„Wie konntest du mir das antun?"

8.4K 186 47
                                    


Eine Woche ist seit diesem Tag vergangen. Seitdem ist Tunc nur wenig zuhause gewesen, da in der Firma wohl viel zutun ist. Ich sehe ihn fast gar nicht, dafür sitze ich oft mit Meltem teyze zusammen und wir reden über belanglose Themen. Sie fragt mich nach meiner Familie aus, die ich ihr gerne beantworte. Ich habe kein Problem über sie zureden, auch wenn ich wenige Tränen nicht zurückhalten konnte. Sie nahm mich sanft in ihre Arme und tröstete mich, indem sie sagte, dass sie jetzt auch meine Familie waren. Ihre Worte haben mich zum Strahlen gebracht und dadurch habe sie fester umarmt. Ich freute mich, dass sie mich endgültig akzeptiert hat.

Heute ist ein freier Tag. Das heißt, dass Tunc endlich zuhause ist, wie mir mitgeteilt wird. Da heute wohl eine Hochzeit ist, würden wir alle zusammen dorthin gehen. Dazu kann ich das Kleid anziehen, was ich zusammen mit Meltem teyze und Ipek abla gekauft habe.

Ich werde früh geweckt und werde gezwungen schnell etwas zu essen, da die Friseure bald kommen sollen. Tunc ist nicht in Haus. Er ist mit den anderen Männern zu einem männlichen Friseur gegangen, um sich fertig zu machen. Es klingelt an der Tür und drei Frauen betreten das Wohnzimmer, um uns wohl zu frisieren. Wir gehen in mein Zimmer und setzen uns auf die Stühle, die wir mitgebracht haben. Dann fangen die drei an unsere Haare zu machen. Ich darf mich überraschen lassen, hat Meltem teyze gesagt, weshalb ich einfach genickt habe. Sie weiß schon was das Beste für mich ist. Während unsere Haare gemacht und unser Gesicht geschminkt werden, unterhalten wir uns über dies und jenes. Meltem teyze und Ipek abla sind eher fertig als ich und gehen deswegen in ihre Zimmer, um sich dort ihre Kleider anzuziehen. Bei mir dauert es länger, da die Frisur wohl etwas aufwendiger ist. Als ich endlich frisiert und geschminkt bin, ziehe ich schnell mein Kleid an, da es schon etwas spät ist. Jedoch kann ich mich nicht im Spiegel anschauen, da die Frauen den Spiegel mit einer Decke bedeckt haben, um es spannender zumachen. Meltem teyze und Ipek abla betreten das Zimmer, als ich endlich meinen Reißverschluss oben hatte und mich zu ihnen umdrehe. Unsicher schaue ich ihnen entgegen. Wie sehe ich aus?

„Wow, Ada. Du siehst...umwerfend aus.", haucht Meltem teyze plötzlich völlig geschockt, weshalb ich mich verlegen bei ihr bedanke. Auch Ipek abla lässt einen Pfiff raus.

„Tunc werden die Augen rausfallen. Du wirst die schönste Br...", fängt sie an, kam aber nicht weit, da Meltem teyze sie schnell unterbricht und hektisch zu mir schaut.

„Ada...hast du dich schon im Spiegel angeguckt?", fragt sie mich und lachte etwas, weshalb ich die beiden verwirrt anschaue, als die beiden sich auch noch panische Blicke zuwerfen.

„Nein habe ich nicht...Aber Ipek abla, was wolltest du sagen?", hacke ich nach und runzele dabei meine Stirn.

„Ich wollte sagen, dass du die schönste auf der ganzen Hochzeit sein wirst.", stottert sie, worauf ich wieder verlegen werde, bei ihrem Kompliment.

„Danke. Ihre beide seht auch sehr schön aus.", erwidere ich ihre Komplimente und meine Worte ernst. Meltem teyze trägt einen eleganten Jumpsuit in schwarz und trägt dazu hohe Schuhe. Ihre Haare wurden zu einem festen Zopf gebunden und ihr Gesicht dezent geschminkt. Ipek abla dagegen trägt ein langes bordeaux Kleid und passend dazu hohe Schuhe in der gleichen Farbe. Ihre Schminke wurde an die Farben ihres Kleides angepasst und ihre Haare wurden zu einem unteren Zopf gebunden, dazu wurden sie gelockt.

Ipek abla nimmt die Decke vom Spiegel und lässt mich reingucken. Überrascht weiten sich meine Augen, als ich mich selber nicht wiedererkenne. Die Friseurin hat meine Haare zu einer lockeren Hochsteckfrisur hochgesteckt, welches aber sehr elegant aussieht. Meine Schminke wurde etwas mehr aufgetragen, als bei den anderen beiden und passt sehr gut zu den Farben meines Kleides. Ich bin sehr zufrieden mit mir. Das einzige woran ich hängen geblieben bin, ist der Unterrock meines Kleides. Ich finde es etwas übertrieben, da ich nur ein Gast bin, der die Familie nicht einmal kennt. Zwar hat mir Meltem teyze versichert, dass es völlig in Ordnung ist, doch in mir ist trotzdem eine Unruhe, die ich nicht erklären kann.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt