Kapitel 4

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"Okay, um welches Thema geht es heute?", fragte mich Jake im Unterricht. Scheiße. Ich wusste nicht einmal um welches Thema es sich heute handelt! Fuck..

"Em... ja... es geht um langweiliges Zeugs... ." Ich hatte schon einmal bessere Antworten. Plötzlich läutete die Schulglocke. Aus? Das kann nicht sein.

"Was?! Wir haben jetzt schon Unterrichtsende?", fragte ich Jake. Er meinte nur ja und ich hatte die ganzen Unterrichtsstunden verträumt. Ich packte schnell meine Sachen und schrieb meiner Mama eine SMS, dass ich wieder zu einer Freundin gehen würde. Mein Ziel war klar. DER WALD.

Bevor ich die Tür hinter mir lassen konnte, stellte sich Jake in den Weg.

"Wo willst du denn so eilig hin?" Er grinste mich schon wieder verführerisch an.

"Ich gehe einkaufen." Ich log schon wieder. Ich wollte Jake nicht da mit reinziehen.

"Cool. Ich komme mit." Genau das wollte ich doch verhindern!  Ich versuchte es ihm auszureden. Erfolglos.  Die Mädchen warfen mir einen ausdruckslosen Blick zu und als sie bei Jake vorbei gingen sagten alle wie im Chor: "Tschüss Jake, wir hoffen wir sehen dich bei der nächsten Party"

Er würdigte sie keines Blickes und gab auch keine Antwort. Seine Augen waren nur auf mich gerichtet. 

"Ich schaff das wirklich alleine und du musst sicher auch noch was machen." Das war mein Argument. Leider konnte das ihn auch nicht umstimmen.

"Gib auf. Du wirst mich so schnell nicht mehr los." Er wartete hinter der Tür.

"Ladies First!" Seit wann war er ein Gentleman? Ich ging zuerst durch die Tür und schulterte meinen Rucksack. 

Auf den Weg in den "Supermarkt" redeten wir ein wenig und ich versuchte ihn irgendwie abzuschütteln. Aber jetzt musste ich wirklich einkaufen gehen. Sonst würde das echt blöd aussehen! Ich kaufte mir nicht viel und bezahlte wenig. Nach dem Einkauf sagte ich, ich würde jetzt nach Hause gehen. Endlich trennten sich unsere Wege und er ging in die andere Richtung. Ich hatte auch meine Mama angelogen, kam es mir in den Sinn.
Ich blickte kurz über meine Schulter um mich zu versichern, dass mir Jake nicht folgt. Ich konnte zum Glück niemanden erkennen und es war weit und breit Niemand zu sehen. Also ging ich weiter.
Am Waldrand angekommen hörte ich diesmal keine Stimmen. Seltsam. Ich ging tiefer in den Wald und versuchte mich an die Worte des Mannes zu erinnern. Die Wahrheit über mich? dachte ich. So ein Blödsinn. Mir kam Jake wieder in den Sinn. Wieso setzte er sich neben mich in der Schulstunde und er wusste auch, dass ich mir sonst immer etwas mitnotierte. Er kannte mich anscheinend schon besser, als mir lieb ist. Nur mir war das noch nie aufgefallen. Meine beste Freundin saß normalerweise immer neben mir, aber sie machte gerade ein Praktikum im Ausland und wir schrieben jeden Tag miteinander. Sie war einfach die Beste, ich konnte mit ihr über alles reden. 

An dem Tor von gestern angekommen wusste ich nicht was ich jetzt machen sollte. Ich wusste nicht einmal was ich hier machte. Irgendwas war hier anders und ich musste dem auf den Grund gehen. Diesen Ort hatte ich irgendwie schon vermisst. Ich schritt durch das Tor und befand mich in einer etwas anderen Umgebung wieder. Mein Blick schweifte durch den Wald, wo wieder oder noch immer Nebel schwebte und alles umhüllte. Ich sah kurz über meine Schulter und konnte kein Tor mehr erkennen. Scheiße. Wo war das hingekommen! Es war auch kein Ausgang in diesem Wald zu erkennen. Ich würde hier nie wieder raus kommen, dachte ich und trottete langsam aber vorsichtig weiter. Auf einmal fielen mir wieder die Worte des Mannes in meiner Vision ein: Dir wird nichts geschehen. Was hatte das zu bedeuten? Ich hatte so viele Fragen und keine Antworten. Plötzlich wurde mir wieder schwindelig und ich stützte mich an einem Baum ab. Mein Blickfeld wurde eingegrenzt und ich empfing wieder eine neue Vision. Hört das nie mehr auf?! Ich konnte ein kleines Haus in einem Wald erkennen. Eine Stimme mischte sich hinzu und flüsterte: Wir treffen uns dort und du kennst den Weg dorthin, Kleines. Mir lief ein Schauder über meinen Rücken. Kleines? Ernsthaft. Es hatte sich alles wieder ein wenig beruhigt und ich spürte noch ein kleines bisschen die Nachwirkungen der Vision. Ich musste dieses Haus finden, egal wer dort auf mich wartet und ging voller Entschlossenheit weiter. Auf dem Weg fiel mir ein, dass ich doch gar nicht wusste wo dieses Haus sich befand. Die Stimme sagte zwar, dass ich den Weg kenne aber ich kannte ihn nicht. Ich versuchte klar zu denken und fasste einen Entschluss: Ich gehe einfach weiter und hoffe auf dieses Haus zu stoßen. Es war zwar keine so gute Idee aber es war eine Idee und ich versuchte diese umzusetzen.

Nach einer Weile konnte ich wieder diese seltsame schwarze Gestalt erkennen, die hinter einem Baum stand und die Schwingen ausbreitete. Ich blieb stehen und sah dieses "Wesen" an. Panik und Angst machten sich in mir wieder breit. Anscheinend konnte es mich auch sehen und machte eine Geste ihm zu folgen. Was habe ich jetzt schon zu verlieren und ging vorsichtig der Gestalt nach. Nach einer Zeit konnte ich in der Ferne ein Haus erkennen. Es war exakt das gleiche Haus wie in meiner Vision! Aber wieso wusste das Wesen wo es lag und ich nicht! Seltsam. Vor der Tür angekommen sah ich mich noch einmal um. Aber ich konnte das Wesen nicht mehr sehen. Das bereitete mir Sorgen. Der Nebel wurde immer wie dichter und mich beschlich ein komisches Gefühl. Irgendwas war extrem faul an dieser Sache! Ich öffnete die Tür ganz langsam und trat in das Haus. Vielleicht war dieser Mörder im Raum und wird mich umbringen?! Augen zu und durch!

Des Teufels WerkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt