„Du bist ein freches Mädchen, Ada. Provozierst du mich extra?"

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Schnurrend kuschelte ich mich mehr an die Wärmequelle, die neben mir lag. Es war so schön warm. Seufzend bewegte ich mich, als etwas meine Hüfte hoch und runter streichelte. Langsam öffnete ich meine Augen und erblickte nackte Haut. Blinzelnd schaute ich einen Moment auf die Stelle, als ich ruckartig aufstand und entsetzt auf den Körper neben mir schaute. Tunc lag mit halbgeschlossenen Augen, verwuschelten Haaren und nacktem Oberkörper neben mir in meinem Bett. Unweigerlich musste ich schlucken. Er sah verdammt heiß aus. Seine Bauchmuskeln waren definierter, sodass sein Six-Pack noch weiter hervorstach. Ich wusste ja, dass er mehr trainiert haben musste, aber das Ergebnis war dann doch überwältigend. Seine Armmuskeln waren dicker als vorher. Sein belustigtes Schnauben unterbrach mich beim starren. Ertappt schaute ich in sein Gesicht und lächelte verlegen, als ich sein Grinsen sah. Erwischt.

Plötzlich schnappte er sich mein Handgelenk und zog mich auf seinen Körper drauf. Erschrocken quickte ich auf und schaute in sein Gesicht, welches mich angrinste. Erstaunt konnte ich nichts gegen mein Lächeln machen, welches auf meinem Gesicht breiter wurde. Auf einmal beugt er sich nach vorne und biss mir in die Wange. Kurz schrie ich auf und stemmte mich schnell an seinem Oberkörper hoch. Schmollend schaute ich ihn an, als er leise lachte. Er setzte sich auf, sodass ich auf seinem Schoß saß.

Unser Verhalten war wirklich komisch. Mal stritten wir uns, mal verhielten wir uns wir früher. Anstatt, dass ich ihn anschreie und frage was er hier macht, albere ich mit ihm rum. Ich verstehe mich selber nicht. Wir sahen uns in die Augen. Keiner wollte die angenehme Stille unterbrechen. In seinen Augen sah ich Wärme aufblitzen und das Funkeln, welches ich früher bewundert habe. Wenn er es zuließ konnte man in seinen Augen so vieles lesen. Sein Augen lösten sich von meinen und glitten zu meinen Lippen. Er leckte sich über seine Lippen und kam meinem Gesicht näher. Ich wusste was er vorhatte, aber das wollte ich noch nicht zulassen. Es wäre mir zu früh.

Schnell drückte ich sein Gesicht mit meinem Finger an seiner Stirn von mir weg und stand auf. Lachend, weil er empört schnaubte, ging ich ins Bad und machte mich kurz frisch. Zurück im Zimmer suchte ich Tunc, doch er war schon weg. Ich verzog mein Gesicht. Ist er wieder arbeiten gegangen? Heute war Freitag, mich würde es nicht wundern. Wir hätten doch heute den Tag zusammen verbringen können. Bedrückt verließ ich das Zimmer und lief die Treppen runter. Zu meiner Überraschung sah ich Tunc an der Tür stehen. Faruk abi gab ihm gerade zwei große Tüten, die er entgegennahm und die Tür schloss. Tunc drehte sich um und schaute mich an.

„Ich habe uns Frühstück bestellt.", erklärte er mir und hob die Tüten hoch. Verwundert schaute ich ihn an. Wann hat er das denn gemacht? Ich hätte auch Frühstück vorbereiten können. Warum dafür umsonst Geld ausgeben?

„Ich hätte uns auch etwas vorbereiten können."

„Überanstrenge dich nicht. Das ging doch einfacher." Schulterzuckend ging er in die Küche. Kopfschüttelnd folgte ich ihm. Er legte die Tüten auf den Tisch und ich holte solange zwei Teller und Besteck raus, um sie auf den Tisch zu stellen. Tunc holte das Frühstück raus und bereitete auf es auf dem Tisch aus. Menemen (Tomaten/Paprika Pfanne mit Ei), Sucuk und Ei (Knoblauchwurst), Börek mit Käse und Hackfleisch, und noch mehr. Zu meiner Verwunderung sah alles frisch aus, als hätte man es vor zwei Minuten vorbereitet. Erstaunt schaute ich erst den Tisch und dann Tunc an. Wer soll das alles bitte essen? Wir setzten uns an den Tisch.

„Iss! Du bist viel zu dünn.", meinte er streng und deutete auf den Tisch. Schmollend schaute ich ihn an und nahm mir ein Börek, um daran zu knabbern. Ich war gar nicht zu dünn. Ich habe ein gesundes Körpergewicht. Schmunzelnd begann er auch zu essen. Während wir aßen, lächelten wir uns manchmal leicht an, wenn wir Blickkontakt hatten. Mir fiel auf, dass Tunc und ich nie alleine gefrühstückt haben. Früher konnten wir nie alleine frühstücken, weil wir gemeinsam mit den anderen zusammengelebt haben, aber ich fand es nicht allzu schlimm. Trotzdem war es schöner, wenn wir beide alleine essen. Es war wirklich ein schönes Gefühl. Ob ich Tunc etwas fragen kann, ohne ihn wütend zu machen? Ohne es zu bemerken hörte ich auf zu essen und starrte Tunc an.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt