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Im Laden drin zieht mich Danny zielstrebig in Richtung Tresen, während mein Blick über die Wände wandert, die voll mit Postern, Mustern und Vorlagen sind. Fasziniert kann ich meinen Blick nicht lösen und bekomme kaum mit wie Danny mit dem Mann am Tresen spricht, der dann dahinter verschwindet und mit einem zweiten Kerl im Schlepptau wiederauftaucht. 

"Daniel O'Connor! Lang nicht gesehen. Wie geht's?", mit einem freudigen Grinsen im Gesicht kommt er zu uns und schließt Danny in eine dieser typischen, männlichen Umarmungen. "Ganz gut. Rick, das ist Layla. Lay, der Mann meines Vertrauens: Rick", stellt Danny uns einander vor. Lächelnd schüttle ich die Hand des Hünen vor mir. "Deine Freundin?", fragend sieht Rick Danny an, der mittlerweile wieder meine Hand hält, die er bei der Begrüßung losgelassen hat. Leicht resigniert schüttelt Danny den Kopf. Rick lacht nur. "Lass mich raten, er hats versaut?", immer noch in sich hineinglucksend schaut Rick mich an. "Ein wenig", nicke ich, "aber nichts, was sich nicht wieder gut machen lässt." Während Rick nur lächelnd nickt, spüre ich, wie Danny mich von der Seite mit einem überraschten Blick mustert. Anscheinend war er bisher wirklich der Überzeugung, dass er keine wirkliche Chance mehr hat.

"Aber wie kann ich euch jetzt helfen?", Ricks Blick schweift zwischen mir und Danny hin und her, "Ich nehme an du willst wieder was?!", mit diesen Worten bleibt sein Blick schließlich an Danny hängen. Dieser schüttelt lächelnd den Kopf. "Vielleicht demnächst, aber heute ist erstmal Layla dran." Ricks Blick wandert zurück zu mir und ich glaube einen Hauch Überraschung darin zu erkennen. Zögerlich nicke ich, um Dannys Aussage zu unterstützen. "Schon was im Kopf?" Erneut ein Nicken meinerseits. Ich will gerade ansetzen und mein Papier aus der Tasche kramen, als ich von Danny unterbrochen werde. "Schaffst du das mit dem erklären alleine? Ich müsste noch kurz was klären, wenn es ans Eingemachte geht bin ich wieder da." "Klar, geh ruhig." Schnell drückt er mir einen Kuss auf die Lippen, dann läuft er zum Ladenausgang, dreht sich aber noch einmal um. "Fangt ja nicht ohne mich an!" Rick lacht. "Schon klar. Du weißt noch wo ich bin?" Danny zeigt Rick schnell einen Daumen hoch, während er sein Handy schon halb am Ohr hat, dann fällt die Tür hinter ihm zu. 

"Sooo", wendet sich Rick mir zu, "Wie wärs wenn wir beiden Hübschen schon mal nach hinten gehen?" Ich nicke zustimmend und folge ihm einen kleinen Gang runter. Sobald wir in seinem, wie es scheint, Zimmer angekommen sind, bietet mir Rick einen Platz auf der Liege an und zieht sich selbst einen dieser Rollhocker dazu, sodass er mir gegenüber Platz nehmen kann. "Also, du hast gesagt, du hast dir schon was überlegt?" Ich nicke. "Hab ich, aber nur wenn das möglich ist." Schnell greife ich in meine Tasche, ziehe die Blätter darin hervor und suche dann die Zeichnung raus, die ich Rick schließlich hinhalte. "Bei mir ist alles möglich", mir zuzwinkernd nimmt er das Blatt entgegen und mustert die Zeichnung darauf eingehend. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum. Irgendwie habe ich die Möglichkeit, dass das nicht gehen könnte, noch gar nicht wahrgenommen. "Das ist definitiv möglich", erleichtert mich Rick kurz darauf. "Wie alt bist du?" "Siebzehn", antworte ich und Rick will gerade etwas sagen als ich weiterspreche, "Aber ich hab eine Einverständniserklärung."

Schmunzelnd nimmt Rick auch das zweite Blatt entgegen und liest es sich kurz durch. "Carter?", Rick runzelt die Stirn, "Aber nicht James Carter, oder?" "Doch. Sie kennen Dad?" "Kennen ist gut.", Rick grinst mich an, "Wir haben hier in Melbourne zusammen unseren Abschluss gemacht. Ich wusste gar nicht, dass er so kurz nach den Zwillingen nochmal eine Tochter bekommen hat." "Hat er auch nicht", mein Herz wird schwer, weil ich unwillkürlich an Mum denken muss, "Ich bin nicht seine leibliche Tochter, aber James hat das Sorgerecht." "Ach so", Rick nimmt auch den dritten und letzten Zettel mit der Sorgerechtssache entgegen und studiert ihn kurz. "Wie geht es James? Hab gehört das seine zweite Frau vor kurzem verstorben ist." Ich schlucke. Tränen schießen mir in die Augen. "Den Umständen entsprechend würde ich sagen gut. Emma, Mums und James Tochter, hilft glaub ich einiges. Und ich bin auch froh, dass ich James und die Zwillinge habe, jetzt wo Mum nicht mehr da ist."

Broken Home #CA19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt