Gefährliche Liebe

„Es stimmt. Ich bereue es zutiefst!"

Es verging eine Woche seit unserer Nacht und ich wurde bei jeder Situation rot, da Tunc mir immer wieder auf den Hintern schlug oder mich im jedem freien Moment gegen die Wand presste und leidenschaftlich küsste.

Meltem Anne und Ipek abla haben sofort bemerkt, dass ich mich anders verhielt, auch Tuncs Verhalten haben sie sofort bemerkt. Als meine Wangen immer rot werden, bei ihren Blicken, wussten sie Bescheid, sprachen mich darauf aber nicht an. Dafür grinsten sie mich immer wieder verdächtig an.

Durch die Schule hatten Tunc und ich nur abends Zeit für uns, weil er viel arbeitete und ich länger Schule hatte. Schließlich bin ich jetzt in meinem letzten Schuljahr. Manchmal ging ich auch in die Firma, um mit ihm Abend zu essen oder Onur und Lara zu besuchen. Es lief einfach alles gut. Ich dachte wirklich, dass ich jetzt endlich Frieden hätte. Wenn wir Zeit hatten, besuchten Tunc und ich auch Cenk abi und meine Eltern, da sich zwischen ihnen so etwas wie eine Freundschaft gebildete haben.

Ein Monat später lud ich meinen Vater und Davut abi ein, da wir sie nicht oft sehen konnten. Die beiden mussten genauso wie wir arbeiten und in die Schule gehen. Zusammen saßen wir auf dem Sofa und unterhielten uns miteinander.

Tunc redete mit beiden über die aktuellen Geschäfte, während ich mit seinem Kragen spielte. Ab und zu schaute er zu mir und lächelte mich an. Wie sehr er sich in den letzten Monaten zum positiven geändert hatte. Er war nicht mehr so kalt, vielleicht wenn wir in der Stadt waren oder er ein Geschäftsessen hatte. Mir zeigte er so viel Liebe, dass ich mich nicht trauen würde, mich zu beschweren. Wir sind vielleicht kein Klischee Ehepaar, aber ich finde es trotzdem toll. Auch wenn ich fast gar nichts aus seiner Vergangenheit wusste, kamen wir auch so gut miteinander aus. Er schien vieles hinter sich gelassen zu haben, was ihm mehr als guttat. Tunc sprach auf einmal etwas an, worüber ich auch schon nachgedacht, aber nicht weiter beachtet hatte. Trotzdem spitzte ich meine Ohren, um alles mit anzuhören.

Ada hat mir erzählt, dass ihr früher ein Problem mit der Familie Aslanoglu hattet. Mit wem genau?" Neugierig schaute ich die beiden an, die sich gegenseitig anguckten. Das würde mich auch interessieren. Es sah schon so aus, als würden sie mit Blicken kommunizieren, ehe Mustafa baba sich räusperte.

Sein Name war Ates Aslanoglu. Er hatte damals eine Firma in Trabzon, ehe er verschwand.", antwortete er uns. Sollte ich eher besorgt sein, dass Mustafa Baba hasserfüllt auf den Boden schaute und dabei traurig seufzte oder dass Tunc sich neben mir angespannt und versteift hatte? Vorsichtig schaute ich ihn an und sah seine ausdruckslosen Augen, die so viel Kälte ausstrahlte, dass ich kurz zittern musste. Damals, als er mir seine Vergangenheit erzählte, hatte er den gleichen Ausdruck in seinem Blick. Ates Aslanoglu ist der Onkel von Tunc, der ihn zu diesem kalten Menschen gemacht hatte. Zwar hat Tunc mir nie erzählt was ihn so verändert hatte, aber es muss schon etwas schlimmes gewesen sein, dass er Aggressionsprobleme bekommen hat.

Mustafa Baba und Davut abi schauten Tunc fragend an. Ich legte meine Hand an seine Wange und drehte sein Gesicht zu mir. Ich lächelte ihn beruhigend an. Er soll nicht daran denken. Sonst verfällt er wieder in sein altes Muster. Ich wollte nicht von vorne anfangen.

Tunc, denk nicht daran. Es ist vorbei. Du bist nicht mehr bei ihm, du bist nicht mehr der Mann von damals. Ich bin bei dir.", sprach ich sanft auf ihn ein. Meine Worte wirkten nur halbherzig, aber das reichte, denn sein Blick wurde sanfter, doch die Kälte verschwand nicht. Er hat seine Vergangenheit nicht abschließen können. Seufzend drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und legte seinen Kopf in den Nacken. Ich drehte mich zu den beiden Männern und begann sie aufzuklären.

Tunc hatte ebenfalls keine gute Vergangenheit mit ihm." Die beiden nickten verstehend und stellten keine weiteren Fragen. Sie schauten verständnisvoll, was mich freute, denn wenn ich Tuncs Vergangenheit erzählen würde, wüsste ich nicht was seine Reaktion sein würde. Plötzlich hören wir laute Stimmen von draußen. Wir standen alle auf und liefen schnell raus. Haluk babas Stimme hörte ich zum ersten Mal so laut und wütend.