„Jeder kennt die Frau von Tunc Aslanoglu."

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Es herrscht eine unangenehme Stille im Raum. Ipek yenge schaut die Frau mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Sie kennt diese Frau anscheinend.

„Denkst du, dass du in diesem Kleid angemessen neben Tunc Aslanoglu aussiehst? Man erkennt sofort, dass du noch ein Kind bist.", richtet sie plötzlich das Wort an mich.

Überrascht und verletzt zugleich schaue ich sie an. Warum sagt sie das?

„Lass sie in Ruhe, Hilal! Du bist nur eifersüchtig.", verteidigt Ipek abla mich und stellt sich an meine Seite. Spöttisch wendet sich die Frau vor mir an Ipek abla und lacht kurz.

„Darf man die Wahrheit nicht mehr aussprechen?", lacht sie, doch Ipek yenge schaut sie noch immer finster an. „Auf was soll ich eifersüchtig sein? Auf das kleine Mädchen? Schließlich sieht man, dass ich mehr bieten kann, als sie."

Lachend dreht sie sich um und macht die Tür wieder auf, doch bevor sie ganz verschwindet, dreht sie ihren Kopf noch einmal zu mir.

„Pass auf, dass Tunc dich nicht verlässt, kleines Mädchen. Was kann ihm dein Körper schon bieten? Er wird sich bald neu umsehen, da er nichts mit dir anfangen kann.", meint sie noch, ehe sie verschwindet. Meine Augen haben sich mit Tränen gefüllt, die ich nicht mehr halten kann und sie über meine Wangen fließen lasse. Ihre Worte haben mich verletzt. Ich weiß nicht einmal, wie sie zu Tunc steht, aber anscheinend kennen sie sich. Schluchzend falle ich auf meine Knie. Ipek abla kniet sich schnell zu mir runter und umarmt mich.

„Du darfst nicht auf sie hören, Ada. Hör bitte auf zu weinen.", versucht sie mich zu trösten, doch ich kann mich nicht beruhigen. Ihre Worte sind hart. Sie hat doch Recht. Neben Tunc sehe ich aus wie ein kleines Mädchen. Schließlich bin ich gerade erst 17 Jahre alt. Während Tunc reif ist, bin ich noch sehr kindisch. Was versichert mir, dass Tunc mich nicht doch irgendwann verlässt?

„Sie ist nur eifersüchtig. Du bist weder Hässlich noch ein kleines Mädchen.", überzeugt sie mich vom Gegenteil, was diese Frau gesagt hat.

„Wer ist sie, Ipek abla? Sie muss Tunc kennen, wenn sie so vertraut redet.", frage ich sie schniefend und wische meine Tränen weg.

„Ich weiß nur, dass die Mutter von ihr die beiden verheiraten wollte. Ob da mehr war, weiß ich nicht. Da musst du ihn selber fragen.", antwortet sie und hilft mir hoch. Ich beruhige mich ein wenig und lasse mich von Ipek yenge neu schminken, bevor wir die Toilette verlassen.

„Ipek abla, sag Tunc bitte nichts von dieser Begegnung, okay? Ich möchte es ihm selber sagen.", bitte ich sie, worauf sie nickt und weiter geht. Bevor wir den Saal betreten können, kommt uns Tunc entgegen, der am ganzen Körper angespannt wirkt und finster umherschaut. Als er uns erblickt, stampft er wütend auf uns zu.

„Wo wart ihr so lange?", knurrt er uns an, während ich meine Augen verdrehe. Er muss auch immer alles wissen.

„Bleib locker, Tunc. Wir waren auf der Toilette.", entgegne ich ihm frech. Er schaut mich fassungslos an, ehe sich sein Blick wieder verfinstert und sein Körper anfängt vor Wut zu beben. Verständlich, ich rede nie so mit ihm. Die Begegnung von eben hat mich einfach fertig gemacht. Ich bin einfach verletzt.

Schnell will ich an ihm vorbei gehen, doch er packt mich fest am Arm und zwingt mich zum Stoppen. Aus dunklen Augen schaut er mich finster an.

„Lass mich Tunc!", fahre ich ihn leicht aufbrausend an, da ich noch immer von meiner Begegnung mit seiner Ex-Freundin oder was auch immer aufgeladen bin.

„Du sagst mir erst, was mir dir los ist! Wir redest du mit mir?!", knurrt er mich an. Mir platzt endgültig der Kragen. Warum kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Wenn ich nicht reden möchte, dann will ich das auch nicht.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt