Ich will, dass du lernst, dich zu verteidigen."

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Wochen später

„Engel, steh auf.", höre ich Tuncs Stimme. Brummend öffne ich meine Augen und schaue in sein Gesicht, welches über mich gebeugt ist. Murmelnd wickele ich mich mehr in meine Decke.

„Steh auf, Engel. Wir haben heute viel vor.", höre ich wieder seine Stimme, Murrend drehe ich mich auf die andere Seite, damit er mich in Ruhe lässt.

„Lass mich schlafen. Ich habe Ferien.", brumme ich, doch wird mir plötzlich mein Kissen und meine Decke entrissen. Durch die plötzliche Kälte schrecke ich auf und setze mich auf. Grinsend schaut er zu mir runter. Schmollend verschränke ich meine Arme vor der Brust, das war gemein.

„Hör auf zu schmollen und mach dich fertig, Engel. Ich habe heute etwas lustiges mit dir vor."

Skeptisch schaue ich ihn an. Bei ihm hört sich Lustig nicht gut an.

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„Das soll etwas lustiges sein?", frage ich ihn empört und gequält zugleich. Wir stehen im Fitnessraum, der im Keller aufgebaut ist. Da hier keiner außer Tunc und mir anwesend ist, darf ich ausnahmsweise eine kurze Hose anziehen. Dazu trage ich noch ein schwarzes Shirt und schwarze Sportschuhe, die er mir extra gekauft hat.

„Hör auf zu jammern. Ich will, dass du lernst, dich zu verteidigen.", grinst er mich an, weshalb mein Blick fröhlicher wird. Ich soll lernen mich zu verteidigen. Darf ich dann endlich ohne seine Männer raus?

„Darf ich dann ohne deine Männer rausgehen?", freue ich mich, doch sein Blick, der mich durchbohrt ist Antwort genug. Trotzdem gibt er mir eine Antwort.

„Vergiss es, Ada!"

Schmollend folge ich ihm zu einem Laufband, auf was er deutet.

„Wir fangen mit etwas leichtem an.", teilt er mir mit. Eigentlich können wir doch auch wieder Fußball spielen, so kann ich mich doch auch bewegen. Außerdem würde es mehr Spaß machen, wenn ich mit anderen Sport mache.

„Können wir nicht lieber Fußball spielen? Das ist auch Sport.", schlage ich vor, doch er deutet mir streng, mich auf das Laufband zu stellen. Genervt seufze ich, steige trotzdem auf das Laufband und warte, bis Tunc ein paar Knöpfe gedrückt hat und das Laufband anfängt sich zu bewegen. Ich bewege mich mit dem Laufband, doch nach einer Zeit wird mir langweilig, da immer noch das gleiche Tempo läuft.

„Ist gar nicht so anstrengend.", meine ich gelangweilt. Er zieht gekonnt eine Augenbraue hoch und drückt wieder auf einen Knopf, sodass das Tempo erhöht wird. Ich lasse die Stange los und fange an leicht zu joggen, doch Tunc lässt seinen Finger auf dem Knopf, dass ich schon richtig laufen muss. Schweiß Tröpfchen laufen über meine Stirn und schon bald geben meine Beine nach. Ich falle vom Laufband und landet mit meinem Po auf dem Boden. Sogleich lege ich mich auf meinen Rücken und mache mich breit. Keuchend hole ich Luft, schaue dabei finster Tunc an, der leise lacht. Das ist anstrengend gewesen, ich habe nicht gesagt, dass er übertreiben soll.

„Ich dachte, es wäre gar nicht so anstrengend?", fragt er mich amüsiert. Beleidigt drehe ich meinen Kopf von ihm weg, was ihn wieder zu lachen bringt.

„Komm, wir machen weiter.", meint er und zieht mich an meinem Arm wieder hoch. Seufzend folge ich ihm zum nächsten Gerät. Wir stehen vor zwei Stangen, die weit oben mit einer weiteren Stange verbunden sind. Er will doch nicht, dass ich Klimmzüge mache? Wie soll ich das bitte schaffen?

„Willst du das ich Klimmzüge mache? Wie soll ich das bitte schaffen?", frage ihn verzweifelt und meine es todernst. Die Stange ist höher als Tunc. Perfekt für ihn gemacht, aber nicht für mich. Lachend packt er mich an meiner Hüfte und hebt mich hoch.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt