Kapitel 20

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"Geht schon.", antwortete ich und wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht. Jake reichte mir ein Taschentuch, keine Ahnung wo er das her hatte und ich nahm es dankend an. Wenn ich noch länger nachtrauere würde es mir auch nichts bringen und daher beschloss ich dieses Kapitel abzuschließen und verstaute die Kiste sorgfältig in meinem Schrank. Nun saßen wir beide auf meinem Bett und ich starrte in die Luft. Der Dämon beobachtete mich mit einem komischen Blick und schien zu überlegen, was er nun machen sollte. Etwas hilflos sah er mich an und entschied sich ein Gespräch anzufangen. 

"Du hast dein Handy mitgenommen?" Diese Frage brachte mich kurz zum grinsen und ich schnappte mir mein Telefon. 

"Du hast nicht zufällig ein Ladekabel und WLAN?", fragte ich ihn humorvoll und er grinste mich an. 

"Was würdest du sagen wenn ich mit JA antworten würde?" Sein Grinsen wurde immer wie breiter und ich starrte ihn fassungslos an. Hier soll es WLAN geben!!!! 

"Nein oder?!" Ich wollte es noch immer nicht wahr haben, er lachte mich nun an. 

"Soll ich dir das Passwort und ein Ladekabel geben?" Sein verführerisches Lächeln eroberte mein Herz und ich musste automatisch grinsen. 

"War das gerade ernsthaft eine Frage?!", fügte ich noch hinzu und verlor mich in seinen Augen, welche nun wieder einen weißen Schimmer aufweisten, welches aber schnell wieder verschwand. Das habe ich mir doch nicht schon wieder eingebildet, oder!? Irgendwas war anders, ich konnte nur nicht deuten was. 

"Ich bringe es dir nach dem Essen vorbei." Seine ruhige Stimme ertönte in meinen Ohren und ich nickte voller Vorfreude. Dass die Hölle so gut eingerichtet ist, hätte ich mir nicht gedacht! 

"Wir sollten dann mal zum Abendessen gehen, wir wollen ja nicht deinen Vater warten lassen.", fügte er schnell hinzu und stand auf. Endlich! Das Essen wartet bestimmt schon auf mich. Jake reichte mir seine Hand und ich ergriff sie ohne zu zögern. Mit einem Ruck half er mir aus dem Bett zu kommen und nun standen wir uns gegenüber. Mir war die Situation etwas peinlich, weil ich noch nie einen Mann so in mein Leben ließ. Meine schlechten Erfahrungen mit Jungs führten dann dazu, dass ich mir geschworen habe, niemals mich wieder so verletzen zu lassen wie damals. Dieser Bastard hieß Tyler und er hatte mich nur benutzt! Zuerst hat er sich mit mir angefreundet und ich fand ihn nett und sympathisch, aber nach der Zeit wollte er mehr, als nur Freundschaft, ich aber nicht. Dies machte ich ihm klar und er meinte, es wäre schade. Jedoch wusste ich nicht, dass für ihn die Sache noch nicht gegessen war und auf dem Heimweg von meiner Schule lauerte er mir auf und stieß mich unangenehm an die Wand. Seine Kussversuche gelangen ihm nicht, weil ich mich gewehrt hatte. In seinen Augen konnte ich Begierde und Lust erkennen, was mich erschaudern ließ. Ich dachte mir, er würde es verstehen und er sei mein Freund, rein freundschaftlich betrachtet. Seine Hände wanderten zu meinem Oberschenkel und zu meinem Arsch. Das gefiel ihm und er kam mir immer näher. Ich war in diesem Moment unfähig um zu schreien oder ihn zu schlagen. Es war ein schreckliches Gefühl, welches ich nie mehr erleben will.

"Du bist mein Spielzeug.", flüsterte Tyler mir leise ins Ohr und eine Gänsehaut überzog meinen Körper. 

"Ich mache mit dir was ich will, Weib!", fügte er noch hinzu und drückte mich fester an die Wand. Er versuchte mich zu vergewaltigen! - ging es mir durch den Kopf und ich musste handeln. Meine Schockstarre hinderte mich jedoch daran. Er war eigentlich sehr gut gebaut und besuchte regelmäßig das Fitnessstudio. Seine Haare waren kurz und blond. Doch mehr wusste ich eigentlich nicht von ihm und ich versuchte dieses Szenario immer wieder zu vergessen. 

"Halt doch still, du willst es doch auch.", hauchte er in mein Ohr und rieb mir seinen erigierten Penis an meine Mitte. Es war einfach widerlich! Angst und Panik übermannte meinen Körper und mein Herz schlug mir bis zum Hals. 

"Sag einmal spinnst du jetzt total!", hörte ich jemanden hinter Tyler schreien und dankte Gott. Mein Retter in der Not lief auf uns zu und schleuderte ihn weg von mir. Erleichtert musste ich feststellen, dass es Chris, sein bester Freund war, der mich vor einer Vergewaltigung gerettet hatte! Erst in diesem Moment bemerkte ich meine Tränen, die mir über die Wange liefen und stand einfach nur da. 

"Verschwinde Chris!", schrie Tyler ihn nun an, doch der dachte nicht einmal im Geringsten jetzt abzuhauen! 

"Wieso wolltest du Lucy vergewaltigen! So kenne ich dich doch garnicht! Das ist nicht mein bester Freund!", entgegnete er und baute sich bedrohlich vor ihm auf. Sein enges T-Shirt betonte seine starken Arme und vor allem sein Sixpack. Natürlich war Tyler nicht so stark wie Chris, aber dennoch würde es für eine Rauferei genügen. Beide waren gut gebaut und beide sahen verdammt gut aus, aber als festen Freund würde ich keinen von den Badboys haben wollen. Ich rechnete es Chris trotzdem hoch an, dass er sich für mich eingesetzt hatte. 

"Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben! Reg dich ab!"Tyler richtete sich nun auf und funkelte seinen besten Freund wütend an. 

"Ein bisschen Spaß?! Ernsthaft! Versuche sowas noch einmal und du bist tot, mein Freund! Ach ja, unsere Freundschaft kannst du ebenfalls vergessen du notgeiles Arschloch!" Das hatte gesessen! 

"Willst du mir jetzt etwa drohen oder was?!" Er stieß einen falschen Lacher aus und blickte wieder finster drein. 

"Ich werde dir jetzt gleich eine rein hauen und dir für diese Aktion die Fresse polieren! Und dann lässt du dich hier nie wieder blicken, hast du mich verstanden!", zischte er Tyler zu und ich fragte mich wie er das anstellen wollte, dass Tyler sich hier nie wieder blicken lassen sollte. Er ging doch hier auf die Schule! Ehe dieser noch etwas erwidern konnte, verpasste Chris ihn einen Kinnhaken und schlug auf ihn ein. Normalerweise wäre ich dazwischen gegangen, doch irgendwie hatte er das verdient und ich blieb wie versteinert stehen. Vereinzelte Tränen kullerten über meine Backe und nun prügelten sich die Jungs. Doch Chris schlug seinen ehemaligen besten Freund schnell und gezielt. Seine Bewegungen waren perfekt koordiniert und Tyler trat den Rückzug an. 

"Scheiß Schlampe!", hörte ich ihn noch fluchen und hätte ihm am liebsten meinen Schuh nach geworfen. 

"Geht es dir gut? Hat er dir was getan?" Ich wusste garnicht dass Chris so liebevoll sein konnte und brachte noch ein Lächeln zusammen. 

"Ja, mir geht's gut, denk ich. Ich bin so froh, dass du gekommen bist!" Voller Erleichterung umarmte ich ihn und er erwiderte sie. 

"Der wird das nicht nochmal versuchen, keine Angst.", versicherte er mir, doch glauben konnte ich ihm nicht. 

"Wieso bist du dir da so sicher?", fragte ich ihn und löste mich wieder aus der Umarmung. 

"Ich werde ihn bei der Polizei anzeigen, werde aber nicht sagen, dass du sein Opfer warst, sonst würden die alle wieder ein Drama machen und das willst du sicher nicht, oder?" Er war ein echter Schatz! Ich nickte eifrig und wischte mir die Tränen weg. 

"Meine Freunde werden diesen Vorfall auch erfahren und ihn im Auge behalten. Ich werde aber niemanden sagen, dass du dieses Mädchen warst, okay. Das bleibt ein Geheimnis unter uns." Er zwinkerte mir zu und schenkte mir sein wundervolles Lächeln. Und mit Freunde meinte er die Badboys, war doch klar. 

"Danke.", brachte ich noch aus meinem Mund und konnte mein Glück kaum fassen. 

"Ich werde dich nach Hause begleiten, komm." Natürlich hatte ich nichts einzuwenden, weil mein Zustand in diesem Zeitpunkt mehr wie instabil war. Seit diesem Tag an habe ich Tyler nie mehr wieder gesehen und Chris wurde sowas wie mein bester Freund. Wir verstanden uns super, doch ich wollte nicht mehr von ihm und er auch nichts von mir. Unsere Freundschaft war eigentlich alles außer normal! Ein eher unauffälliges Mädchen trifft sich mit einem der heißesten Typen der Schule und der Badboys und führten keine Beziehung! Viele Mädchen waren entweder neidisch oder bewunderten mich. Doch niemand wusste, wie es dazu kam dass wir uns so gut verstanden und wo wir uns kennen gelernt hatten. Wir waren nur Freunde und ich war ihm noch immer so unendlich dankbar, dass er mich vor diesem Arschloch namens Tyler beschützt hatte. Solch ein Erlebnis vergisst man nie wieder...

Des Teufels WerkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt