Kapitel 14

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Die Colombos. Wenn die Colombos mich hier aufsuchten und mich verfolgten, hieß das, dass mein Vater entweder nicht die gewünschten Informationen hatte oder Scheiße gebaut hatte, und beides bedeutete, dass noch dieses Jahr ein Bandenkrieg ausbrechen würde. „Warum verfolgt ihr mich?“, fragte ich jetzt die drei Gangmitglieder, die mich bereits bedrohlich eingekreist hatten. „Naja, unser Boss meinte, nicht dein Vater hätte das gewünscht, sondern du hättest es“, erklärte jetzt der erste.Er war schlank und sah nicht so aus, als würde er kämpfen können. „Dachte ich es mir doch schon fast“, sprach ich jetzt meinen Gedanken laut aus.

„Wie wäre es“, fuhr ich fort, „wenn ich jetzt gehe? Ich muss nämlich noch zu einem Gespräch. Ich schau dann demnächst mal vorbei und kläre das mit Joseph selbst.“ Ich machte mich ans Gehen. „Das könnte dir so passen“, meinte der zweite, der schon eher nach Muskelmasse aussah, aber nicht besonders groß war. Der dritte würde nicht stören, denn der war winzig, und wahrscheinlich auch mehr oder weniger nur zur Deko da. „Ach, warum muss man nur immer alles mit Gewalt lösen?“, seufzte ich jetzt spielerisch frustriert, im nächsten Moment landete schon meine Faust auf dem Auge des dritten Angreifers, der sofort nach hinten umfiel. Da sprang mich Angreifer Nummer eins von hinten an. Zu seinem Pech hatte er nicht damit gerechnet, dass ich ihn über meine Schulter hinweg nach vorne auf den Boden schmeißen würde, was ihn bei dem Aufprall laut aufstöhnen ließ.

Der zweite Angreifer begab sich gerade in Kampfstellung, als der dritte Zwergenangreifer aufstand und auf mich zukam. Ich packte den Zwerg an den Handgelenken und wirbelte ihn um mich herum in den zweiten Angreifer hinein, und dieser bekam den Zwerg direkt in den Magen. Beide sackten zu Boden, dass ich mich jetzt um Angreifer eins kümmern konnte, der gerade auf mich zugerannt kam. Ich rannte ebenfalls auf ihn zu, machte mich aber vor ihm klein und rammte ihn mit meiner Schulter gegen den Van, der hinter ihm stand. Als ich locker ließ und er stöhnend auf den Boden fiel, gab ich ihm noch grinsend eine kleine Kopfnuss, was verursachte, dass sein Kopf gegen den Van schlug und er bewusstlos wurde. Dann widmete ich mich wieder den beiden anderen, die sich gerade wieder aufgerappelt hatten. Mit wackeligen Beinen standen sie in Kampfstellung vor mir. Langsam kamen sie auf mich zu, ich breitete meine Arme aus und ehe sie sich versahen, duckte ich mich und zog ihnen die Beine unter dem Körper weg. Durch den Aufprall am Boden waren sie ebenfalls sofort bewusstlos.

Grinsend wollte ich gerade zurück zum Auto gehen, als plötzlich ein Handy in dem Van klingelte, ich machte die Tür auf und sah, dass Joseph anrief, vermutlich um sich zu erkundigen,, ob alles glatt verlaufen war. Ich ging ran, sagte aber erstmal nichts. „Und, habt ihr ihn erwischt und war diese Kimi auch dabei?“ „Joseph, Joseph, Joseph, du solltest deinen Männern Nahkampf beibringen, sie kämpfen wirklich miserabel.“ „Ach ja, sagt wer?“ „Also Jose, du weißt doch selbst, dass deine Leute selbst gegen einen Laien verlieren würden. Und du musst zugeben, dass sich das hier“, ich hielt das Handy an einen der stöhnenden Männer am Boden „nicht sonderlich gut anhört.“

Ohne aufzulegen, legte ich das Handy neben einen der Männer am Boden, schließlich wollte ich, dass man sie wenigstens orten konnte. Dann ging ich zurück zum Auto. Als ich einstieg, blickte ich in das schockierte und verängstigte Gesicht von Kimi. Sie hatte mich also beobachtet. Na super. „Bist du eigentlich völlig bescheuert?“, schimpfte sie jetzt los. „Reg dich ab, es war Notwehr.“ „Nichts Notwehr, du hast doch angefangen, sie der Reihe nach k.o. zu schlagen.“ „Kimi, du verstehst das nicht. Das ist eine persönliche Sache zwischen mir und Jose.“ „Ach ja, ganz ehrlich, ich will es auch gar nicht verstehen.“ Damit beendeten wir unsere Diskussion und ich fuhr Kimi, ohne auch noch ein Wort zu sagen, nach Hause. Wenn sie meine Beweggründe wüsste, würde sie vielleicht kapieren, warum ich so war wie ich war. Und vielleicht würde sie mal dasselbe Schicksal wie mich treffen.

Kimis Sicht:

Was war mit Ashley los, dass er so kaltherzig Leute k.o. schlug? Die hatten ihm doch nichts getan.

Gut kann auch böse...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt