„Sag mir sofort wer M.T. ist und was er für ein Problem mit meinem Mädchen hat!"

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Brummend wache ich auf, als jemand an meine Tür klopft. Verschlafen schaue ich mich um und stehe auf, als es erneut klopft. Ich öffne die Tür und sehe Ipek abla vor dem Zimmer stehen, die mich sanft anlächelt.

„Guten Morgen, Ada. Wie geht es dir?"

Wie auf einen Schlag erinnere ich mich wieder an Tuncs Worte, die er mir gestern an den Kopf geworfen hat. Mein Gesicht verdüstert sich zunehmend, sodass Ipek abla mich traurig anschaut.

„Mach dich fertig. Du hast gleich Schule."

Ich nicke und schließe die Tür wieder. Dann gehe ich ins Bad, mache meine morgendliche Routine und stelle mich vor meinen Kleiderschrank. Ich ziehe eine blaue Jeans und einen pinken Pullover aus dem Schrank und ziehe mir beides über, ehe ich meine Haare kämme und meine Tasche packe. Dann verlasse ich mein Zimmer und wollte zu den Treppen gehen, als ich neben der Tür eine große Delle in der Wand erblicke. War das Tunc?

Schnell laufe ich die Treppen runter und gehe ins Esszimmer, da ich niemanden im Wohnzimmer sah. Alle sitzen am Frühstückstisch. Mein Blick wandert zu Tunc, der gerade etwas auf seinen Teller tun wollte. Seine Hand ist verbunden. Sonst scheint es ihm gut zugehen. Ich spüre einen Stich in meinem Herzen, als er aufschaut und mir direkt in die Augen blickt. Verletzt wende ich meinen Blick ab und schaue Kerem an, der gerade aufsteht.

Ich verabschiede mich von Fatih ab und Ipek abla und folge ihm in den Flur. Wir ziehen uns Schuhe und unsere Jacken an. Dabei hören wir ein Klirren vom Wohnzimmer. Ohne es zu beachten verlasse ich das Haus und gehe zu Kerems Wagen. Wir setzen uns rein und er fährt los.

Traurig denke ich an gestern. Wie froh ich war meine Familie zu sehen und wie sehr Tunc mein Herz gebrochen hat, als er diese Worte aussprach. Warum sagt er so etwas? Meine Familie hat ihm doch nichts getan und ich auch nicht.

Ich hatte schon seit einer Weile ein flaues Gefühl im Magen, bestimmt weil ich mich mit Tunc gestritten habe. Das geht nicht spurlos an mir vorbei. Es ist unser erster richtige Streit.

In der Schule angekommen begrüßen wir Melek und betreten die Schule. Mitten in der Stunde merke ich, wie Kerem und Melek anfangen leise miteinander zu streiten. Fragend schaue ich die beiden an, doch sie bekommen meinen Blick nicht mit und diskutieren weiter. Als es klingelt schnappt sich Melek ihre Tasche und verlässt schnell die Klasse. Kerem will ihr hinterher gehen, doch ich halte ihn auf und sage ihm, dass ich mit ihr reden werde. Er nickt, worauf ich schnell die Klasse verlasse und Melek folge, die das Gebäude verlassen hat. Ich rufe zwar ihren Namen, aber sie scheint mich nicht zu hören. Kurz bevor ich sie erreichen konnte, hält plötzlich ein schwarzer Van vor mir. Ich wollte es gerade umrunden, als die Tür aufgemacht wird und ein Mann mich in das innere zieht. Ängstlich schreie ich auf und trete um mich, als mehrere Arme mich packen. Mein Herz klopft wie wild in meiner Brust, als ich weiter strampele. Auf einmal legt mir jemand ein Tuch auf die Nase, worauf ich automatisch einatme. Meine Augen werden träge und schließen sich bald darauf. Dann wird alles um mich herum schwarz.

Meleks Sicht:

Wütend verlasse ich die Schule. Dieser Idiot denkt wirklich, ich habe Kontakt zu anderen Jungs. Dabei hat mir nur mein Cousin gestern geschrieben. Das versteht dieser Dummkopf aber nicht. Jemand hinter mir schreit laut meinen Namen. Wiederwillig drehe ich mich um und suche die Person, doch ich konnte nur noch beobachten, wie Ada in einen Van gezogen wird und das Auto wegfährt.

Geschockt stehe ich kurz an der gleichen Stelle, ehe ich schnell in die Schule renne, wo mir Kerem entgegenkommt. Er wollte gerade seinen Mund aufmachen, als ich ihm das Wort abschneide.

„Halt die Klappte, Kerem. Es gibt wichtigeres. Ada wurde gerade in einen schwarzen Van gezogen."

Erschrocken reißt er die Augen auf, ehe er schnell sein Handy zückt und jemanden anruft. Erst jetzt wird mir klar, dass Ada entführt wurde. Schluchzend sinke ich gegen Kerem, der mich schützend in seine Arme nimmt, während er mit jemandem telefoniert.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt