66

2.1K 111 15
                                    

Min Yoongi:

Müde lief ich durch die Straßen. Ich hatte gerade den letzten Kunden hinter mir, dem ich sein Zeug gebracht habe. Jedoch hatte ich mit keinem von denen eine sexuelle Aktivität. Ich hatte nicht den geringsten Nerv dafür.

Meine Gedanken waren bei Weihnachten. Ich fand es toll, dass anderen sich treffen wollen, und ich freue mich, dabei zu sein. Aber es gibt ein Problem bei der ganzen Sache. Und zwar mein großer Bruder. Ich hatte ihn bisher sogut wie nie erwähnt, meine Schwester, die in der Psychatrie ist, gar nicht bekannt.

Doch nicht nur meine Schwester psychisch krank, sonder auch mein Bruder. Er ist zwanzig, und hat seit vielen Jahren das Haus nicht mehr verlassen. Das Zimmer verlässt er nur um aufs Klo zu gehen. Nicht einmal essen oder trinken holen tut er. Aber von Anfang an habe ich ihm drei mal täglich etwas zu essen gebracht. Selbst, wenn wir so wenig hatten, dass ich den ganzen Tag nichts abbekommen habe, brachte ich ihm seine drei Mahlzeiten. Jeden Feiertag, sei es Ostern, Weihnachten, Neujahr oder sein Geburtstag, hatte ich ein Geschenk für ihn, habe einen Kuchen gebacken und es ihm gebracht. Das selbe bei meiner Schwester, welche ich dann immer in der Psychatrie besuchte, sowie bei meiner Mutter.

Bei mir tat das niemand. Weder mein Bruder, meine Schwester noch meine Mutter. Sie hassten mich alle drei. Mein Bruder schlug mich immer, meine Mutter schrie mich jedes mal an und meine Schwester ignorierte mich gekonnt, sobald sie mich zu Gesicht bekamen. Auch wenn ich ihnen essen und Geschenke brachte.

Ich wusste nicht, was ich falsch getan hatte in meinem Leben. Aber irgendwas musste es sein.

Jedoch werde ich es niemals jemanden erzählen. Erzählen, wie es bei mir zuhause abläuft und was jeden Tag passiert.

Ich wollte nicht, dass sie sich um mich sorgen, oder mich bemitleiden. Aber sie sollten weiterhin erzählen, wenn es ihnen schlecht geht. Sie sollen nicht alles in sich hineinfressen, wie ich es getan habe und weithin tun werde. Sonst enden sie wie ich.

Endlich kam ich bei meinem Dealer an.

Ich trat die Treppen hinauf zu ihm und öffnete die Wohnung, als ich eine vertraute Stimme wahrnahm. Nein... Bitte nicht!

Ich rannte ins Wohnzimmer und tatsächlich, dort saß mein Dealer, nahe neben Taehyung. Seine Hand rutschte Taes Oberschenkel entlang nach oben, immer näher zu seinem Schritt.

"Taehyung..." stammelte ich geschockt. Mit großen Augen sah er mich an.

"Komm her." meinte ich mit ruhiger, aber aggressiver Stimme. Wie konnte er es wagen, Taehyung anzufassen. Der Kleine sollte nicht hier hinein gezogen werden. Und doch ist es geschehen. Er hätte von alle dem nichts wissen sollen.

"Taehyung!" rief ich nun lauter. Sofort stand er auf und ging zu mir. Vor mir stoppte er und sah zu Boden.

"Ich-"

Ich unterbrach ihn, indem ich ihn fest umarmte "Du Idiot, was machst du hier? Das ist gefährlich. Du solltest sofort nachhause."

Er schmunselte und erwiderte kurz die Umarmung.

"Jong Hyuk hat mir alles erzählt."

Sofort trennte ich mich aus der Umarmung. "Was meinst du mit alles?"

"Na die Drogen, das Dealen, die Kunden. Er hat alles gesagt. Nur für Geld."

Ich sah wütend zu Jong Hyuk "Wie konntest du ihm alles erzählen?! Das geht ihn nichts an! Er sollte davon nichts wissen!" ich wollte auf meinen Dealer los, Doch Taehyung hielt mich zurück.

"Es ist okey. Jong Hyuk hat sogar eine super Idee, wie ich dir helfen kann und du nicht mehr so viel machen musst. Dazu würden wir dann wieder Zeit mit einander verbringen."

Meine Augen weiteten sich "Was meinst du?"

"Naja, ich... Tu einfach mit Jong Hyuk und ein paar Kunden... Du weißt schon..." meine Augen weitete ich nich mehr "Was?! Nein Taehyung, lass den Mist! Das ist widerlich! Und ekelhaft! Wer weiß, was dir da alles passieren kann!"

"Du machst es doch auch!" rief nun Taehyung, ein wenig wütend, aber noch mehr enttäuscht.

"Aber gegen meinen Willen! Denkst du es macht mir Spaß, das zu machen? Es ist widerlich und ekelhaft, ich hasse es, und ich hasse mich dafür!"

"Denkst du es macht mir Spaß zu sehen wie du dich selbst quält und wir uns immer seltener sehen, kaum mehr Kontakt haben?! Ich mach mir doch nur Sorgen um dich!"

Ich sah zu Boden "Ich würde lieber mit der ganzen Drogen Geschichte aufhören, als dass du in diese Branche tretet."

Ich merkte wie er stockte.

Dann legte er seine Hände auf meine Schultern "Wirklich? Du würdest aussteigen?"

Ich nickte. "Wollte ich schon lange, aber ich hatte nie einen wirklich Grund dafür. Bis jetzt..." da umarmte mich Taehyung auch schon fest.

"Danke, Yoongi, Hyung!"

Als wir uns wieder trennten sah ich zögernd zu meinem Dealer.

"Du hast es gehört, ich steige aus."

Dieser sah mich grinsend an "Wir wissen beide, dass du in spätestens einer Woche wieder angekrochen kommst, weil du viel zu abhängig von dem Zeug bist." ich sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an. Doch er hatte recht.

Ich würde es niemals schaffen, die Drogen hinter mir zu lassen.

Show me your wings (BTS) - (WIRD ÜBERARBEITET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt