Kapitel 31

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Jake

Sie war so niedlich, als sie einfach eingeschlafen ist. Ich habe ihr vorher schon gesagt, dass sie sehr müde aussieht, aber sie ist so ein Sturkopf, genau wie Lucifer! Naja, ist ja auch seine Tochter, aber egal. Wenn er wüsste, was ich eigentlich für Lucy empfinde, dann würde er mir wirklich die Hölle heiß machen. Am liebsten hätte ich sie einfach in den Arm genommen und wäre in ihrer Nähe geblieben. Aber das Autofahren machte mir einen Strich durch die Rechnung! Wie kann man nur so ein kompliziertes Gerät zur Fortbewegung erfinden! Ich hatte echt Glück, dass kein Gegenverkehr vorhanden war. Lucy gab mir zwar Tipps, aber die in der Praxis umzusetzen, war nicht so einfach. Aber ich konzentrierte mich und bin dann zu dem Entschluss gekommen, dass ich es nicht so gut kann wie Lucy! Doch aller Anfang ist schwer. Ich war aber auch schon ein wenig müde, deshalb hielt ich vor einem Motel an und buchtete uns da ein. Natürlich bezahlte ich und trug sie nach oben. Es war zwar kein wunderschöner Ort, um eine Nacht zu verbringen, aber immerhin - es hatte Betten und ein Bad. Ich legte sie behutsam in das Bett und beobachtete sie noch eine Weile, bevor ich endgültig schlafen ging. Ihre Nähe tat mir echt gut. Ihr schwarzes Haar hing ihr ins Gesicht und ich streifte es hinter ihre Ohren, damit ich die schlafende Lucy noch einmal ansehen konnte. Wie konnte Lucifer nur so ein liebes Kind haben? Naja, sie war nicht immer lieb um genau zu sein. Sie kann auch einem gefährlich werden, wenn dieser etwas Falsches tut. Ihre Kräfte waren auch erstaunlich und ihre Schwingen... Sie sah aus wie ein Engel. Warte, ich verabscheue Engel doch! Was war nur los mit mir!? Kein Engel hatte schwarze Flügel mit weißen Randfedern! Zumindest habe ich so einen noch nie gesehen. Und mein Pulli stand ihr echt gut! Dieser war zwar viel zu groß, aber genau das sah so niedlich und so verdammt sexy aus! Mir war zwar vorhin kalt geworden, aber sie frieren zu sehen, diesen Anblick konnte ich nicht ertragen. Mir wurde bei dem Gedanken an sie doch wieder etwas weich und eine wohlige Wärme durchströmte meinen Körper. Wie gern ich sie küssen würde...

Lucy 

Ein lautes Geräusch riss mich aus meinem wunderschönen Schlaf! Wer das war bekommt gleich eine geklatscht von mir! Ich schälte mich aus dem Bett. Warte mal, BETT!? Ich bin doch im Auto eingeschlafen, oder? Ich drehte mich zu der anderen Hälfte des Bettes, weil es ein Doppelbett war. Doch niemand befand sich dort. Jake! Wo war er nur?! Plötzlich konnte ich dieses laute Geräusch noch einmal hören und sprang aus dem Bett. Ich taumelte schnell zur Tür, wo der Lärm kam und öffnete diese schwungvoll. Niemand war zu sehen. Ein seltsames Gefühl beschlich mich und ich streifte Jake's Pullover glatt. Sein Pullover war einfach traumhaft und roch einfach fantastisch... 

"Jake?", rief ich in den Gang, in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen. 

"Alter! Komm schon!", fügte ich noch hinzu und wurde immer wie reizbarer. 

"Ich mag solche Spielchen nicht!", sagte ich und meine Geduld war vermutlich gleich zu Ende. Ich bin kein geduldiger Mensch, das solltet ihr wissen. 

"Wenn du jetzt nicht raus kommst und ich dich finde knall ich dir eine!", drohte ich und ging langsam den Gang entlang. Ein Knacken ertönte, wenn ich mit einem Fuß das vermoderte Holz betrat. Es war gruselig! Der kann was erleben! 

"Ich prügel dich windelweich du Idiot!", schimpfte ich. Keine Reaktion. 

"Ich mache keine leeren Versprechen, das solltest du doch am besten wissen mein Lieber!" Jetzt war meine Geduld am Ende und ich stapfte auf eine Tür zu, die vermutlich nach draußen führte. Doch bevor ich die Klinke ergriff, hielt mich jemand an meiner Taille fest und zog mich nach hinten. Ich schrie, weil ich mich so verdammt erschreckt hatte! Der kann was erleben! 

"Du Wichser! Lass mich los!", schrie ich ihn an und windete mich in seinem starken Griff. 

"Damit du mich dann schlagen kannst? Sicher nicht!", trällerte er vor sich hin und er drehte mich um. Jetzt standen wir von Gesicht zu Gesicht und ein hinterhältiges Lächeln zierte seinen Mund. 

"Du verficktes Arschloch! Ich hasse solche Spiele! Jetzt lass mich los!" Ich kochte vor Wut und wollte ihm nur mehr schlagen für diese SCHEIß AKTION! 

"Nicht gleich abfällig werden, Honey.", flüsterte er in mein Ohr und dieses komische Gefühl breitete sich wieder in meinem Bauch aus. Plötzlich war fast die ganze Wut wie weggeblasen. Was stimmt nur nicht mit mir!? Aber aus der restlichen Wut musste ich doch was machen. 

"Du bist gleich abfällig mein Lieber!" Jetzt würde sein Untergang kommen! 

"Ich glaube nicht, Schätzchen." Jetzt reicht's! Ich trat um mich und verfehlte mein Ziel nicht. Was mein Ziel war - seine Kronjuwelen, wenn ihr versteht. Schnell ließ er mich los und ich sprang nach hinten und lachte ihn einfach nur aus. Wie schnell man ihn weg bekommt und das nur mit einem Tritt. 

"Das ... war ... nicht fair!", murmelte er vor Schmerzen und ein teuflisches Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. 

"Tja, selber schuld. Ich hab doch gesagt ich knall dir eine, aber das war tausendmal besser.", fügte ich noch lachend hinzu und ging ins Bad. Vor dem Spiegel angekommen, betrachtete ich mich. Ich sah echt schlimm aus, meine Haare standen irgendwie und mein verschlafener Blick war mehr als furchtbar. Jake ignorierend, der hinter mir stand, suchte ich eine Haarbürste. Vergebens. Mein Rucksack! Ich suchte ihn und fand diesen am Bett gelehnt. Schnell griff ich mir meine Haarbürste und kämmte mir sie. Anschließend band ich mir noch einen Zopf, weil sie sonst stören könnten und ging zufrieden aus dem Bad. 

"Das kriegst du noch zurück.", nuschelte der Dämon in sein T-Shirt und sah mich gespielt mitleidig an. 

"Das werden wir noch sehen.", schoss ich zurück und musterte ihn. Er sah im Gegensatz zu mir genau so heiß aus wie gestern und wirkte kein bisschen verschlafen. 

"Wo sind wir eigentlich?", fragte ich ihn, weil mir erst jetzt bewusst wurde, dass ich im Auto eingeschlafen sein musste. 

"In einem Motel, meine Liebe.", grinste er mich an und ging einen Schritt auf mich zu. 

"Wieso? Hast du es alleine im Auto nicht mehr ausgehalten?", den letzten Satz fügte ich amüsiert hinzu, weil ich wusste, dass er nicht Autofahren kann. 

"Solange du da bist halte ich es immer aus, Prinzessin." Das war schon fast süß. Aber auch nur fast. 

"Nein jetzt ernsthaft." Ich wollte doch nur wissen wieso er uns in so ein Motel eingebuchtet hatte! War das schon zu viel verlangt! 

"Ich bin auch schon müde geworden und musste feststellen, dass du eindeutig besser fahren kannst wie ich. Ich weiß, es ist schwer dies zuzugeben, aber ich muss der Wahrheit ins Auge schaun, Kleine." Sein verführerisches Grinsen zauberte mir ebenfalls eines ins Gesicht. 

"Ich dachte mir du wirst nicht so schnell müde?" Jetzt hatte ich ihn! 

"Ich wollte nicht mehr Auto fahren.", war sein Argument, doch ich glaubte ihm komischer Weise. 

"Ich bin hungrig.", seufzte ich und machte einen Schmollmund. Er verdrehte die Augen und nahm meine Hand. 

"Dann komm mit, ich zeig dir was.", waren die letzten Worte, bevor wir uns wieder ins Auto setzten. Meinen Rucksack konnte ich noch schnell mitnehmen und ich fuhr los. Jake würde ich dieses Auto nie wieder zur Verfügung stellen, dass er fahren dürfte. Ab jetzt fahre nur mehr ich! Auf einen Unfall hatte ich keinen Bock, doch ich wusste die Richtung nicht und befolgte seinen Anweisungen. 

Des Teufels WerkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt