Morgens werde ich weder von den Sonnenstrahlen noch von Danny liebevoll geweckt, nein, es ist mein nervtötender Wecker, der mir die Ehre erweist mich aus dem Schlaf zu reißen. Stöhnend strecke ich meinen Arm und mache den Wecker aus. „Morgen", brummelt Danny neben mir mit rauer Morgenstimme, die sich zugegeben echt sexy anhört. „Morgen", erwidere ich und küsse ihn kurz bevor ich mich ins Bad mühe.
Auf der Fahrt zur Schule nehme ich endlich meinen Mut zusammen und frage Danny. „Musst du nicht irgendwann mal wieder heim? Ich meine, vermissen deine Eltern dich nicht?" Danny verspannt sich neben mir bemerkbar und schaut konzentrierter als nötig auf die Straße. Fast so als will er vermeiden mich anzuschauen. „Nein", antwortet er kurz angebunden. Ich habe im Gefühl, dass hier irgendwas nicht stimmt. Ich wage noch einen Schritt vor, auch wenn mein Instinkt mir sagt, dass ich am besten einfach die Klappe halten soll. „Danny, ich würde deine Eltern gerne mal kennen lernen.", sage ich schließlich leise. Er legt prompt eine Vollbremsung hin und zieht scharf die Luft ein. Ich rutsche auf dem Beifahrersitz wieder nach hinten. „Das...muss nicht sein; nicht jetzt", sagt er trocken und fährt weiter. Ich schlucke. „Wieso?" Doch Danny schweigt mich stur an und wir kommen unserer Schule immer näher. „Danny, wieso? Gib mir wenigstens einen vernünftigen Grund!", verlange ich als Danny auf dem Parkplatz vor der High School hält. „Layla, akzeptier es einmal einfach, okay?! Meine Eltern müssen dich nicht kennen lernen und mehr hab ich nicht zu sagen", er schaut mich durchdringend an. „Okay", ein wenig eingeschnappt, dass ich nicht mal einen Grund bekomme, nehme ich meine Tasche, steige aus und laufe auf das Gebäude zu.
Meinte er mit dem sie müssen mich nicht kennen lernen, dass ich ihm nicht wichtig genug bin, um seine Eltern kennen zu lernen? Empfindet Danny überhaupt dasselbe wie ich? Tief in Gedanken versunken gehe ich zum Unterricht und setze mich alleine in die Reihe, da Brook krank ist. Erneut schweifen meine Gedanken zu Danny und die Stimme meines Lehrers geht im Hintergrund unter.
Was meinte er vorhin mit ich muss seine Eltern nicht kennen lernen? Ich überlege. Danny hat mir noch nie gesagt, dass er mich liebt. Du ihm aber auch nicht, meint eine innere Stimme. Auch wieder wahr. Aber wäre er überhaupt mit mir zusammen, wenn er mich nicht lieben würde? Liebt Danny mich?
„Miss Evans?", ertönt die Stimme meines Lehrers und reißt mich aus meinen Gedanken. „Ja", antworte ich. „Würden Sie bitte meine Frage beantworten!?", er sieht mich erwartungsvoll an. Da ich in Gedanken war, habe ich natürlich keine Ahnung, was er von mir will. „Könnten Sie die Frage nochmal wiederholen bitte?", frage ich schließlich. Mister Miller wirkt alles andere als begeistert, aber wiederholt die Frage dann doch und ich gebe ihm eine Antwort. Den Rest des Schultages versuche ich mich einigermaßen zu konzentrieren und mir keine Gedanken mehr zu machen. Bis auf ein paar Momente klappt es sogar, doch trotzdem kehrt eine Frage immer wieder: Liebt Danny mich?
Mittags nehmen mich die Zwillinge mit heim, Danny hat länger Unterricht. In Gedanken versunken sitze ich über Physik und mache mir erst gar keine Mühe die Aufgabe zu verstehen. Ganz ehrlich, ich verstehe so oder so nichts. Plötzlich schlingen sich Arme von hinten um mich. „Hey", haucht mir eine tiefe Stimme ins Ohr und platziert dann einen Kuss auf meiner Wange. „Hey", ich drehe mich zu Danny um. Er seufzt. „Hör zu Layla. Wegen heute Morgen...das war nicht böse gemeint", er stützt sich rechts und links von mir ab und schaut auf mich runter, „Ich bin im Moment einfach nicht gut auf meine Eltern zu sprechen und ich würde das Thema einfach gerne lassen. Ich kann sie dir vorstellen, wenn die Situation nicht mehr so angespannt ist, ok?!" Danny sieht mich entschuldigend und fragend an. Ich kann nicht anders und küsse ihn zur Antwort kurz. „Wenn du das gleich heut Morgen gesagt hättest, hätte ich mir nicht den ganzen Tag Gedanken machen müssen", beschwere ich mich aber dennoch bei ihm. „Bin ich dir etwa so wichtig, dass du dir wegen sowas den ganzen Tag Gedanken machst?", fragt er leicht belustigt. „Ja", antworte ich wie aus der Pistole geschossen und laufe prompt rot an. Danny lacht leise. „Du siehst so süß aus, wenn du rot wirst", grinsend gibt er mir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze, wird dann jedoch wieder ernst. „Kann ich bis zum Wochenende noch hier schlafen?", fragt er dann. Ich tue so als würde ich überlegen, auch wenn die Antwort schon klar ist. „Wenn du mir Physik machst, ja", sage ich dann. Danny lacht. „Wir machen Physik zusammen, ok?!" Schmollend gebe ich mich schließlich geschlagen. Da Liam meinen zweiten Stuhl entführt hat, setzt sich Danny auf meinen Stuhl und zieht mich dann auf seinen Schoß. Mit seinen Armen um meine Taille geschlungen, beginnt er mir Physik zu erklären. Auch wenn ich mich innerlich frage, ob das mit seinen Händen an meiner Taille so viel bringt...
*zwei Tage später, Tag des Schulballs*
Ich sitze gerade gemütlich beim Mittagessen als Mum hysterisch in die Küche gestürzt kommt. „Layla, Gott es ist schon so spät! Du musst noch duschen, schminken, die Haare, wie sollen wir das nur schaffen?!", sie sieht mich leicht panisch an. Ich kann ein Lachen nur schwer unterdrücken, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass sie wieder schwanger ist und ihre Hormone verrücktspielen. „Mum, ganz ruhig! Danny ist vorhin heim und holt mich um sieben ab. Heißt wir haben noch gut vier Stunden", beruhige ich sie und es wirkt tatsächlich. Trotzdem ist es mit dem gemütlich Essen vorbei. Mum jagt mich eine viertel Stunde später nach oben unter die Dusche und macht sich dann an mir zu schaffen.
Um Punkt viertel vor sieben macht Mum den Reißverschluss an meinem Kleid zu und betrachtet mich dann. „Du siehst wunderschön aus, Schatz", lächelt sie und als ich vor den Spiegel trete kann ich ihr nur zustimmen. Gefühlt keine Sekunde später klingelt es und Danny steht im Anzug vor der Tür. Extrem heiß!
„Hey", grinse ich. Er erwidert und küsst mich dann kurz. „Du siehst toll aus", sagt er leise und lächelt zu mir runter. Seine Augen glitzern glücklich. Meine Mum muss natürlich peinlich sein und besteht auf Fotos, die sie schlussendlich mit ihrem Handy macht. Bevor sie selbst gucken kann, nehme ich ihr das Handy aus der Hand und sehe die Bilder an.
Sie sind gar nicht mal so schlimm geworden, wobei ich drei Favoriten habe. Auf dem ersten schauen Danny und ich uns einfach lächelnd in die Augen, auf dem zweiten schaue ich in die Kamera, Danny jedoch immer noch lächelnd auf mich runter. Das dritte schlägt die anderen meiner Meinung nach aber immer noch locker: Danny gibt mir einen Kuss auf die Wange und ich schaue mit leicht roten Backen auf den Boden. Es sieht irgendwie einfach nur süß aus. Schnell schicke ich mir die drei Bilder auf mein Handy, verabschiede mich von Mum und mache mich mit Danny auf den Weg zur Schule.
Bei Danny eingeharkt betreten wir die Turnhalle, wo der Ball stattfindet, und ich staune nicht schlecht. Das Organisationsteam hat gute Arbeit geleistet. Die Wände sind verhängt, in der Ecke ist ein kleines DJ-Pult aufgebaut und überhaupt sieht die Halle gar nicht mehr aus wie unsere alte, leicht ramponierte Sporthalle. „Überrascht?", Danny neben mir lacht leise. Ich nicke nur. Danny schüttelt immer noch lachend den Kopf und führt mich dann zu den Zwillingen. Mel umarmt mich während die Jungs ihren Handschlag machen. Wir fangen an zu erzählen und lassen uns von nichts wirklich stören.
„Lust zu tanzen?", Danny hält mir seine Hand hin. In dem Wissen, dass er ein fabelhafter Tänzer ist, nehme ich sie an und lasse mich auf die Tanzfläche führen. Ich lege meine rechte Hand in seine linke und mit seiner anderen um meine Taille beginnen wir zu tanzen.
Mal sehen, was der Abend noch bringen wird!
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Soooo nicht ganz so wie ich es geplant habe aber wollte unbedingt updaten und habs ein wenig umgeschmissen. Hoffe es gefällt euch! :D
Würde mich riesig freuen wenn wir mit dem Kapi die 300 Reads knacken würden :)
Bis demnächst :):*
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Broken Home #CA19
Teen FictionFür Layla bricht eine Welt zusammen. Ihre Eltern trennen sich und sie muss mit ihrer Mutter nach Australien ziehen. Doch in Melbourne wird alles nur noch schlimmer: Ihre Mutter klebt nur so an ihrem Neuen, ihre Stiefbrüder scheinen sie zu hassen, ih...