Kapitel 71.

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Sicht von Victoria :

Ich schaute einfach mit einem leerem Blick auf die Tür.

Es tut so weh.
Dieser Schmerz kam richtig vom Inneren und langsam bezweifelte ich, ob ich nicht doch die falsche Wahl getroffen hatte.

Wieso bin ich so?
Wieso lass eich mich nicht einfach mal auf ihn ein

Ich habe gerade den heißesten und süßesten Jungen den ich je gesehen habe mit dem geilsten Charakter der Welt abblitzen lassen.

Anscheinend.

Als ich begriff, was ich getan hatte, machte ich schnell die Tür auf und schaute nach links und rechts. Wie erwartet, war er aber nicht mehr da.

Wieviele Minuten stand ich jetzt da?
5? 10?

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto. Ich stieg ein und fuhr sofort los.

Ich muss zu Jay.
Ich muss zu ihm.

Immer und immer wieder schwirrten mir dieselben Gedanken im Kopf.

~~~~~

Bei Jay angekommen ging ich ohne zu klopfen rein.
Die Haustür war sowieso ein Spalt offen.

Sky stand bei der Treppe und schaute zu mir, hatte anscheinend bemerkt, dass jemand hier rein gegangen ist. 
Als sie mich sah weiteten sich ihre Augen.
"Was hast du gemacht und WIE hast du das gemacht?!", fragte sie mich kreischend und ging auf mich zu.
Ich schaute sie verwirrt an.

Klar hab ich scheiße gebaut, aber als ob Jay das in so einer kurzen Zeit erzählen kann?

"Weißt du was gerade war?! Jay ist nach Hause gekommen, hat uns angeschnauzt, dass wir ihm nie wieder mehr Hoffnungen wenn es um die Beziehung zwischen euch beiden geht machen sollen. Und jetzt kommts!", fing sie schreiend an.

Relax

Sie atmete wieder tief ein
"Du wirst es mir nicht glauben! Ihm floss eine Träne über die Wange! Vor Wut? Trauer? Verdammte scheiße, egal! Ich hab noch nie gesehen, wie er weint! Ich kann mir nicht mal selbst glauben, was ich gesehen hab! Das war keine Einbildung! Geh hoch zu ihm und mach ihn wieder gut. Emmet redet grad mit ihm und will ihn beruhigen", sie atmete tief ein und wurde nun etwas ruhiger.
"Ich glaube du bist die Einzige, die ihn jetzt noch beruhigen kann." Eine Weile stand ich nur verwirrt da und musste alles verarbeiten.
"Also hopp hopp!", fügte sie noch hinzu und schob mich etwas Richtung Treppe.

Ich erstarrte.

Er
Hat
Geweint!?

Wegen mir?!

"Oha", brachte ich nur raus und ging langsam die Treppen hoch.

Als ob ich ihm so viel bedeute?

Vor seinem Zimmer angekommen atmete ich tief ein und öffnete langsam die Zimmertür. Jay lag auf dem Bett, mit dem Gesicht ins Kissen und naja... lag einfach dort.
Und Emmet saß an der Bettkante und schaute bemitleidend auf ihn runter.

Als Emmet mich erblickte, sah er mich erstaunt, überrascht, verwirtt, komisch und traurig an.
So viele Emotionen in einem Gesichtsausdruck.
Schließlich stand er auf und flüsterte
"Klär das bitte, was auch immer du getan hast. Er will nicht mal mit mir reden."

Emmet machte die Tür zu und ich setzte mich an Stelle von ihm diesmal an den Bettrand. Dann legte ich mich doch letztendlich neben Jay.

Mh bequem.

Ich drehte mich auf die Seite, sodass ich ihn vor mir sehen kann.

Oh Gott ich konnte noch nie mit weinenden Menschen umgehen.

Was soll ich sagen?

"Ähm hi", fing ich an und kratzte mich am Hinterkopf.

Er drehte sich blitzschnell mit dem Gesicht zu mir um. Als er mich sah, schaute er mich einfach an.
Ohne jegliche Emotionen.
Seine Augen waren rot.
Seine Haare zersaust.

Oh mein Gott, ich will ihm am liebsten sagen, dass alles wieder gut wird bei seinem Anblick.
Aber ich sollte das nicht einfach so sagen, sondern tatsächlich so richten, dass es gut wird.

Okok, wie soll ich jetz ein Gespräch anfangen.
Was soll ich sagen?

"Du tust kein Gel in deine Haare oder?", fragte ich ihn und könnte mir jetzt auf diese Frage einen Face Palm geben.

Super Frage Victoria! Super gemacht! Applaus applaus!

Danke danke, ich weiß selber, dass die Frage kacke war um ein Gespräch aufzubauen!

Trotzdem aber schmunzelte Jay leicht -wegen meine Dummheit bestimmt-, aber auch so ein kleines Lächeln umhüllte mich mit Wärme.
Ich lächelte reflexartig leicht zurück.

Bei ihm kann man einfachnicht anders als nur lächeln.

"Warum bist du hier?", fragte er dann plötzlich ernst. Ich überlegte kurz.
"Warum nicht?", fragte ich also zurück.
"Naja du..", fing er an aber ich legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen und machte "sssht."

Was tue ich hier?

Er guckte mit einem verstörten Blick auf meinen Finger und beißte mir kurz darauf in den Finger. Ich schrie vor Schock kurz auf und zog meine Hand wieder zu mir.
"Aua du Pisser", murmelte ich und verkniff mir mein Grinsen...

Badboy vs. BadgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt