„Warum stört es dich so sehr, dass meine Familie heute aufgetaucht ist?"

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Zwei Wochen später war es soweit. Ich wurde endlich 18 Jahre alt. Morgens früh um Uhr weckte er mich, damit ich mich fertig mache.

Nach der Nacht an seinem Geburtstag konnte ich ihm erst nicht in die Augen schauen, weil ich mich geschämt habe. Schließlich waren wir uns nähergekommen, als sonst, doch er behandelte mich wie vorher auch, sodass ich mich überwand und ihm nicht mehr auswich. In den letzten Wochen habe ich meine letzten Prüfungen geschrieben und warte nun auf meine Ergebnisse, musste aber trotzdem in die Schule gehen.

Seufzend schlug ich meine Augen auf und sah in das lächelnde Gesicht von Tunc. Müde kuschelte ich mich mehr in mein Kissen und in meine Decke und schloss meine Augen.

„Guten Morgen, Engel. Willst du nicht aufstehen?", fragte er mich und klang dabei putzmunter. Als Antwort bekam er ein Murren von mir. Ruckartig wurde mir die Decke und das Kissen weggezogen, sodass ich mit dem Kopf auf die Matratze plumpste. Stöhnend lag ich im Bett, während Tunc über mich lachte.

„Steh jetzt auf, Engel."

Gähnend stand ich auf und schaute auf die Uhr. Wir hatten erst Fünf Uhr morgens? Draußen ist nicht einmal die Sonne aufgegangen. Geschockt schaute ich Tunc an, der meinem Blick gefolgt war und jetzt belustigt grinste.

„Wir machen heute etwas Schönes, Ada. Jetzt zieh dich an.", meinte er und zog mich hoch. Er selber war schon angezogen. Überrascht musterte ich ihn. Er trug nicht wie üblich seinen Anzug, sondern eine graue Hose und ein enges grünes Hemd. Dazu trug er schwarze Schuhe. Er sah mehr als gut aus. Als er mich erwartungsvoll an.

Seufzend ging ich ins Bad und erledigte mein Geschäft, ehe ich in das Ankleidezimmer ging, um mir neue Sachen rauszuholen. Ich zog mir die graue lockere Hose und einen grauen Pullover an, die ich in die Hose steckte. Dann setzte ich mich vor meinen Schminktisch und schminkte mich, ehe ich meine Haare glättete und wieder aufstand. Ich zog mir weiße Schuhe raus und packte eine kleine Tasche zusammen, wo ich mein Handy reintat.

Tunc saß auf dem Bett und beschäftigte sich mit seinem Handy, als ich wieder das Zimmer betrat. Ich stellte mich vor ihn und schaute ihn erwartungsvoll an. Er hob seinen Kopf und musterte mich von oben bis unten. Zu meiner Verwunderung sagte er nichts dazu. Plötzlich zog er mich auf seinen Schoß und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.

„Alles gute zum Geburtstag, Engel.", murmelte er, während ich überrascht meine Arme um ihn legte, doch nach einem Moment erschien ein lächeln auf meinen Lippen. Stimmt, ich wurde heute 18. Das heißt mein Superheld hat heute auch Geburtstag. Tunc löste sich von mir, als von mir kein Ton kam und schaute mich stirnrunzelnd an. Natürlich bemerkte er meine Stimmung, die etwas trüb geworden ist.

„Was ist los, Engel?", fragte er mich.

„Es ist nichts großes, Tunc. Ich habe mich nur daran erinnert, dass mein großer Superheld heute auch Geburtstag hat.", erwiderte ich und seufzte tief. Er schaute mich aus mitfühlenden Augen an, denn er wusste von wem ich redete. Ein paar Minuten saßen wir noch zusammen auf dem Bett, bis er aufstand und mich dabei auf die Beine stellte. Fragend schaute ich ihn an.

„Wir müssen los.", meinte er nur und zog mich aus dem Zimmer. Im Haus war es sehr still, da es erst sechs Uhr war und alle anderen noch schliefen. Vor der Haustür zogen wir uns unsere Jacken an, da es noch recht kühl war und verließen das Haus. Wir setzten uns in den Porsche und Tunc fuhr los.

Nach einer Zeit wendete ich meinen Blick zu ihm, da ich immer noch nicht wusste, wohin wir fahren und schaute ihn fragend an.

„Wir feiern deinen Geburtstag nicht hier in Ulas, sondern in Istanbul, weil ich dich das letzte Mal nicht mitnehmen konnte.", antwortete er mir. Überrascht riss ich meine Augen auf, ehe sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht breit machte und ich ihn mit großen Augen anstrahlte.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt