„Du bist verliebt, meine Liebe und Tunc ist es auch in dich."

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Sonnenstrahlen wecken mich aus meinem schönen Schlaf. Murrend schmiege ich mich an die Wärmequelle neben mir. Moment Mal? Ich reiße meine Augen auf und sehe geradewegs in grüne Augen, die mich belustigt anschauen. Verlegen lächele ich, als ich mich an gestern erinnere und schließe meinen Augen wieder. Wir sind gestern mit unseren Klamotten eingeschlafen. Deswegen sind auch sein Hemd und sein Jackett verknittert. Gerade will er seine Arme von mir nehmen und aufstehen, doch drücke ich mich mehr an ihn, sodass er nicht aufstehen kann. Ich höre ihn seufzen und öffne wieder meine Augen.

„Nicht aufstehen.", bitte ich ihn schmollend, doch er schüttelt seinen Kopf.

„Ich muss gleich arbeiten. Lass jetzt los.", fordert er mich auf, doch ich drücke mich kichernd enger an seinen Körper. Wir haben wohl den ganzen gestrigen Tag verschlafen. Plötzlich dreht er uns so, dass ich unter ihm lege und ihm überrascht in die Augen gucke. Er streicht mir über die Seiten, worauf ich automatisch anfange zu kichern. Ich bin kitzelig. Das merkt er auch und fängt an mich richtig zu kitzeln. Lachend wälze ich mich unter ihm. Kurz danach schreie ich auf, da meine Wunden von gestern anfangen wehzutun. Schnell stoppt er und schaut mich sanft an. Bevor er was machen kann, klingelt sein Handy. Seufzend holt er es aus seiner Hosentasche und nimmt den Anruf an. Währenddessen spiele ich mit seinem Hemdkragen. Nachdem er aufgelegt hat, küsst er mich kurz auf die Stirn und steht auf, um aus der Tür rauszugehen, doch ich stoppe ihn vorher.

„Musst du wirklich arbeiten gehen? Kannst du nicht heute zuhause bleiben?", frage ich ihn, doch er antwortet mit einem kurzen „Nein" und verschwindet aus dem Zimmer. Traurig schaue ich ihm hinterher. Warum muss er auch so rau mit mir umgehen? Kann er nicht etwas nachsichtiger mit mir sein? Wenn Tunc zur Arbeit geht, dann werde ich auch in die Schule gehen.

Da wir schon sieben Uhr haben, stehe ich auf und gehe kurz ins Bad, um mein Geschäft zu machen und meine Hände und mein Gesicht zu waschen, so gut, wie ich es eben mit meiner verletzten Hand machen kann. Dann gehe ich wieder zurück in mein Zimmer und stelle mich vor meinen Kleiderschrank. Ich ziehe eine schwarze Jeans und ein weißes Oberteil aus dem Schrank und ziehe beide Kleidungsstücke an. Schnell binde ich meine Haare zu einem Dutt und nehme meine Tasche, die neben meinem Bett steht. Ich verlasse mein Zimmer und steige die Treppen runter. Gerade rechtzeitig, da ich Kerem aus der Tür gehen sehe. Schnell laufe ich ihm hinterher, ziehe meine Schuhe an und verlasse ebenfalls das Haus. Bevor ich Kerem erreichen kann, stellt sich Cem abi vor mich. Fragend schaue ich ihn an.

„Dir ist es verboten rauszugehen. Geh bitte wieder rein.", teilt er mir mit und schaut mich ernst aus seinen blauen Augen an, doch ich runzele die Stirn. Ich darf nicht rausgehen? Warum?

„Ich muss in die Schule.", versuche ich mich zu rechtfertigen, doch es scheint nicht zu klappen, denn er schüttelt den Kopf.

„Tunc abi hat gesagt, dass ich dich nicht rauslassen soll."

„Dann ruf ihn an und sag ihm, dass ich in die Schule gehen möchte.", bitte ich ihn ruhig, obwohl ich wirklich langsam sauer werde. Was habe ich schon wieder falsch gemacht, dass ich nicht rausgehen darf? Seufzend holt Cem abi sein Handy heraus und ruft ihn an. Sie reden kurz, doch da ich langsam ungeduldig werde, nehme ich ihm das Handy aus der Hand und halte es an mein Ohr.

„Ich möchte in die Schule. Kannst du bitte deinen Männern sagen, dass ich sie mich durchlassen sollen?", stelle ich meine Forderung, ohne ihn irgendwie zu Wort kommen zu lassen. Wie schnell ist er eigentlich aus dem Haus gegangen? Im Hintergrund höre ich einen Motor brummen. Wahrscheinlich fährt er gerade noch.

„Nein, du gehts nicht heute nicht in die Schule. Bleib zuhause und ruh dich aus!", befiehlt er mir. Wütend brumme ich, da er mir wieder Befehle gibt. Ich verstehe ja nicht einmal seinen Grund. Mir geht es doch gut.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt