„...wir keine andere Wahl, als zu heiraten."

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Haluk amca und Meltem teyze sind schon seit zwei Tagen wieder zuhause und ich kann mich auch langsam daran gewöhnen. Auch wenn ich mich nicht traue Nähe zu Tunc zuzulassen. Ich finde es neben ihnen nach wie vor unverschämt. Nur sieht Tunc das nicht. Jede Nacht kommt er zu mir ins Bett und schläft bei mir, um ganz früh morgens wieder zu verschwinden. In den letzten Tagen spüre ich eine große Anspannung in der Familie. Tunc wird nachdenklicher und wenn ich ihn darauf anspreche, weicht er mir aus oder wechselt das Thema. Das gleiche gilt auch für Fatih abi und die anderen. Keiner wollte mir etwas sagen. Zwar habe ich deswegen in Tuncs Arbeitszimmer nachgeguckt, aber er hat mich gesehen, als ich die Schubladen durchsuchte und hat mich dann weggejagt.

Seufzend verlasse ich mein Zimmer und steige die Treppen runter in Esszimmer, wo die Familie schon am Tisch sitzt und frühstückt.

„Guten Morgen.", wünsche ich in die Runde, was ich von allen zurückbekomme. Ich setze mich neben Tunc hin und fange an mir ein Brot zu schmieren. Nebenbei unterhalte ich mich mit Meltem teyze. Nach dem Frühstück stehen die Männer auf, um zur Arbeit zugehen. Kerem muss seit ein paar Tagen auch in der Firma arbeiten, weil er zuhause nur faulenzt. Wir stehen ebenfalls auf und begleiten sie bis zur Tür. Meltem teyze und Ipek abla verabschieden sich bei ihren Männern und gehen zurück ins Wohnzimmer, während Haluk amca und Fatih abi nach draußen gehen. Erst dann stelle ich mich vor Tunc und schaue ihn an.

„Mach keinen Ärger, okay? Ich bin heute Abend wieder da.", spricht er und schaut mich streng an. Ich nicke einfach. Im nächsten Moment spüre ich seinen Lippen kurz auf meinen. Erschrocken schubse ich ihn schnell weg und schaue mich schnell um, ob uns jemand beobachtet hat. Erleichtert atmet ich aus, als ich keinen sehe und schaue dann verärgert zu Tunc, der angefangen hat zu lachen. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und verlasse das Haus.

Lächelnd drehe ich mich, um in zwei grinsende Gesichter zu blicken. Sofort werde ich rot im Gesicht, während Meltem teyze und Ipek abla kichern. Schnell räumen wir den Esstisch auf und machen die Küche sauber, ehe wir zusammen ins Wohnzimmer gehen und uns auf die Couch setzen.

Für eine kurze Zeit reden wir über belanglosem, ehe uns Langweilig wird. Deswegen beschließt Meltem teyze, dass wir in die Stadt gehen. Zweifelnd schaue ich sie an. Tunc wird nicht begeistert davon sein, dass ich ohne seine Erlaubnis rausgehe.

„Tunc wird bestimmt sauer sein, wenn er Bescheid kriegt.", spreche ich meine Zweifel aus, doch sie winkt einfach ab.

„Er kann überhaupt nichts sagen, wenn ich hier im Haus bin, also los jetzt. Wir gehen jetzt.", bestimmt sie und scheucht mich in den Flur, wo schon Ipek abla auf uns wartet. Nicht ganz überzeugt ziehe ich mir meine Stiefel an, ziehe mir meine Jacke über und folge den beiden nach draußen. Wir steigen in das Auto von Ipek abla und sie fährt los. Hinter uns fährt noch ein weiteres Auto, bestimmt Cem abi, der mich wieder nicht alleine lassen darf.

Nach einer kurzen Fahrt kommen wir in der Stadt an. Ipek abla parkt das Auto vor dem Einkaufszentrum und wir steigen aus. Cem abi taucht zwei Sekunden später neben uns auf. Zum Glück ist nur er mitgekommen. Viele Männer auf einem Haufen erregt viel mehr aufmerksam als nur einer. Meltem teyze und Ipek abla hacken sich bei mir unter und ziehen mich in das Center rein. Seufzend halte ich mit ihnen Schritt. Ich mag es nicht zu shoppen, weil alles von Tunc oder von den anderen bezahlt wird. Das mag ich überhaupt nicht.

Als erstes gehen wir in einen Laden rein, der schon von außen teuer aussieht. Meltem teyze und Ipek abla lassen mich los und verschwinden hinter den Regalen. Lustlos schaue ich mich um, doch finde nichts, was mir wirklich gefällt. Als die beiden wieder zu mir kommen, drücken sie mir die Klamotten, die sie in der Hand tragen, in meinen Hand und schubsen mich zu den Kabinen.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt