich sie nur ein paar Meter vor uns. ich wollte Leander auf sie hinweisen, doch er schien sie schon längst bemerkt zu haben. Eilig zog er in die Richtung. Er berührte Hyos Schulter woraufhin, dieser sich erschrocken umdrehte. Leander neigte sich zu ihm herunter. Ich verstand nicht was er zu ihm sagte, denn in dem Moment setzte die Musik ein und meine Aufmerksamkeit wurde auf die Bühne gelenkt. Das Lied klang wunderschön. Schlicßlich wurde ein ganzer Schwarm von Hikaris in den Himmel der untergehenden Sonne entlassen und sie schwebten über unseren Köpfen, wie die Sterne der Nacht. Ich lehnte mich zu Leander herüber und wollte ihn ansprechen, doch wurde unterbrochen, als ein Mädchen in meinem Alter die Bühne betrat. Ich war überrascht und konnte meine Augen nicht von ihr wenden. Genau wie ich hatte sie lange schwarze Haare mit roten. Das ganze Volk verstummte, als sich ihre sanfte Stimme erhob: „Ich bin zurück gekehrt mein Volk.“ Sie hob die Arme neben ihr schoss Feuer hervor. Dann bildete es eine riesige Rose. Aus den züngelnden Flammen Alle Nekos schienen den Atem anzuhalten. Verwirrt sah ich mich um. „Ich danke euch, nach all den Jahren feiert ihr noch immer meinen Geburtstag, es ist eine wunderschöne Feier danke.“ Überrascht drehte ich mich wieder zu dem Mädchen und starrte zu ihr herauf. Das war die Prinzessin? Ein kurzes Stechendes Gefühl durchfuhr mich und für einen kurzen Moment wanderte mein Blick zu Leander. Dann wieder zu ihr. Das war sie also? Leanders Kindheitsfreundin, von der er noch heute redete? Ich wusste nicht wieso mich das jetzt so wunderte, aber irgendwie kam es mir falsch vor. Ich sah irritiert zu ihr. Sie sah mir wirklich sehr ähnlich wie Aron es gesagt hatte. Alle Bürger neben mir jubelten, schrien auf und verbeugten sich: „Ihr seid zurück, Prinzessin.“ Ich blickte fragend zu Leander, wobei mein Herz innerlich wie wild pochte. Was er jetzt wohl gerade dachte. Sollte er nach all den Jahren nun wirklich die Prinzessin wieder sehen? Irgendwie stimmte es mich traurig. Ich wusste nicht wieso, aber die Tatsache, dass das Mädchen, von dem Leander immer erzählte wieder da war gab mir irgendwie das Gefühl als würde sich eine Schlucht zwischen uns auftun. Es war absurd, ich meine es wäre nicht so gewesen, als würden wir uns nahe stehen oder soetwas, wir kannten uns ja erst seit ein paar Wochen. Und dennoch hatte ich das Gefühl, dass dieses Mädchen mich von ihm riss. Dabei könnte sie uns noch eine große Hilfe sein. Mein Herz schlug schmerzlich in meiner Brust, ängstlich zu sehen wie Leander zu ihr schaute. Doch er reagierte anders als erwartet. Erst waren seine Augen nur starr auf das Mädchen gerichtet, nicht jedoch mit einem Lächeln, wie ich es erwartet hatte, nein eher kritisch, wenn nicht sogar wütend. Er drehte sich stumm zu Hyo, kurze Zeit blickte er noch zur Bühne und dann als hätten die beiden sich abgesprochen richteten sie ihre Augen auf mich. Was hatten sie? Freuten sie sich denn nicht? Endlich trafen sie sie wieder, nach all den Jahren und ihr ging es gut. Plötzlich griff Leander nach meiner Hand und zog mich energisch durch die noch immer jubelnde Menge. Hyo drängelte sich schnell einige Schritte voraus. Irritiert stolperte ich ihnen hinterher. Was hatten sie vor? Und warum hatten sie es mit einem Mal so eilig? Es lief doch alles nach Plan, oder? Jetzt wo die Prinzessin da war, gab es jemanden auf den das Volk hörte. Leander und Hyo kannten sie doch, ich wette wenn sie sie fragen würden, würde sie uns einen Weg zurück ermöglichen, oder zumindest mir. Jetzt wo sie wieder da war, glaubte ich nicht, das Leander wieder mit zurück auf die Erde kommen würde. Immer weiter zogen die Beiden mich durch die Menge, bis wir plötzlich genau vor der Bühne stehen blieben. Einen kurzen Moment starrten die Jungs sich an, Hyo nickte nur. Noch einmal warf Leander mir einen Blick aus den Augenwinkeln zu, dann rief er so laut in die Menge, dass die Nekos um uns der Reihe nach verstummten, bis ihn schließlich, dass das ganze Volk ihn hören konnte: „Du bist nicht die Prinzessin.“. Wie jetzt? Überrascht drehte ich mich zu ihm um. Das ganze Publikum wurde still. Sie alle starrten Leander an, teils überrascht, teils wütend. Und auch das Mädchen selbst wurde still und wendete ihm verwundert den Kopf zu. Für einen Moment schienen ihr die Worte zu fehlen, doch dann fasste sie sich wieder: „Und wie kommst du darauf?“ Leander zögerte nicht, sondern stieg auf die Bühne, Hyo ihm hinterher. Was hatten die Beiden bloß vor? Ich verstand sie nicht. Verwirrt schaute ich zu der Prinzessin, sollte sie etwa wirklich nicht die echte sein. Aber selbst wenn hätten die beiden dann nicht einfach so tun können als ob. Ich meine sie hätten zu ihr gehen können und sie mit ihrem Wissen erpressen sollen. Auch wenn ich eigentlich nicht für solche Methoden war, aber dann würde unser Heimweg doch sicher sein oder? Hyo stellte sich sicher hin und ließ seine Augen über die Gesichter des Volkes wandern. Er klang gereizt und wütend: „Wie könnt ihr so blind sein? Wie könnt ihre jemanden nur, weil er es euch sagt, als eure Prinzess anerkennen. Sie hat schwarze Haare ok, das verstehe ich, ihr Tier ist der Tiger, so wie ihr Name Tigrem war und ihre Magie hat eine Rose gebildet. Aber ich bitte euch, denkt doch mal zurück. War das dort eure Prinzessin? Wäre eure Prinzessin auf die Bühne gegangen und hätte einfach gesagt, ich bin wieder da?“ Hyo wartete ihre Reaktion nicht ab: „Nein, das hätte sie nicht!“ Er schaute sicher in die Menge. Ich jedoch verstand nicht worauf die beiden hinauswollten. Schließlich schien einer der Bürger aus seiner Verwunderung zu erwachen und antwortete mit lauter Stimme: „Woher willst du denn wissen was sie gesagt hätte?“ Überrumpelt stand ich da. Irgendwie schien hier gerade einiges anders zu laufen als ich es erwartet hatte. Nun meldete sich Leander sicher zu Wort: „Ihr wollt wissen, wie wir so etwas einfach behaupten können?“ Er starrte in die Massen an Nekos. Und wartete einen kurzen Moment, so dass er die Aufmerksamkeit von ihnen allen hatte, dann sprach er weiter: „Das ist einfach! Zuerst einmal, weil mit Sicherheit behaupten können, dass keiner die Prinzessin besser kennt als wir.“, noch bevor die Bürger etwas entgegnen konnte sprach Leander die Frage, die nun wahrscheinlich in ihrer aller Köpfen herrschte aus: „Wie ich darauf komme?“ Als die Menge ihn nur still beobachtete schien sich in seinem Gesicht Enttäuschung zu zeigen: „Seht ihr wie leicht ihr vergesst?! Ihr habt uns noch immer nicht erkannt.“ Er lächelte hämisch und schweifte mit seinen Gedanken in alter Erinnerungen ab: „Wie kann das sein? Bei vielen ihrer Geburtstage waren wir dabei, haben sie immer begleitet und trotzdem sind wir für euch nur einfache Bürger. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie enttäuscht wir sind.“ Er riss sich wieder zusammen und starrte entschlossen auf die Nekos hinunter: „Ich sag euch wer wir sind.“ Alle schauten gebannt und noch immer überrascht zu ihm auf. Doch nicht Leander, sondern Hyo beendete den Satz, der wie eine Frage über den Köpfen der anderen zu hängen schien: „Wir sind die beiden, die die Prinzessin über Jahre begleitet haben. Mein Name ist Hyo und das ist ihre private Wache Rion. Jetzt sag mir nicht, ihr hättet uns vergessen.“ Ich hörte, wie mit einem Mal das ganze Volk den Atem anzuhalten schien. Leander nutze ihr Schweigen und ergriff wieder das Wort, dieses Mal mit gesenktem Kopf: „Ja, es war ein Schock, als Tigrem in die Schlucht stürzte. Ihr alle habt gedacht, ihr hättet sie verloren, auch ich hatte Angst um sie. Ich bin ihr hinterher gesprungen und habe die Göttin angefleht ihr zur helfen, bin einen Pakt mit ihr eingegangen um ihr Leben zu retten. Doch dafür wurde ich auf den Planeten der Verbannten geschickt.“ Leander hob den Kopf wieder an: „Ich hatte mir nichts dabei gedacht, so lange die Prinzessin sicher ist, habe ich mir immer gesagt, sei alles gut. Auch wenn es auf dem Planeten Mädchen gab, die ihr so ähnlich sahen, wusste ich, dass es nicht sein konnte, denn die Göttin hatte sie ja beschützt, doch mit der Zeit habe ich es dann verstanden. Die Göttin hatte gemeint, dass es am sichersten für sie wäre, wenn sie bei mir bliebe und so ...“ Ich hatte die Stirn gerunzelt. Wovon redete Leander da. Er hatte auf der Erde doch mit keinem Mädchen etwas zu tun haben wollen. Wie konnte er dem Volk einfach so ins Gesicht lügen, oder meinte er etwa, dass ich ... nein unmöglich. Irritiert hörte ich ihm weiter zu. „… muss ich es leider sagen, dass die Göttin uns zu unserem Schutz die Erinnerung verwehrte, aber egal welche Magie man einsetzt, der Neko wird sich doch immer wieder daran erinnern, was ihm lieb und teuer war. Und wenn es noch so lange dauert, irgendwann wird auch unsere Prinzessin ihre volle Erinnerung wieder haben.“ Dann drehte Leander sich entschlossen wieder zu dem Mädchen auf der Bühne, welche sich langsam immer weiter von ihnen entfernte: „Und jetzt wieso ich sagen kann, dass dieses Mädchen nicht die Prinzessin sein kann auf die ihr all die Jahre gewartet habt.“ Er wendete den Kopf wieder von ihr ab und trat an den Bühnenrand. Plötzlich beugte er sich herunter und griff nach meinem Arm, er zog mich leicht zu sich nach oben und schließlich so, dass mich alle anwesenden sehen konnten. Entschlossen riss er meinen Arm in die Höhe, während ich noch in einer Verwunderungsstarre steckte: „Hier, das ist eure Prinzessin!“ Erschrocken sah ich ihn an: „Was?!“ Er schaute mich aus den Augenwinkeln an und flüsterte: „Tu einfach genau das was ich dir sage.“ Wie jetzt? Ich war irritiert, wenn er mich für einen seiner Pläne benutzte konnte er mir doch vorher wenigstens mal Bescheid sagen. Ich sah in die Menge, es waren wirklich erstaunlich viele Nekos hier. Nervös versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen, doch die Augen aller waren auf mich gerichtet und ein unwohles Gefühl machte sich in mir breit. Hyo ging nach vorne: „Ihr glaubt uns nicht? Denkt nach, jedes Jahr gab es diese Veranstaltung oder? Und ja die Rose war das Zeichen der Prinzessin, sie hat immer ein dieser Blumen am Ende des Liedes gezeigt, aber denkt nach, diese Rose war nicht aus Feuer, habe ich recht? Denkt zurück!“ Doch das Volk schwieg, sichtlich bemüht seine Gedanken zu ordnen. „Ihr erinnert euch nicht? Soll ich euch zeigen, wie die Rose aussah?“, Hyo lächelte: „Es war keine einfache Feuerrose, wie die dieser Schummlerin hier. Nein und dass könnt ihr euch denken, die Prinzessin war schon immer etwas Besonderes und so war es auch ihr Zeichen.“ Er drehte sich zu mir um und atmete tief durch, dann nickte er Leander zu. Dieser nickte ebenfalls und sah zu mir herunter: „Rufe Rosenblut in dich und dann klatsch in die Hände.", flüsterte er. Ich war immer noch vollkommen verwirrt und stand bewegungsunfähig da. Doch ich riss mich zusammen, was auch immer Leanders Plan war, ich würde nicht diejenige sein, die ihn zu Nichte machte. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren. Leander lies meinen Arm los. ‚Ignoriere die Menge, Emma. Du schaffst das.‘, sagte ich zu mir selbst, dann klatsche ich die Hände zusammen. Ich wusste nicht was passieren sollte, aber ich spürte etwas. Ein warmes Gefühl, lief durch meinen Körper und breitete sich in mir aus. Plötzlich sah ich Bilder vor meinem inneren Auge, von einer riesigen Menschen Menge und dann sah ich rotes Licht. Ich öffnete die Augen wieder. Und erblickte es, das rote Licht das ich sonst immer nur bei einer von Rosenblutsattacken sah. Ich drehte mich um. Hinter mir schwebte eine riesige rote Rose aus Licht in der Luft und kleine Lichter schwirrten, wie die Hikaries zuvor, durch die Gegend. Ich hörte das Staunen des Volkes und sah, wie das Mädchen, was sich selbst als die Prinzessin vorgestellt hatte, mich finster ansah. Doch ich ignorierte das alles, denn meine Gedanken waren ganz wo anders. Leander und Hyo hatten mich mit ihren Worten vollkommen durcheinander gebracht. Gehörte das alles zu ihrem Plan, war auch diese Geschichte nur eine Lüge, oder war das jetzt wirklich ernst? Sie wirkten so bei der Sache und irgendwie glaubte ich es ihnen, aber das konnte einfach nicht sein oder? Leander sah mich an, er strahlte über das ganze Gesicht. Ich wusste nicht wieso aber ich musste auch lachen. Und mit einem Mal machte alles in meinem Kopf einen Sinn. Die beiden Jungen aus dem Medaillon Hyo und Leander, die Jungs aus meinem Träumen. Ich holte mein Medaillon hervor. Hyo stand neben mir. Lächelnd sah er mich an. Mit einem Mal griffen die beiden Jungs in ihre Tasche und holten etwas hervor. Ich staunte nicht schlecht, als ich an einem Lederband den gleichen Anhänger wie meinen entdeckte. Meine Augen weiteten sich. Leander lachte und drehte sich wieder zum Volk: „Da seht ihr es, sie ist eure Prinzessin und sie besitzt das Mal der königlichen Familie. Der Stern, der allen zeigt, wer das Recht hat uns zu leiten.“ Ich drehte mich überrascht um. Das harmlose Muttermal von meiner Schulter war ein Zeichen meiner Familie? Hey Moment mal, woher wusste er das? Aki hatte es ihm nicht erzählen können, sie hatte es obwohl sie mich immer verbunden hatte nicht gesehen. Ich hörte wie das Volk jubelte und drehte mich um. Wie hatte das passieren können? Bis vor ein paar Wochen hatte ich noch ein ganz normales Leben und jetzt sollte ich den Traum eines jeden Mädchens leben?
Das ganze Volk starrte mich an. Ich wurde unsicher, was sollte ich denn jetzt bloß tun? Fragend schaute ich zu Leander hoch. „Sag einfach irgendwas.“, flüsterte er ruhig. Ich schluckte und ging einen Schritt nach vorne. „Es tut mir leid, wie Rion schon erklärt hat habe ich meine Erinnerung verloren. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich hier geboren wurde. Dies hier ist meine Heimat und natürlich fühle ich mich mit ihr verbunden. Ich muss sagen als ich in diese Stadt kam war ich überwältigt von einem so riesigen Fest was ihr hier zu Stande bringt. Ich habe zuerst nicht gewusst, dass es mir galt aber innerlich hatte ich es mir gewünscht. Es tut mir Leid ich weiß wirklich nicht so ganz was ich sagen soll, für mich ist das gerade alles neu. Aber ich danke euch, dass ihr mich im Gegensatz zu mir nicht vergessen habt. Es ist schön zu wissen, dass das Volk hinter mir steht. Und ich entschuldige mich sowohl für mein Verschwinden als auch für die Tatsache, dass ich euch vergessen habe. Aber ihr seid immer in meinem Herzen gewesen und ich bin mir sicher, eines Tages, da werde ich all meine Erinnerungen wieder haben. Danke für alles.“ Ich senkte meinen Kopf und ging zurück zu Leander. War es in Ordnung gewesen das so zu sagen? Ich glaubte nicht, dass eine Prinzessin sich normalerweise bei ihrem Volk entschuldigte. Ich war nervös als das Volk noch immer schwieg. Was sollte ich bloß tun? Doch dann fingen sie alle und zu klatschen und zu Jubeln. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Plötzlich hörte ich etwas, ich konnte mich gerade noch umdrehen. Aber Leander war schon zur Stelle und verteidigte mich. Das Mädchen das genauso aussah wie ich hatte ihr Schwert zum Kampf erhoben und feuerte einen Feuerball nach dem anderen ab. Ich stand stocksteif da. Sie hatte mich überrascht. Leander jedoch wehrte all ihre Angriffe ab. Sie wirkte unglaublich wütend. Warum hatte sie sich wohl als ich ausgegeben. Ich verstand es nicht, aber sie musste doch einen triftigen Grund haben. Es dauerte keine Minute, da waren schon die Wachen des Schlosses da und überwältigten das Mädchen. Ich stand noch immer still da. Ich wusste nicht was ich tun sollten. Als mich plötzlich die Augen des Mädchens trafen spürte ich es. Es war als würde ihre Seele mir eine Botschaft senden. „Hilfe.“, hörte ich sie in meinem Kopf flüstern. Die Wachen hatten sie schon gefesselt und wollten sie wegbringen. „Wartet!“, schrie ich. Alle sahen mich überrascht an. Auch Leander schenkte mir zuerst einen verständnislosen Blick. Dann trat er jedoch zur Seite. Ich wusste nicht ob er es tat weil ich die Prinzessin war oder er mir vertraute, doch darüber würde ich später noch einmal mit ihm sprechen. Ich ging auf das Mädchen zu und sah ihr in die Augen. Ihr Gesicht war wutverzerrt, sie wirkte sauer und angriffslustig. Doch hinter diesem Ausdruck sah ich noch mehr. Ich schloss die Augen. Es fühlte sich an als wäre ihre Seele in etwas anderem gefangen. Ich konzentrierte mich und tauchte in die Seelenwelt ein. In ihrer Gegenwart spürte ich etwas vertrautes und zugleich etwas was mir Angst machte. Rosenblut stand neben mir. Wir beide betrachteten aufmerksam die goldene Seele des Mädchens um die jedoch eine schwarze Aura hing. Ich öffnete die Augen wieder. Das ganze Volk sah in meine Richtung. Das Mädchen vor mir schien unsicher zu werden, da ich nichts sagte, das war die Gelegenheit auf die ich gewartet hatte. Ich suchte nach diesem roten Leuchten in mir, denn diese schwarze Aura, die sie umgab, fühlte sich genauso an wie der Nebel des Teufels. In meinen Gedanken rief ich die Erinnerungen aus Akis Haus wieder auf. Ich spürte wie sich das Licht um meine Hand bildete. Aber was sollte ich tun, wenn ich sie nun berührte würde es dann nicht wieder wehtun. Ich wollte nicht, dass sich all die Menschen um mich herum Sorgen machten, nachher würde dieses Mädchen noch schlimmer verurteilt nur weil alle dachten sie hätte mir wehgetan. Ich versuchte das Licht in meiner Hand zu kontrollieren und tatsächlich gelang es mir es zu einem kleinen Ball zu formen, diesen lies ich dann zu ihr herüberfliegen. Kaum berührte er sie wurde ihr ganzer Körper von einem roten Licht umgeben. Sie verzog das Gesicht, doch es schien zu wirken, denn mit einem Mal sah ich den schwarzen Nebel um sie herum auftauchen und verschwinden. Ich schaute sie an. Sie schien geschwächt. Doch sie hatte sich verändert. Sie wirkte nicht mehr sauer aber was das auffälligste war, war ihr Aussehen. Ihre Haare hatten eine golden Farbe mit roten Flecken angenommen und ihre Augen hatten sich blau gefärbt. Sie sah ganz anders aus als zuvor. „Lasst sie los!“, sagte ich zu den Wachen. Sie blickten mich verständnislos an, taten aber das was ich befahl. Das Mädchen, kniete erschöpft auf dem Boden. Las ich ihr die Hand entgegen streckte schien sie verwundert. „Es ist nicht deine Schuld, nicht wahr?“, ich lächelte, sie wurde genau wie Nini nur von dem Teufel kontrolliert. Ich griff nach ihrer Hand und half ihr auf die Füße. Ich musste lächeln, sie schien so überrascht. Aber dann sah ich ihren Augen einen dankbaren Blick. Da viel mir wieder das Volk ein. Ich drehte mich um. Sie wollten eine Erklärung: „Die Seele des Teufels ist stärker denn je. Das was sie getan hat war nicht ihr eigener Wille. Sie war von ihm besessen. Und daher warne ich euch, passt auf, dass ihr ihm nicht auch verfallt. Wiedersetzt euch ihm.“ Erst sahen sie mich alle still an. Dann fingen sie wieder an zu jubeln. Ich drehte mich wieder zu Leander um, der mich überrascht ansah. Hyo jedoch schien nicht verwundert. Er lächelte nur als hätte ich ihm den Beweis für irgendetwas geliefert.
DU LIEST GERADE
Der rote Mond
Teen FictionOhne Erinnerungen zu leben ist nicht leicht. Doch kompliziert wird es für die 16-jährige Emma erst, als sie erfährt wer sie wirklich ist. Zusammen mit Leander, dem einzigen Jungen der sie verstehen könnte, doch den sie nicht leiden kann, sitzt sie a...