„Wer war das?!"

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Ängstlich schaue ich die beiden an, die langsam auf mich zukommen. Die Blondine schaut mich mit ihren blauen Augen abwertend an, während die Brünette ihre braunen Augen abwartend auf die Blondine richtet. Anscheinend wartet sie auf weitere Befehle.

„Ich verstehe echt nicht, was Herr Aslanoglu von dir will. Du bist so hässlich.", fängt sie an zu reden, während ich sie verwirrt und verletzt anschaue. Warum redet sie so mit mir? Ich kenne sie gar nicht und habe ihr auch gar nichts getan. Ich verstehe auch nicht, was sie meint. Was soll Tunc von mir wollen?

„Hör mal zu, Schätzchen. Halt dich von Tunc fern, sonst kannst du was erleben, verstanden? Er gehört mir und will bestimmt nichts von einem hässlichen Entlein wir dir.", redet sie weiter. Meine Augen füllen sich mit Tränen, doch ich blinzele sie weg. Ihre Worte tun mir weh. Auch wenn ich ihre Worte nicht richtig verstand. Was soll Tunc von mir wollen?

„Ich kann leider nicht.", traue ich mich etwas zu sagen, doch anscheinend habe ich etwas Falsches gesagt, denn sie lach spöttisch. Das bedeutet nichts Gutes, obwohl ich die Wahrheit gesagt habe. Was soll ich denn sonst sagen? Ich kann doch nirgendwohin gehen. Außerdem sind Tunc und Fatih abi meine Erziehungsberechtigten.

„Zeigen wir ihr, was es heißt sich mit uns anzulegen und uns zu wiedersprechen.", meint die Blondine zur Brünette und weißt sie an mich festzuhalten. Mit großen Augen versuche ich mich zu wehren, doch die Frau ist viel zu stark. Jetzt bereue ich es heute Morgen nicht gegessen zu haben. Die Blondine kommt auf mich zu und packt meine Haare. Daran zieht sie und streift dabei mit ihren langen Fingernägel mein Gesicht und meine Arme. Tränen laufen über meine Wangen, die schon bluten, da sie mich immer wieder kratzt. Nach einer Zeit lässt sie von mir ab, sodass ich auf den Boden falle.

„Für den Anfang reicht das. Halte dich von Tunc fern, dann passiert sowas auch nicht.", lacht die Blondine mir ins Gesicht und verschwindet mit der Brünette aus der Toilette. Sie lassen mich auf dem Boden zurück, wo ich mich schluchzend zu einem Embryo zusammenrolle. Ich habe Schmerzen an meinem Oberkörper, da sie mehrfach draufgehauen hat. Eine Zeit lang liege ich da, ohne mich zu bewegen, denn ich kann nicht aufstehen. Irgendwann wird die Tür aufgeschlagen und Atilla abi kommt herein, hinter ihm Fatih abi. Beide schauen sich besorgt um, als ihr Blick auf mich fällt. Warum auch immer sie in einer Mädchentoilette sind. Ihre Gesichter wechseln kurz zu erleichtert, ehe sie sich wieder besorgt zu mir runterknien, als sie sehen, dass ich weine. Atilla abi richtet mich etwas auf, um mir zu helfen.

„Was ist passiert, Ada? Wer hat dir das angetan?", fragt mich Fatih abi und schaut mich aus seinen braunen tiefen Augen besorgt an, doch ich schüttele den Kopf. Ich möchte nicht darüber reden. Er hackt auch nicht weiter darauf herum.

„Na komm, ich fahre dich nachhause. Atilla sag Tunc Bescheid, dass ich sie fahre.", wendet er sich an Atilla abi, der mich immer noch stützt. Ich spüre, wie er nickt und mich Fatih abi übergibt. Bevor er gehen konnte, halte ich ihn schwach am Jackett fest, worauf er mich fragend anschaut.

„Bitte, sag ihm nichts.", bitte ich ihn. Zwar schaut er mich zweifelnd an, nickt jedoch. Während Atilla abi in das Büro von Tunc geht, nimmt Fatih abi mich Huckepack und trägt mich zum Aufzug. Zum Glück begegneten uns nur wenige Personen, die uns neugierig anschauen. Fatih abi trägt mich bis zu seinem Auto und setzt mich auf den Beifahrersitz. Dann setzt er sich auf die Fahrerseite und startet den Wagen. Während der Fahrt schaue ich aus dem Fenster. Dabei laufen mir lautlos Tränen über die Wangen. Mein Oberkörper schmerzt bei jeder Bewegung. Heute Morgen habe ich mich gefreut, dass die Schwellungen an meinem Arm geheilt sind.

Nach einer Zeit kommen wir vor dem Haus an und Fatih abi parkt im Vorgarten. Dann steigt er aus, nimmt mich wieder Huckepack und trägt mich in das Haus rein bis zu meinem Zimmer. Dort setzt er mich auf mein Bett.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt