„Im Moment geht es mir auch gut, Abi."

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Am nächsten Tag fuhr ich zusammen mit Melek in das Krankenhaus, wo sie ihre Ausbildung macht. Eigentlich hätte ich mir denken können, dass sie in dem Krankenhaus arbeitete, welches der Familie Aslanoglu gehört. Seufzend stieg ich aus dem Auto und folgte ihr zum Eingang. Tunc hat sich früher nie um das Krankenhaus gekümmert. Also kann es doch sein, dass ich ihn hier nicht sehen werde. Melek brachte mich vor das Büro ihres Chefs und schaute mich an.

„Mein Chef heißt Kadir Akgün. Er ist ein sehr netter Chef. Deswegen denke ich nicht, dass du Probleme haben wirst."

„Danke, Melek.", bedankte ich bei ihr. Tief holte ich Luft und klopfte kurz an. Nach einen herein machte ich die Tür auf und betrat das Büro. Zu meiner Überraschung saß nicht ein älterer Herr am Tisch, sondern ein junger Mann, ungefähr in Tuncs Alter, der gerade seinen Kopf hob und mich überrascht anschaute.

„Wie kann ich ihnen helfen?"

„Ich bin wegen einer Ausbildungsstelle gekommen."

Kadir Akgün schaute mich aus seinen blauen Augen freundlich an. Zu seinen blauen Augen hatte er blonde Haare und einen blonden 3-Tage-Bart. Dazu trug er einen weißen Kittel. Höchstwahrscheinlich ist er Arzt. Er stand auf und stellt sich vor mich. Dann reichte er mir seine Hand, die ich entgegennahm.

„Mein Name ist Kadir Akgün. Ich bin der Chefarzt hier im Krankenhaus. Mit wem habe ich das Vergnügen?", stellte er sich vor und bot mir einen Platz an.

„Mein Name ist Ada Ateskaplan Aslanoglu."

Verwundert schaute er mich an, doch sagte nichts weiter wegen meinem Nachnamen. Er nickte nur und verschränkte die Finger in einander.

„Sie wollen also eine Ausbildung in diesem Krankenhaus machen?"

„Genau. Ich habe in Trabzon angefangen, musste es aber leider abbrechen, weil ich wieder hier in Usak wohne."

Der Mann nickte verständnisvoll und lächelte mich wieder freundlich an. Wenn Tunc das jetzt gesehen hätte, würde der arme Arzt nicht mehr stehen. Dann müsste er sich selber operieren, der Arme. Leider darf Tunc keine Eifersuchtsszenen mehr machen.

„Na gut, ich sehe kein Problem dabei. Kommen sie morgen um 14 Uhr. Bringen sie direkt ihre Unterlagen mit und wir schauen dann weiter." Lächelnd nickte ich und stand gemeinsam mit ihm auf. Ich nahm seine Hand, die er mir entgegenstreckte und schüttelte sie.

„Dann freue ich mich auf unser nächstes Treffen.", meinte er zum Abschied. Ich nickte, verabschiedete mich und verließ das Büro. Glücklich schritt ich den Flur entlang auf der Suche, um nach Melek zu suchen, doch plötzlich knallte ich an jemanden. Ich rieb mir meinen Schädel und hob meinen Blick vom Boden, um mich zu entschuldigen, als ich in das bekannte Gesicht von Fatih abi blickte. Er schaute mich überrascht an, ehe er mich schnell in seine Arme zog und mich fest an sich drückte. Ich schlang meine Arme ebenfalls um ihn.

„Ich habe dich vermisst, Kleine."

„Ich dich auch, Fatih abi."

Er löste sich von mir und schaute mich strahlend an. Das brachte mich auch zu lächeln. Fatih abi war mir damals mit Ipek abla sehr ans Herz gewachsen. Vom ersten Augenblick an haben sie mich wie eine von ihnen behandelt und dafür war ich ihnen dankbar.

„Was machst du hier?", fragte er mich.

„Ich habe nach einer Ausbildungsstelle gefragt." Er nickte verstehend und schaute kurz auf seine Uhr. Meltem anne hat bestimmt erzählt, dass ich wieder zurück bin, deswegen war er auch nicht überrascht mich hier zu sehen.

„Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?", schlug er vor. Ich nickte und hackte mich in seinen dargebotenen Arm ein. Er zog mich zu dem Aufzug, der gerade kam und wir einstiegen. Er drückte auf den zweiten Knopf und stellte sich dann neben mich.

Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt