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Schluchzend klammere ich mich an Mel. Nach einer Ewigkeit habe ich mich dann beruhigt und löse mich langsam aus der Umarmung. „Was machst du hier?", ich sehe sie fragend an, während ich mir die Tränen von den Backen wische. Mel lächelt leicht. „Die Jungs haben sich ziemlich Sorgen um dich gemacht und tun es immer noch. Aber als sie nicht zu dir durchgekommen sind hat Alex mich angerufen. So von wegen Frau zu Frau." Ich lächle auch leicht. Irgendwie passt das zu den Jungs.

„Also jetzt erzähl mal, was ist los?" Wir lehnen nebeneinander am Kopfende meines Bettes und Melanie sieht mich abwartend an. Ich atme noch einmal tief durch und beginne zu erzählen. „Na ja, Ich hab Danny in der Schule kennen gelernt und irgendwann saß er dann bei uns auf dem Sofa. Ich konnte ich irgendwie nicht leiden, er hat wie ein Player gewirkt. Aber gleichzeitig hatte er auch was Interessantes und ich hab mich zu ihm hingezogen gefühlt. Wir haben uns besser kennen gelernt und auf der Hochzeit von Mum und James haben wir uns endlich geküsst. Nach dem Kuss ist er aber abgehauen." Mel schanubt. „Was ein Arsch!" Zustimmend nicke ich und fahre dann fort. „Jedenfalls hab ich ihm viel zu schnelle verziehen nachdem er auch noch meinte, er hätte mich nie küssen sollen. Als dann mein Sprunggelenk gebrochen war, nachdem er mich in der Wohnung allein gelassen hat, war es für mich endgültig genug und ich hab ihm klar gemacht, dass ich ihm diesmal nicht so leicht verzeihe. Er hat sich dann mit einem Picknick am Strand entschuldigt und mir geholfen die Gedanken um meinen Dad loszuwerden. Kurzfassung, irgendwann waren wir zusammen und er hat gefragt ob ich mit ihm zum Schulball gehe. Und gestern hat er dann auf dem Hof mit Jennifer rumgeknutscht. Ich bin hin und habe gefragt, was das soll. Er meinte nur, dass Schluss ist. Das für ihn alles nur ein Spiel war!" Ein Schluchzer entfährt mir. Mel zieht mich sofort in ihre Arme und streicht mir beruhigend über den Rücken.

„Hör mir zu!", sie schiebt mich von sich und sieht mich eindringlich an, „Er ist ein Arsch! Ja, er hat dich verletzte, dein Herz gebrochen bla bla bla. Alles egal! Wenn er nicht sieht, was er an dir hat, ist er deine Tränen nicht wert. Lass dich nicht unterkriegen und zeig ihm, was er verpasst!" Ich lächle sie an und nicke langsam. „Danke!" „Immer Süße!" Wir verabschieden uns und ich bin wieder alleine.

Nachdenklich lasse ich mich auf mein Bett fallen. Mel hat recht! Ich darf mich jetzt nicht hängen lassen und ihm auch noch zeigen, wie sehr er mich getroffen hat. Entschlossen packe ich meine Sachen für die Schule, lege die Uniform raus und stelle meinen Wecker früher damit ich noch duschen kann. Dem werd ich zeigen, dass ich mich nicht unterkriegen lasse und was er verpasst!



Eine Woche ist jetzt vergangen. Danny habe ich komplett ignoriert, aber er hat auch keine Anstalten gemacht mit mir zu reden. Soll mir recht sein! Ich versuche immer sorglos rüber zu kommen, wenn ich ihn sehe, aber trotzdem tut sein Anblick jedes Mal weh.

Nach der Schule verkrieche ich mich meist in meinem Zimmer. Zwar versuche ich zu verbergen wie verletzt ich bin, aber rund um die Uhr kann das keiner. In meinem Zimmer fühle ich mich sicher und die ein oder andere Träne ist zugegeben auch noch geflossen.

Erleichtert seufzend schiebe ich mein Englischheft beiseite. Endlich habe ich diesen blöden Aufsatz fertig. Ich setze ich mit meinem Laptop aufs Bett und suche einen Film raus. Nur noch Chips und es ist perfekt! Da die im Wohnzimmer sind stehe ich nochmal auf und laufe den Gang runter ins Zimmer zu dem kleinen Schrank.

Als ich mich umdrehe entfährt mir ein kleiner Schrei. „Oh Gott!" Er lacht. „Oh Gott ist auch nicht schlecht, aber Danny würde mir vollkommen reichen!" Ich schnaube. „Da findet sich aber jemand toll!" „JA", er grinst mich an, doch meine Miene bleibt, hoffentlich, ausdruckslos. „Wow, wozu dann die ganzen Bitches?! Wenn du dich selbst so heiß findest kannst du doch auch dein Spiegelbild flachlegen.", schlage ich ihm vor. „Das ist aber nicht nett! Du musst die Mädels nicht gleich beschimpfen, weil sie ein bisschen weniger Hirn haben. Und leider steh ich nicht so auf Männer, aber ansonsten wäre das gar keine schlechte Idee!" „Ein wenig?!" Das kann doch nicht sein Ernst sein! „Hey, die armen können auch nichts dafür, dass sie manchmal nur Stroh im Kopf haben!" „Weißt du was?! Eigentlich ist mir das sowas von egal!" „Siehst du?! Das ist der Unterschied zwischen dir und denen. Die würden so ne Unterhaltung gar nicht mir führen und wir wären schon mit anderen Dingen beschäftigt. Wobei ich mit uns beiden auch nichts dagegen hätte..." Ich sehe ihn angewidert an. Versucht der gerade echt mich anzumachen? „Das ist echt armselig. Leck mich!" Mit diesen Worten drehe ich mich um, doch bei seiner Antwort bleibe ich angewurzelt im Türrahmen stehen. „Immer! Meine Nummer hast du ja."

Broken Home #CA19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt