Am Nachmittag wurde ich endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Tunc trug mich ins Auto und setzte mich auf den Beifahrersitz, ehe er sich auf die Fahrerseite setzte. Er startete den Motor.
„Fahren wir wieder zu dem Haus deines Opas?", fragte ich neugierig, doch er schüttelte den Kopf.
„Nein, wir fahren nachhause. Wir waren nur da, damit du nicht dummes anstellst.", zwinkerte er mir lächelnd zu, sodass ich kichern musste. Er schaute schnell wieder auf die Straße, was ich ihm gleichtat. Wir fahren also wieder nachhause. Wie werden Meltem teyze und die anderen reagieren? Wie werde ich reagieren, wenn ich sie sehe? Immerhin hat nicht nur Tunc mein Vertrauen verloren. Tunc bemerkte meine Unruhe und drückte aufmunternd meine Hand.
„Keine Sorge, Engel. Alles wird gut.", munterte er mich auf und drückte meine Hand. Ich lächelte und nickte. Wenn ich Tunc verzeihen konnte, dann dem Rest auch.
Nach einer halben Stunde waren wir im vertrautem Umfeld. Tunc parkte das Auto vor der Tür und zusammen stiegen wir aus. Nervös spielte ich mit meinen Fingern, während wir auf die Tür zugingen. Cem abi und die anderen standen wieder vor der Tür. Tunc griff aufmunternd nach meiner Hand und öffnete die Haustür. Wir traten ein und gingen ins Wohnzimmer, wo die ganze Familie anwesend war und auf dem großen Sofa saßen. Als wie eintraten, drehten sie ihre Köpfe zu uns und standen auf. Sie lächelten mich sanft an, was ich automatisch erwidern musste. Es war egal was sie gemacht haben, sie waren die liebsten Menschen, die ich kennengelernt habe. Ich habe sie wirklich gerne. Sie haben sich all die Monate liebevoll um mich gekümmert, obwohl ich eine Kaplanoglu war und eigentlich ihr Feind. Wie soll ich ihnen nicht verzeihen?
Erst standen wir uns alle gegenüber, doch da machte ich den ersten Schritt und griff nach der Hand von Haluk amca, ehe ich seinen Handrücken küsste und das gleiche machte ich bei Meltem teyze, als Zeichen für meinen Respekt gegenüber ihnen. Erleichtert umarmte sie mich.
„Geht es dir gut, mein Kind?", fragte mich Meltem teyze und scannte mich von oben bis unten ab. Ich nickte lächelnd, worauf sie beruhigt ausatmete. Sie alle lächelten mich an, was ich strahlend erwiderte. Nachdem ich auch die anderen umarmt habe, unterbrach Tunc uns.
„Wir gehen hoch, Ada. Du musst dich ausruhen.", meinte er und zeigte auf die Treppen.
„Aber...", wollte ich gerade schmollend anfangen, doch er unterbrach mich, ehe ich den Satz zu Ende sprechen konnte.
„Vergiss es, Ada. Ab nach oben.", murrte er streng. Seufzend nickte ich und lächelte die anderen ein letztes Mal an, ehe ich Tunc nach oben folgte, doch wir gingen nicht in sein oder mein Zimmer, sondern in eins der Gästezimmer. Fragend schaute ich ihn an, als wir vor einer Tür stehen blieben.
„Meine Mutter hat das Zimmer umbauen lassen. Es ist jetzt unser Schlafzimmer, weil sie findet, dass die anderen Zimmer zu klein sind.", erklärte mich, ich nickte verstehend. Er öffnete die Tür und schob mich in das Zimmer. Staunend betrachtete ich den Raum. Das Bett stand links an der Wand, daneben zwei Nachttische, vorne eine kleine Couch. Auf der hinteren Seite des Zimmers stand ein kleines Wohnzimmer, mit Sofa und einem kleinen Tisch. Gegenüber dem Bett waren zwei Türen. Da ich keinen Kleiderschrank sah, musste eins der Türen zu einem Ankleidezimmer führen. Ich öffnete beide Türe und sah tatsächlich ein Ankleidezimmer mit vielen Klamotten und zudem noch ein Badezimmer.
„Hat deine Mutter alles ausgesucht?", fragte ich Tunc und blickte mich weiterhin im Badezimmer um. Tunc nickte nur.
„Nimm dir neue Klamotten aus dem Zimmer und geh duschen. Ich werde solange deine Tabletten holen.", sagte er zu mir. Ich nickte und ging in das Ankleidezimmer rein, während Tunc das Zimmer verließ. Ich guckte mich um und nahm eine Jogginghose und ein langen Pullover raus. Dann öffnete ich die Schubladen, um mir Unterwäsche rauszuholen. Ich fand sie, doch es waren keine normalen Unterwäsche, sondern Reizwäsche mit viel Spitze, die eigentlich sehr schön aussahen. Trotzdem suchte ich nach normalen, weil ich wusste, dass ich sie nicht anziehen konnte. Ich werde schon bei dem Gedanken an sie verlegen. Wie erwartet fand ich keine normalen. Seufzend nahm ich mir rote Unterwäsche raus und ging ins Bad, wo ich mich auszog und unter die Dusche stieg.
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Gefährliche Liebe
Teen FictionBesitzergreifend, Eifersüchtig und Wütend. Ada würde Tunc Aslanoglu mit diesen Worten beschreiben. Sie erlebt viele Höhen und Tiefen. Wird sie am Ende doch glücklich? Fortsetzung: Komplizierte Liebe Neue Versio: Amore Pericoloso