Ich werde von kleinen Händen, die auf meinem Bauch herumtrommeln, geweckt. Lächelnd öffne ich ein Auge und sehe wie erwartet Emma neben mir auf dem Bett sitzen. Mit meinem Blick auf ihr wird mein Lächeln noch eine Spur breiter. Sie wird für mich immer ein Stück von Mum bleiben, dass immer noch unter uns ist. Lachend schnappe ich mir meine kleine Schwester, werfe sie herum und beginne sie zu kitzeln. Kichernd strampelt Emma unter mir und ich muss einfach mitlachen. Auch noch als ich selbst gepackt, rumgeworfen und ebenfalls ordentlich durchgekitzelt werde.
„Luft", keuche ich irgendwann lachend und tatsächlich lässt Liam von mir ab. Keuchend setze ich mich auf und lehne mich an meinen Bruder. „Gut geschlafen?", fragt dieser. Ich nicke. „Und Emma ist definitiv besser als jeder Wecker." „Ich kann sie dir gerne jeden Morgen um sechs hochbringen", kommt es von der Tür. Überrascht schaue ich dorthin und erkenne meinen Dad, der mir zuzwinkert. Ich lache. „Danke! Aber vor neun kannst du sie gerne für dich beanspruchen!" „Alles klar", lacht James, „Frühstück ist übrigens fertig!" Erneut nicke ich, während Liam aufspringt, sich Emma enthusiastisch auf die Schultern setzt und runter läuft. James wendet sich kopfschüttelnd ab und folgt seinen Kindern.
Grinsend stehe ich auf und schließe die Tür. Da ich später noch duschen muss wechsle ich nur das Shirt und ziehe eine Jogginghose über. Ich greife nach einem Haargummi und will mir gerade einen Zopf machen als aus dem Flur ein Schrei ertönt. „Was zur Hölle macht Danny hier?", kommt es dann. Seufzend öffne ich meine Tür und trete hinaus. „Erstens schreist du wie ein Mädchen und zweitens hat er hier gepennt", erkläre ich Alex, während ich meine Haare endlich zu einem Zopf binde. Gott, die müssen echt dringend wieder gewaschen werden. „Ach ja, Frühstück ist fertig!", sage ich noch bevor ich die Treppe betreten will. Betonung auf will! Denn sobald ich das gesagt habe, werde ich an die Wand gedrängt und zwei Kerle sprinten, natürlich nur in Boxer, an mir vorbei. Wie die kleinen Kinder!, schießt es mir durch den Kopf als ich augenverdrehend gemütlich hinter ihnen hergehe. Können sich nichts anziehen und denken man würde ihnen was wegessen.
„Vergiss es! Niemals!" „Danny, das kann so nicht weitergehen!", genervt sehe ich ihn an. „Ich...doch!", alles klar, ihm gehen die Argumente aus. Also hab ich ihn fast soweit. „Ach ja, hast du dich mal angeschaut?!" Er zuckt nur ausdruckslos mit den Schultern. Wie viel bockiges Kleinkind kann bitte in einem zwanzigjährigen stecken? Ich atme tief aus um mich zu beruhigen. Dann entscheide ich mich nach dem altbewährten Spruch zu handeln: Wer nicht hören will muss fühlen! Ohne zu zögern, schubse ich ihn leicht gegen die Brust. Es war nur ein minimaler Schubser, normalerweise würde er ihn nicht mal bemerken, aber jetzt zieht er scharf die Luft ein und verzieht leicht das Gesicht. „Danny! Du bist zwanzig, verdammt nochmal! Du siehst aus als wärst du in einer Massenschlägerei gelandet. Und ich schätze so siehst du nicht zum ersten Mal aus!" Sein Blick, der meinem ausweicht, spricht Bände. „Man, ich will dir doch nur helfen! Ich kann nicht sehen, wie du im Stillen leidest. Du hast Schmerzen, wegen deinem Vater, und das nicht zum ersten Mal. Danny, dein eigener Vater verprügelt dich. Ohne jeglichen Grund.", beschwörend sehe ich ihn an, „Bitte, lass dir das nicht gefallen!"
Danny seufzt und dreht sich auf dem Fahrersitz weg von mir. Sein Blick ist starr nach vorne gerichtet. Auf die Straße in der er aufgewachsen ist. Lange sagt er nichts, doch ich kann fast schon sehen, wie es in seinem Gehirn rattert, und warte schweigend bis er anfängt zu sprechen. „Ich habe Angst", bringe er schließlich leise hervor, „Ich hab schon meine Mutter verloren, für immer. Egal was er getan hat, ich will ihn nicht auch noch für immer verlieren." Ein wenig erstaunt sehe ich Danny an. Kurz denke ich über meine nächsten Worte nach. „Danny, schau mich an!", fordere ich sanft. Seine Augen treffen meine und instinktiv greife ich nach seiner Hand, die sich sofort mit meiner verschränkt. In seinem Blick erkenne ich all die Trauer, die er nie verarbeiten konnte, und all den Schmerz, den sein Vater ihm zugefügt hat. Es versetzt mir einen Stich ins Herz ihn so zu sehen. So verletzt und gebrochen. „Wir schaffen das! Gemeinsam! Dass du für lang oder kurz zu uns ziehst, heißt ja nicht, dass du deinen Vater verlässt. Du kannst immer noch für ihn da sein. Nur habt ihr mehr räumlichen Abstand. Zu deinem Schutz." Danny seufzt und nickt. „Du hast ja recht. Ich muss mich mit dem Gedanken nur noch...sagen wir anfreunden." Lächelnd nicke ich. Das ist ein Anfang.
„Bereit?", fragend sehe ich zu Danny rüber. Er selbst hat den Kopf in den Nacken gelegt und schaut an dem Gebäude hoch vor dem wir stehen. „Ich hab mich hier irgendwie nie zu Hause gefühlt. Mein zu Hause war immer in dem kleinen Häuschen am Stadtrand neben Margret. Aber solange Mum da war, war es okay", anscheinend habe ich ihn aus seinen Gedanken gerissen. Ich hoffe einfach nur, dass er bereit ist diesen Schritt zu machen. „Danke", jetzt werde ich aus meinen Gedanken gerissen.
„Wofür?", fragend drehe ich mich zu Danny, der auf einmal viel zu Nahe vor mir steht. Er schaut zu mir herunter, sein Blick liegt sanft auf meinem Gesicht. „Dass du da bist. Ohne dich würde ich nicht hier stehen und bei meinem Vater ausziehen. Mich endlich seiner Schikane stellen und aufhören mich schlagen zu lassen. Du hast mich nicht nur soweit gebracht, dass zu tun. Du hast mich zu einem anderen, besseren Menschen gemacht. Wahrscheinlich zu dem Menschen, der ich wirklich bin!" Sprachlos sehe ich ihn an. Es ist keine Liebeserklärung, aber trotzdem schlägt mir mein Herz bis zum Hals. Seine Worte berühren mich. Ich setze an um etwas zu sagen, doch werde von Danny unterbrochen. „Und sag jetzt nicht, dass das selbstverständlich ist, weil ich auch für dich da war. Das ist es nämlich ganz und gar nicht", sagt er leise.
Seine Hand legt sich sanft an meinen Nacken und zieht mich zu sich. Die andere wandert zu meiner Wange und ich spüre seinen Atem auf meinen Lippen. Mit Kribbeln im Bauch schließe ich die Augen und keine Sekunde später liegen seine Lippen auf meinen. Dieser Kuss ist anders als alle anderen. Sanft und liebevoll bewegen sich seine Lippen gegen meine. Der Kuss schmeckt nach Verzweiflung, als würde Danny darin Halt suchen. Ebenso sanft vergrabe ich meine Hände in seinen Haaren und erwidere den Kuss.
Weil ich ihn liebe, weil ich ihm Halt geben und an seiner Seite sein will, ob gegen seinen Vater oder den Rest der Welt.
---------------------------
Sooo etwas kürzer als sonst aber wollte mich melden und ja ich lebe noch :) Hoffe es hat euch gefallen?! Und sry dass solange nichts kam aber letztes Wochenende waren meine Cousins da und unter der Woche habe ich es wegen Schule nicht geschafft, sry :/
Noch eine Sache: Ihr seid doch verrückt oder?!!! F*cking 890 Reads! :DDDDD Ich war schon am abdrehen als die 800 geknackt waren. Aber als es dann in ein paar Tagen auf 850 und dann wieder in ein paar Tagen auf 890 ging... Ich konnt nicht mehr aufhören zu grinse, ihr seid doch verrückt :DDD Danke danke danke!!! :DDD :*****
Eine letzte Sache muss ich noch sagen: Das buch neigt sich tatsächlich dem Ende, es werden noch ein paar Kapitel kommen (idk yet wie viele genau, aber viele nicht mehr) und ein Epilog und dann ist Ende :) ich werde mich auch nochmal am Ende bedanken aber es gibt zwei Leute denen ich schon jz mal danken möchte @Pauli1804 und @WorldOfFeathers !!!! Ohne euch wären ich und das Buch nicht das was es jz ist, danke! :)
Sooo jz hab ich schon wieder endlos vor mich hingelabert sry :) Trz hab euch lieb und bis demnächst! :) :*
DU LIEST GERADE
Broken Home #CA19
Teen FictionFür Layla bricht eine Welt zusammen. Ihre Eltern trennen sich und sie muss mit ihrer Mutter nach Australien ziehen. Doch in Melbourne wird alles nur noch schlimmer: Ihre Mutter klebt nur so an ihrem Neuen, ihre Stiefbrüder scheinen sie zu hassen, ih...