Kapitel 32

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Kimis Sicht:

„Ich will nicht irgendwelche Mädchen entführen und als Prostituierte weiterverkaufen an irgendwelche Perversen. Was ich will, ist Auftragsmörder der Polizei ausliefern.“ Ich seufzte erleichtert auf.

„Naja, und das sind unsere Geschäfte. Also, jetzt bist Du dran mit fragen.“ „Erstmal Entschuldigung. Ich hätte nicht sagen dürfen, dass du schwach bist. Und nachdem du mir all das hier erklärt hast, versteh ich dich zumindestens ein bisschen besser. Aber was ich so gerne wissen will: Was war mit Dir in dem Krankenzimmer los?“ „Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht wirklich.“ Ashley lehnte sich etwas vor, legte seine warmen Hände in meinen Nacken und zog mich so etwas vor. Wir lehnten Stirn an Stirn aneinander und sahen zu Boden. „Ich hab mit meinem Vater viel durchmachen müssen. Und als ich dich kennengelernt hab, und ich Stunde für Stunde, Tag für Tag und Woche für Woche bei dir saß, waren genau das die Stunden, in denen ich meinen Vater halbwegs vergessen konnte. Du hast Frieden ausgestrahlt, und das hat mich beruhigt. Ich weiß nicht wieso oder warum, aber in deiner Gegenwart bin ich anders als sonst. Nicht nur, dass sich in mir der Beschützermodus einstellt, sondern in dir sehe ich ein starkes Mädchen, das sich den Gefahren stellt. Ich wäre gerne so wie du. Immer habe ich mich von meinem Vater unterdrücken lassen. Ich habe mich nie gewehrt, wenn er aus Wut zuschlug. Gerne hätte ich damals so einen Willen und Mut wie du gehabt, um ihm zu zeigen, dass ich mich nicht unterdrücken lasse. Erst als du mir die Augen geöffnet hast und es darum ging, du oder mein Vater, habe ich es geschafft, mich zu widersetzten. Danke.“  

Er richtete sich etwas auf und sah mir in die Augen. „Ich will, dass du mir deine Welt zeigst“, flüsterte ich ihm zu. „Und wenn sie dir Angst macht? Kimi, ich bringe Menschen um.“ „Das ist mir egal. Ich will lernen, dich zu verstehen.“ Ashley seufzte, merkte aber, dass ich es ernst meinte. „Noch heute?“ Ich nickte. Er zog die Mappe mit der Auftragsrache hervor. „Lass es uns ruhig beginnen“, erklärte er, als ich, vielleicht sogar etwas enttäuscht, die Mappe ansah.

„Zieh dir was Schickes an, wir müssen in einen Nachtclub.“ Sofort stürmte ich los zum Gang. Auf dem Weg nach unten kramte ich mein Navi aus der Hosentasche. Es führte mich sicher und schnell zu der Dritten. So schnell ich konnte, zog ich mir eine schwarze Leggins an und eine weiße Bluse. Dann sprintete ich zurück zu Ashley ins Büro. Er knüpfte sich gerade das Hemd seines Anzugs zu, allerdings ließ er die oberen drei Knöpfe offen. „Schick“, meinte er anerkennend, als er mich musterte. „Ist das dein Ernst? Es sind einfach nur eine schwarze Hose und eine weiße Bluse. Schlichter als das geht nicht.“ „Ja, es ist mein Ernst, und auch wenn es schlicht ist, siehst du darin einfach toll aus“, meckerte er und ging zu einer kleinen Schublade. Ashley holte ein kleines Fläschchen heraus, studierte kurz, was darauf stand, und steckte es sich dann in die Tasche. „Können wir?“, fragte ich ungeduldig.

Er nickte. Wir gingen nach draußen zu den Autos. „Heute wollen wir auffallen“, erklärte er mir, als ich sah, dass er einen roten Ferrari öffnete. Ich kommentierte das Ganze mit einem „Aha“.

Wir stiegen ein, die Sitze waren verdammt bequem und weich. Ashley startete den Wagen, und wir schossen durch die Dunkelheit. Nach 20 Minuten waren wir endlich vor einem Nachtclub in der City angekommen. Wir parkten direkt vor der Tür. Ashley stieg aus, machte mir die Tür auf, und ich hakte mich bei seinem Arm ein. Zwei bullige Türsteher standen vor dem Club, einer gab jedem Gast ein Bändchen und ließ sie dann rein, der andere beobachtete die Menge nur und schaute nach auffälligen Personen. Ich wollte schon Richtung Schlange gehen, doch Ashley hielt mich davon ab. „Chill mal, wir sind VIP“, flüsterte er mir ins Ohr.

Verwirrt sah ich in an, und er gab mir zu verstehen, ich sollte abwarten. Also gingen wir zu dem zweiten Türsteher, Ashley sah ihn hart und versteinert an. Dann zog er seinen Ärmel ein kleines Stückchen hoch, sodass nur der Türsteher das Skorpions-Tattoo sehen konnte.

Mir fiel auf, dass jetzt neben dem Skorpion noch eine kleine Krone tätowiert war. Als wir im Club in der tönenden Masse an Menschen standen, fragte ich Ashley. „Warum ist eine Krone neben deinem Skorpion?“ „Sie zeigt, dass ich jetzt das Oberhaupt der Mafia bin“, rief er mir zu.

Er nahm meine Hand und zog mich zielsicher durch die tanzende Menge an Menschen zur Bar. „Ash, schön, dass Du Dich mal wieder blicken lässt“, rief der Barkeeper. „Hey Joe, kannst Du meiner Freundin hier was Leichtes bringen? Und wärst Du so nett und würdest ein bisschen auf sie aufpassen?“, fragte Ashley.

„Ruft etwa schon wieder der Job?“, fragte Joe. „Ja, immer dasselbe mit den herzgebrochenen Ex-Freunden.“ „Klar kann ich mich da um Deine Freundin kümmern.“ „Sehr gut, ach ja. Joe, das ist Kimi, Kimi, das ist Joe. Joe ist ein alter Freund von mir. Und bevor ich es vergesse, Kimi“, er sah mich ernst an, „trink nicht zu viel. Ich will morgen nicht Auto putzen müssen.“ Ich warf Ashley einen wütenden Blick zu, als ob ich keinen Alkohol vertragen würde.

Würde der wissen, was ich mit Linsey schon alles probiert habe, dann würde er nicht solche dämlichen Witze reißen. Ashley lächelte provozierend, während er in die Menge eintauchte. „Was wünscht die Dame?“, fragte mich jetzt Joe. „Ich fang mit einem Hugo an“, erwiderte ich, ohne den Blick von Ashley zu nehmen.

Heeey, mir ist letztens aufgefallen das meine Mutter beim Korrekturlesen aus Ian Jan gemacht hat. Tut mir echt leid. Naja, egal, er heißt auf jeden Fall Ian. Und als kleine Info, Linsey werde ich ab jetzt Lindsay schreiben. Und das mit dem Korrekturlesen ist übrigens auch der Grund weshalb immer lange nichts kommt und dann mehrere Kapitel auf einmal. Weil ich möchte, dass so wenig Komma-, Rechtschreib- und Grammatikfehler drinnen sind wie möglich, damit es leichter zum Lesen ist. Und da meine Mutter aber auch noch arbeiten muss und deshalb nur abends Zeit hat und dann oft auch keine Lust mehr hat, dauert es halt meistens bisschen, bis ich die Kapitel dann veröffentlichen kann.

PS: Ich plane, noch ein Buch anzufangen, in dem es dann um einen Agenten gehen soll, der alles auf die Sekunde genau plant und schon vor einem Kampf weiß, wie lange er braucht, bis alle ausgeschalten sind (Mischung zwischen Hitman Agent 47 und The Equalizer). Wie fändet ihr die Idee? Natürlich würde ich weiterhin an diesem Buch weiterschreiben.

Gut kann auch böse...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt