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Stöhnend laufe ich aus dem Saal in Richtung Cafeteria mit Brook im Schlepptau. „Der hat doch en Knall", beschwere ich mich. „Der kann doch keinen Test schreiben, wenn er die Stunde vorher meinte er schreibt nicht", regt sich auch Brook auf. Erst die warme Sonne, der Schokomuffin und einige Witze von Brook können meine schlechte Laune dann doch vertreiben. Immer noch lachend machen wir uns auf den Weg zur Sporthalle. Zum Glück nur noch Sport und dann ist der Tag geschafft. Die Zwillinge haben noch zwei Stunden mehr also muss ich mit dem Bus fahren. Nur den Helm darf ich nicht vergessen...

Vor den Umkleiden trennen wir uns und ich verziehe mich in die hinterste Ecke der Mädchenkabine. Leider besteht meine Klasse nur aus Tussis mit denen ich ehrlich gesagt nichts zu tun haben möchte. Umgezogen gehen wir dann in die Halle und leicht angewidert muss ich feststellen, dass ich die einzige bin, deren Hose nicht knapp unterm Arsch endet und deren Top nicht a) kurz vorm Bauchnabel endet oder b) mehr zeigt als verdeckt. Augenverdrehend stelle ich mich zu Brooklyn und kurz darauf fängt die Stunde an.

Von Turnen bin ich zwar auch nicht gerade begeistert, eigentlich ist Sport generell nicht so meins, aber na ja. Die letzten Stunden habe ich mich einfach im Hintergrund gehalten und wenn der Lehrer geguckt hat, was gemacht. Ich hoffe das klappt heute auch!

Aber natürlich liegt das Glück mal wieder auf meiner Seite! Ironie lässt grüßen!

„Layla?!", ruft mich mein Sportlehrer. „Ja?", fragend sehe ich ihn an und hoffe ich bin ihn gleich wieder los, aber nein. „Von dir hab ich noch nichts gesehen, also bitte!", er deutet auf den Schwebebalken. „Ich...ich kann das nicht", sage ich sobald ich neben ihm stehe. „Ein Rad ist immer drin", er bleibt hart und ich klettere dann doch auf den Balken.

Ich habe ein mulmiges Gefühl im Bauch, setze aber dennoch zum Rad an. Wie nicht anders erwartet wird es schief und eine Landung auf dem Balken ist unmöglich. Ich lande auf der Matte und knicke in der nächsten Sekunde um. Ein heißer Schmerz schießt durch meinen linken Fuß, ich falle zur Seite und knalle mit dem Kopf gegen den Balken. Dann ist alles schwarz.



Langsam komme ich zurück und öffne die Augen. Mein Kopf liegt auf etwas weichem, etwas höher als der Rest meines Körpers und ein Mann mittleren Alters blickt mich freundlich an. Die Decke ist ziemlich weit weg, ich liege irgendwo auf dem Boden, aber auf einer Matratze oder so, denn es ist eigentlich recht weich.

„Da sind Sie ja wieder! Geht es Ihnen gut?" Ich nicke vorsichtig. „Woran können Sie sich erinnern?" „Bitte sagen Sie du. Ich bin im Sport vom Schwebebalken...nicht wirklich gefallen, aber ich bin umgeknickt und mit dem Kopf dagegen geknallt!" Er lächelt. „Na dann ist der Kopf zumindest mal in Ordnung, den Fuß sieht nicht so aus. Wenn ich darf würde ich kurz gucken?!" Ich nicke und will mich vorsichtig aufsetzen, doch Schwindel ergreift mich und der Raum dreht sich. Sanft legt sich eine warme Hand auf meine Schulter und drückt mich wieder zurück in eine liegende Position.

Ich blicke nach oben um die Person zu der die Hand gehört zu erkennen. „Wie kommst du hierher?", verwirrt sehe ich ihn an. „Schulsanitäter; ich hab dich aus der Halle gebracht." Er lächelt mich an. Plötzlich zucke ich vor Schmerz zusammen. Was auch immer der Mann gerade gedrückt hat, es tut verdammt weh! Danny und er tauschen einen kritischen Blick. Der Kumpel der Zwillinge nickt dem Mann zu, der daraufhin den Raum verlässt. „Und ich bringe dich jetzt ins Krankenhaus", fügt er dann hinzu. „Was?" „Den Fuß muss ein Arzt anschauen, keine Widerrede.", mit diesen Worten setzt er mich vorsichtig auf. Als ich kapiere, dass ich die ganze Zeit mit meinem Kopf auf seinem Oberschenkel gelegen habe, laufe ich leicht rot an.

„Mach erstmal langsam und bleib sitzen! Du hast dieselbe Tasche wie immer?", auf mein Nicken verschwindet er und taucht kurz darauf mit meinen Sachen wieder auf. „Danke", ich lächle ihm zu und schaue ihn dann abwartend an, darauf wartend, dass er sich umdreht. „Was?", er sieht mich ratlos was ich von ihm will an. „Ich würde mich gern umziehen. Kannst du dich vielleicht umdrehen?" Er schmunzelt. „Du hast nichts, was ich noch nicht gesehen habe!", dreht sich dann aber doch weg. Schnell schlüpfe ich aus meinem Top und ziehe mein Sweatshirt über. Ich mühe mich ab auch aus meiner Leggins zu schlüpfen doch sobald ich auch nur minimal Gewicht auf mein linkes Bein gebe, entweicht mir ein schmerzvolles Keuchen. „Versuch gar nicht erst die Hose zu wechseln.", lachend blickt Danny mich an. „Ey! Hab ich gesagt, dass du dich umdrehen kannst?", wütend funkle ich ihn an. Was denkt der sich eigentlich?

Danny verdreht nur die Augen. „Ich bring dich jetzt jedenfalls ins Krankenhaus! Hast du alles?" Ich stopfe meine Jeans irgendwie in die Tasche, stehe mühsam einbeinig auf und hänge mir dann die Tasche über die Schulter. „Kann man dir helfen?", Danny betrachtet mich belustigt.

„Nein danke! Ich schaff das!", zische ich und hüpfe entschlossen auf einem Bein Richtung Flur. „Mann, Layla! Lass dir doch helfen!", ruft Danny und holt mich mit einigen Schritten ein. Als ich leicht auf die Seite strauchle seufzt er. „Das kann ich mir nicht mit angucken." Er nimmt mir die Tasche ab und ich will gerade weiterhumpeln als er mich hochhebt. Erschrocken klammere ich mich an ihm fest, komme jedoch schnell wieder zu Sinnen und hämmere mit der Faust gegen seine Brust. „Lass mich verdammt nochmal runter, ich kann alleine laufen!", beschwere ich mich lautstark. Er lacht leise. Holy, wieso muss er dabei so sexy sein?! „Mit einem kaputten Fuß?! Ganz sicher nicht. Außerdem sind wir so viel schneller." Da mein Fuß höllisch schmerzt, gebe ich nach und lasse mich den Rest des Weges tragen.


Mit Dannys Pickup sind wir zum Krankenhaus gefahren und nach einigen Untersuchungen, warten wir nun in einem Zimmer auf den Arzt.

„Layla Evans?!" „Ja.", antworte ich und ein älterer Mann betritt den Raum. Fragend sieht er Danny an. „Sind Sie mit der Patientin verwandt?" Er schüttelt den Kopf. „Schulsanitäter, ich hab Layla hergebracht." „Dann muss ich Sie bitten zu geh..." Danny unterbricht den Arzt. „Bitte, ich bin ihr Freund."

Schockiert sehe ich ihn an als er sich neben mich auf die Liege setzt. Was erzählt er da bitte???? Ein Schauer läuft mir über den Rücken als Danny mich an sich zieht, sodass ich leicht an ihn lehne. Er drückt mir einen sanften Kuss auf die Schläfe und die Stelle kribbelt wie verrückt.

Ich will dem Arzt gerade erklären, dass Danny nicht mein Freund ist, doch dieser fängt schon an zu sprechen. Dann halt nicht.

„Also das Band ist nur angerissen, nicht schlimm. Aber Sie haben sich auch das Sprunggelenk angeknackst. Keine Sorge, ebenfalls nicht dramatisch, aber schmerzt ziemlich. Sie bekommen eine Schiene, dass der Fuß mit der Schwellung zwar ruhiggestellt, aber nicht eingequetscht ist." Er sieht mich fragend an und ich nicke, dass ich alles verstanden habe. „Mit Krücken gehen Sie am besten zwei, drei Wochen auf Vollentlastung. Dann sollten Sie erneut zu einem Arzt zur Kontrolle." Er besorgt mir noch Krücken und legt mir die Schiene an. Mag doof klingen, aber es fühlt sich an als würde mein Fuß gleich weniger schmerzen. Nachdem er sich versichert hat, dass Danny mir sagt wie man am besten kühlt und ich dies auch tue, verabschiedet er sich.

Wir gehen raus, fahren kurz durch Melbourne und keine viertel Stunde später schließe ich die Wohnungstür auf. Vorsichtig humple ich rein und Danny stellt meine Tasche in den Flur. „Denk ans Kühlen", er ist voll auf sein Handy konzentriert, „Ich muss, tschüss!" Damit ist er verschwunden. War ja klar.

Dennoch irgendwie enttäuscht gehe ich langsam mit den Krücken Richtung Küche.

Wie konnte ich so naiv sein und ihm einfach verzeihen? Ich hätte wenigstens fragen können, was der Kuss sollte und wieso genau es ein Fehler war? Aber nein, was tue ich dummes Kind?! Verzeihe ihm einfach und lasse mich von seinen Berührungen komplett verwirren. Wieso????

Weil du ihn liebst, sagt mir meine innere Stimme schlicht.

Ich seufze. Vermutlich liegt sie sogar richtig. Dieser Junge hat mein Herz einfach so geklaut. So ein großer Arsch wie er ist, kann er auch nett sein. Sein Lächeln und diese Augen bringen mich zum Schmelzen. Und jedes Mal wenn ich zurück an den Kuss denke, kommen die Schmetterlinge zurück und mein ganzer Körper kribbelt. Zwar kein Vergleich zu damals oder immer wenn er mich berührt, aber das Kribbeln ist da. Was soll ich machen, es hat mich voll erwischt!

Ich stelle die eine Krücke an die Küchenablage und öffne das Eisfach um ein Kühlpack zu holen. Ich richte mich wieder auf und greife nach der Krücke. Plötzlich rutsche diese weg und ich hinterher. Volle Kanne treffe ich auf dem Boden auf, natürlich nicht ohne vorher meinen Fuß voll zu belasten.

Schmerz schießt durch mein gesamtes Bein und ich habe das Gefühl mein Fußgelenk zerspringt gleich. Schluchzend bleibe ich auf dem Boden liegen als ich ein Knacken auf dem Flur höre.


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Soooo, ich habs geschafft! Bin nicht hundert pro zufrieden aber na ja. Wir hoffentlich die nächsten Kapitel besser auch wenn ich grad etwas ratlos bin :D Oben nochmal ein Bild von Danny

Freu mich über Votes und Kommis, bis demnächst :) :* 

Broken Home #CA19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt