„Ich...wollte nicht...abhauen."

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Durch ein Klopfen werde ich geweckt. Gähnend setze ich mich auf. Das nächste was ich höre ist ein Schlüssel, der sich im Schloss dreht und wie die Tür aufgeht. Fragend schaue ich zur Tür und sehe Kerem mit einem Tablett in seiner Hand.

„Guten Morgen, Ada. Ich habe Frühstück dabei. Ipek yenge wollte, dass ich dir auch neue Klamotten vorbeibringe.", begrüßt er mich, was ich lächelnd erwidere und zu strahlen anfange, als er auf die Tüte um seinen Arm deutet. Endlich komme ich aus diesem Kleid raus, welches ich schon seit zwei Tagen anhabe. Zum Glück gibt es hier ein Bad, wo ich mich erfrischen konnte.

„Danke.", strahle ich ihn an und fange an das leckere Croissant zu essen, welches auf dem Teller liegt. Ich habe wirklich hunger. Das merke ich erst, als ich alles aufgegessen und den Orangensaft ausgetrunken habe.

„Hier nimm die Sachen und mach dich im Badezimmer frisch. Das wird dir bestimmt gut tun. Ich rede solange mit meinem Bruder, damit du aus diesem Raum rauskommst.", teilte Kerem mir mit. Dankbar nicke ich. Ich fühle mich wirklich nicht wohl die ganze Zeit in einem Raum eingesperrt zu sein.

Ich nehme die Tüte entgegen und gehe ins Bad, während er wieder das Zimmer verlässt. Im Bad schließe ich die Tür ab und ziehe mich aus, um unter die Dusche zu steigen. Nach einer kurzen Dusche steige ich aus und trockne mich mit einem Handtuch ab, um die neuen Klamotten anzuziehen, die mir Ipek abla gegeben hat. Selbst Unterwäsche hat sie mir dazu gelegt.

Fertig angezogen kämme ich mir die Haare und föhne sie mit einem Föhn, den ich in einem Schrank finde. Dann verlasse ich das Bad und setze mich auf das Bett, um auf Kerem zu warten. Nach einpaar Minuten geht die Tür wieder auf und Kerem kommt strahlend auf mich zu.

„Komm, Ada. Wir gehen runter ins Wohnzimmer.", teilt er mir freudig mit, worauf ich anfange zu lächeln und vom Bett aufstehe. Zusammen verlassen wir das Zimmer und gehen den Flur entlang die Treppen runter. Schüchtern verstecke ich mich hinter Kerem, als wir im Wohnzimmer stehen. Tunc steht einem Mann gegenüber, den ich von unserer ersten Begegnung erkenne.

„Es mir egal was du sagst, Abi! Sie bleibt dort in ihrem Zimmer und wird dieses Haus nicht verlassen!", knurrt er den Mann an. Ich wusste sofort, dass es um mich geht, deshalb kralle ich mich an Kerems Shirt. Er möchte mich wieder in diesem Zimmer einsperren?

„Willst du sie die ganze Zeit über in dem Zimmer einsperren? Das werde ich nicht zulassen, Tunç!", fährt der Mann ihn an. Ist er der Bruder von den beiden? Er sieht ihnen ähnlich, also kann es eigentlich sein. Außerdem nennt Tunc ihn Bruder.

Kerem räuspert sich, sodass die beiden sich zu uns drehen. Während Tunc mich finster anschaut, kommt der Mann auf uns zu und schaut mich freundlich an.

„Hallo. Ich bin Fatih Aslanoglu, der älteste Bruder hier im Haus.", stellt er sich lächelnd vor und reicht mir die Hand. Unsicher komme ich hinter Kerems Rücken hervor und schaue ihn schüchtern an, doch reiche ihm zögernd meine Hand. Er scheint netter als Tunc zu sein.

„Freut mich dich kennenzulernen. Ich heiße Ada.", stelle ich mich auch vor und schüttele seine Hand, als auch schon Tunç seine Mund öffnet.

„Ich gehe jetzt arbeiten. Ich warne euch, sie wird keinen Fuß nach draußen setzten!", droht er, dreht sich um und verschwindet aus dem Wohnzimmer. Die Luft, die ich unbewusst angehalten habe, puste ich wieder aus und schaue ihm hinterher, bis auf einmal Fatih abi anfängt zu reden.

„Tut mir leid, wegen seines Verhaltens, aber wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann man ihn nicht aufhalten."

Entschuldigend verzog er sein Gesicht, sodass ich nur verständnisvoll nicken konnte. Ich verstehe es. Plötzlich taucht Ipek abla neben mir auf und schaut uns lächelnd an.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt