Kapitel 75

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Kimis Sicht:

Ash und James redeten gerade mal eineStunde. Und während die beiden unsere Woche regelten spielte ich mitJamie und Judy. Die beiden sind super niedlich. Ihr Vater hat jedemKind ein Bett selber gebastelt. Judy's Bett sah aus wie dieKürbiskutsche aus Cinderella und Jamie's Bett sah aus wie ein Auto.

Wir spielten zusammen Verstecken, wobeiich gnadenlos verlor, und dann malten wir noch zusammen. Jeder musstedas malen was er sich wünschte. Jamie wünschte sich ein Rennautound eine Ritterrüstung, natürlich mit Burg und allem was dazugehört. Judy wünschte sich ein Prinzessinenkleid, ein Pony und eineechte Kutsche. Ich malte mich, mit Ash, meiner Mum und Beth, wirsaßen in einer Seifenblase die wie ein Schutzschild war. Und indieser Seifenblase flogen wir nach oben raus aus einer Welt mit Kriegin eine Welt auf den Wolken wo es ganz viele Blumen und bunte kleineHäuser gab. Und lauter glückliche Familien und Menschen liefenumher.

Natürlich wussten wir alle drei, dassunsere Wünsche unerfüllbar waren. Aber trotzdem war es etwas waswir uns wünschten.

Es war mittlerweile 17:15 und schonrelativ düster da der Himmel stark bedeckt war. Vermutlich würde esheute Nacht regnen. Als Ash zu Tür rein kam faltete ich das Papierschnell zusammen. Ich wollte mir jegliche Peinlichkeiten sparen, umso schnell wie möglich ins Bett zu kommen.

Wir verabschiedeten uns und liefenwieder zurück zum Auto. Ich hatte mir den Weg durch die Gassen zurHälfte gemerkt, weshalb ich Ash dann abhängte. Ich lief voraus under kam mir mit zwei Metern Abstand hinter her. Mein Blick war starrzu Boden gerichtet, während ich durch die Gassen hetzte. Wir warennoch drei Biegungen vom Auto entfernt, als ich plötzlich mit einemälteren Mann zusammen rempelte. Er war von rechts gekommen und ichhatte ihn nicht gesehen. Jetzt stand er erschrocken da. Seine Augenwaren aufgerissen und er murmelte eine Entschuldigung. Ich nickte,konnte mich aber nicht zum Weitergehen zwingen, Ash kam neben mir zumstehen und musterte den Mann feindselig. Er sah kurz erschrocken zuAsh bevor sein Blick wieder zu mir wanderte. Ich schätzte ihn aufMitte bis Ende 50. Er hatte tiefe Augenringe und seine Haut sahungesund aus, wie die eines Kettenrauchers. Sein Haar war kurz undschwarz-grau. Sein Blick wurde von Erschrocken zu Traurig. Verwirrtsah ich ihn an, seine Gesichtszüge kamen mir seltsam bekannt vor unddoch war ich mir sicher ihn noch nie gesehen zu haben. Plötzlichschob sich Ash vor mich. Jeder seiner Muskeln war angespannt.


Ashs Sicht:

Ich hatte gesehen wie Kimi mit einenMann zusammen stieß. Erst hatte ich mir nichts gedacht, doch als siesich so seltsam angestarrt hatten, hatte ich es begriffen. Unddeswegen musste ich jetzt handeln. Ich wollte nicht, dass auch nochKimis Leben durch Erinnerungen und Albträume zerstört wurde. Esreichte wenn ich mich jede Nacht hin und her wälzte.

Mein Körper reagierte sofort mitAbwehr Haltung. Schnell schob ich mich zwischen die Blicke derBeiden. Verwirrt sah mich der Mann an. Man sah in seinem Blick, dasser wusste, dass er gegen mich keine Chance hatte. Und doch blieb erstehen. Ich hatte genug Bilder von ihm gesehen um sicher zu sein,dass er es war der hier stand. „Jetzt bist du also hier um ihrLeben auch noch ganz zu zerstören?", rief ich wütend. Kimi legtemir beruhigend die Hand auf die Schulter, doch es wirkte nicht. Nichtdieses Mal. Ich weiß wenn ich jetzt einfach weitergegangen wäre,wär es keinem aufgefallen, doch ich wollte das er ein schlechtesGewissen bekam. „Aber ... also ... ist sie es?", stotterte derMann und sah über meine Schulter. Sofort rutschte ich ein Stück indiese Richtung. „Überleg erst bevor du dich entscheidest ihr Lebenzu zerstören. Ich glaube nämlich es reicht zwei Familienauseinander gerissen zu haben", schrie ich obwohl er nur zwei Metervor mir stand. Der Beschützerinstinkt hatte sich bei mireingeschalten. „Aber sie braucht mich doch", murmelte der Mannverzweifelt, als wollte er mich umstimmen. „Nein, sie braucht dichnicht. Sie hat dich die letzten 14 Jahre auch nicht gebraucht.Glaubst du ernsthaft jetzt noch was gut machen zu können?" DerMann war jetzt kurz vorm Zusammenbruch. Seine Augen fingen an zuglänzen.

Langsam ging ich ein paar SchritteRückwärts, ließ ihn aber nicht aus dem Blick. „Aber, Kimi?",rief er. ich blieb stehen. „Lass sie gehen. Es ist zu euer beiderSicherheit. Und zu meiner", den letzten Satz murmelte ich zu mirselbst. „Ash? Wer ist der Mann? Und warum kennt er meinen Namen?",hörte ich jetzt Kimi hinter mir hysterisch werden.


Na?

Schon eine Ahnung wer der Mann seinkönnte?

Gut kann auch böse...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt