Kapitel 43

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Er sprach ein paar Worte, die ich nicht mehr verstand und der Schmerz wurde immer wie stärker. Warum fügte er mir solche Schmerzen zu? - fragte ich mich verzweifelt. 

"Was macht er mit ihr!", konnte ich den Idiot zu Gabriel flüstern hören. Ihm gefiel es nicht, dass ich hier bei Damiel war. Aber er war schließlich der Grund wieso ich überhaupt gestürzt bin, weil er so ein guter Schutzengel war. Man bemerke den Sarkasmus. 

"Lass ihn machen!", zickte Gabriel ihn an und es war wieder still. Mich durchfuhren Bilder und Geschehnisse, die ich nie erlebt hatte. Doch es war alles verschwommen und ich konnte nicht sonderlich viel erkennen. Was war das für ein Psychospiel?! Damiel redete weiter in einer Sprache, die ich nicht verstand. Meine Gedanken kreisten und ich war völlig durch den Wind. Was macht er mit mir!?

Plötzlich konnte ich meine Augen öffnen und atmete schnell ein und aus. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und ich konnte endlich wieder etwas fühlen und sehen. Aber die Schmerzen waren noch da und ich krümmte mich und schrie vor Schmerz auf. Damiels Finger lösten sich von meiner Schläfe und er trat einen Schritt zurück. Meine Aura hatte ich auch wieder und ich war froh, dass ich es geschafft hatte wieder unter den Lebenden weilen zu dürfen. Ich warf mich auf den Boden und schrie auf. Diese Qualen ließen mich wie ein kleines Häufchen Elend aussehen, doch das war ich nicht. Ich wollte nicht vor den anderen schwach aussehen, denn das war ich mit Sicherheit nicht. Jemand versuchte mich am Arm hochzuziehen, doch ich hinderte ihn daran. Diese Schmerzen waren wirklich die Hölle ... 

"Fahr zur Hölle!", schrie ich ihn an und drehte mich um. An der Wand gelehnt konnte ich nun alle Drei sehen. Diese drei Worte hatte ich noch nie ausgesprochen, seitdem ich mein Abenteuer begonnen hatte. Krass, wie sich alles verändern kann ... 

Hör auf über das Vergangene zu denken und konzentriere dich lieber auf das Hier und Jetzt liebes Fräulein! 

Ich hasse meine innere Stimme, musste ihr dennoch Recht geben. 

"Wir wollen dir helfen.", versuchte Gabriel mich zu besänftigen. 

"Nennt ihr das HELFEN?!", fuhr ich sie an und versuchte mich zu sammeln. Damiel kramte in seiner Kiste herum und suchte anscheinend etwas. Ich behielt ihn im Auge. Gabriel hatte das gleiche Blond wie sein Bruder, von dem ich den Namen noch immer nicht wusste und sie waren beide gut gebaut. Damiel hatte einen komischen braunen Mantel an und seine Haare standen ihm wirr über dem Kopf. So würde er nie eine Frau abbekommen. Die anderen trugen helles Gewand und ich vermutete, dass sie Engel waren. 

"Du wärst sonst gestorben!", erwiderte Gabriel und ging einen Schritt auf mich zu. 

"Komm noch einen Schritt näher und ich werde dafür sorgen, dass du nie mehr Kinder bekommen kannst! Der bescheuerte Engel hat mich von 100 ich wiederhole von 100 Metern in die tiefe stürzen lassen und steht wie ein Unschuldslamm hinter dir! Was glaubst du wie es in mir aussieht! Prima, mir gefällt es, dass ich fast gestorben wäre, nur weil ich nicht mitkommen wollte! Ich dachte Engel wären lieb! Lächerlich!", redete ich mich in Rage und war so zornig wie schon lange nicht mehr. Der Engel sah mich mit großen Augen an, als ich genau ihn mit einem finsteren Blick musterte. Das war er anscheinend nicht gewohnt, dass jemand so mit ihm redete. Dann wurde es auch einmal Zeit! Der Idiot lachte seinen Bruder aus. Fand er das jetzt witzig?! 

"Raphael, du kannst gerne hier weiter machen, schließlich ist es deine Schuld!", warf er ihm an den Kopf. So, Raphael hieß der Wichser also. 

"Nein, nein. Du machst das gut.", lächelte er Gabriel an. Meine Schmerzen waren dennoch da. Wie konnte er jetzt lachen! 

"Geht beiseite, ihr Streithähne.", meinte Damiel und hatte einen Becher in der Hand. Ich schätzte ihn auf 50 Jahre. Die anderen 2 waren definitiv jünger. 

"Du hast noch Schmerzen, hab ich Recht?", fragte er mich und ich sah ihn eiskalt an. Ich hatte gerade auf keinen von den Drei Bock, auch wenn er mir gerade das Leben gerettet hatte. 

"Mir geht es bestens.", antwortete ich. Wenn er jetzt glaubt, dass ich dieses Zeug trinke, dann hatte er sich mächtig geschnitten. 

"Dann steh auf, beweis es mir!" Ich brachte ihn auch noch um den Verstand, das war irgendwie amüsant anzusehen. Doch mein ganzer Körper protestierte, wenn ich versuchte mich zu bewegen. 

"Steh auf!", sagte er nochmals mit einem bestimmenden Unterton. Ich hievte mich nach Oben und wieder war er da. Schmerzen zum schreien. Aber ich unterdrückte es und nun stand ich. Es war fast nicht möglich, aber bevor er gewinnt würde ich alles tun. 

"Und jetzt gehe zu mir. Wenn du das schaffst, darfst du gehen." Damiel wusste, dass ich das nicht konnte. Ich konnte ja gerade noch so stehen mit Anhalten und dann noch Gehen!! Ich sah ihn kalt an. Ich wollte einfach nur nach Hause. 

"Mach schon.", forderte er es heraus. Jede Bewegung tat weh, doch ich probierte es. Vielleicht konnte ich es doch schaffen. Mein Fuß bewegte sich in Zeitlupe nach vorne und den Schmerz zu unterdrücken war schwierig, fast unmöglich. Meine Hand löste sich von der Stellage, wo ich mich festgehalten hatte und ich machte einen Schritt. Doch ich fiel fast hin, konnte mich dennoch rechtzeitig beim Tisch festhalten. Scheiße. 

"Trink diesen Schluck und dir wird es besser gehen." Er reichte mir den Becher. 

"Ich werde das nicht trinken.", antwortete ich ihm und er verdrehte die Augen. 

"Du bist so ein stures und dickköpfiges Mädchen. Gabriel, halt sie fest.", befahl er ihm und er kam auf mich zu. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. 

"Lass mich los! Jeder hat ein Recht auf seine Meinung!", schrie ich ihn an. 

"Wir wollen dir nur helfen. Aber wenn du dir nicht helfen lassen willst, dann müssen wir zu anderen Mitteln greifen.", versuchte er mich zu beruhigen. Das konnte er vergessen! Damiel kam mit einer Spritze wieder zu mir. 

"Ich werde dir jetzt ein Heilmittel geben, ein sehr starkes. Es wird deine Schmerzen lindern und den Heilungsprozess beschleunigen. Du hast dir sehr viele Knochen gebrochen, aber dein Körper arbeitet schon daran.  Nur wir helfen ein bisschen nach. Es könnten ein paar Nebenwirkungen auftreten, aber sonst ist es sicher.", erklärte er mir, aber was wenn es alles nur noch schlimmer macht! 

"Und wenn ich dieses Zeug nicht will!", konterte ich um Zeit zu schinden. 

"Dann geb ich es dir trotzdem." Damiel kam noch näher. Das konnte ich nicht zulassen. Ich wehrte mich, aber er war viel stärker als ich. Um meine Kräfte zu verwenden war ich zu schwach. Gabriels Griff wurde fester. Es tat weh und ich versuchte ihn zu lockern. Doch dann wurde er nur noch fester. 

"Du brichst mir meine Hand.", zischte ich Gabriel an und sein Griff wurde lockerer, aber er war dennoch fest und ein Entkommen war unmöglich. 

"Tut mir leid.", entschuldigte er sich. 

"Du kannst doch einem zarten Mädchen nichts antun, Bruder." Er grinste uns komisch an. 

"Ach halt doch die Klappe." Geschwisterliebe, dachte ich mir. 

"Gib mir ihren Arm." Gabriel reichte ihm meinen Arm und mir wurde mulmig. Ich mochte keine Spritzen und diese war nicht gerade kurz. Meine Hand fing zu zittern an. Was war nur los mit mir? Er stach hinein und spritzte die Flüssigkeit langsam in meinen Arm. Die Nadel tat höllisch weh und mir wurde kurz schwindelig. Ein kleiner Schrei entfloh meiner Kehle und ich zwickte meine Augen vor Schmerz zusammen. 

"Fertig, war das jetzt so schlimm?", fragte er mich und lächelte. Ich war unfähig eine Antwort zu geben. Meine Sicht war verschwommen. Gabriel rüttelte mich. Ich zeigte keine Reaktion. Was war nur los mit mir? Ich nahm nichts mehr wahr! 

"Was ist mit ihr?", fragte Gabriel Damiel voller Panik. 

"Das ist die erste Reaktion wie jeder das Heilmittel verträgt. Es durchströmt gerade ihren Körper. Gebt ihr ein paar Minuten.", hörte ich ihm noch sagen. Dieses Mittel war schlimmer wie Alkohol! Aber mit dem Unterschied, dass ich Alkohol mag und dieses Mittel nicht. Ich musste meine Augen schließen und fiel in Ohnmacht. Das Mittel war stärker als gedacht ...  

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 23, 2019 ⏰

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