Des Teufels Werk

Kapitel 8

Langsam öffnete ich meine Augen und konnte eine kühle Steinwand spüren. Nun richtete ich mich langsam auf und ignorierte das Pochen in meinem Schädel.

"Endlich! Ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf. Sonst hätte ich mir meinen Plan abschminken können." Er grinste mich an und stieß einen ironischen Lacher aus. Ich sah ihn wieder finster an.

"Du kannst deine Klappe echt nicht halten, oder?!" fuhr ich ihn an. Er grinste mich wieder an und wendete seinen Blick nicht mehr von mir ab. Das war mir leicht unangenehm. Wieso bin ich in letzter Zeit so oft weggetreten! 

"So erkenne ich dich wieder. Wie kommt es, dass du keine Angst von mir hast. Jeder, den ich getroffen habe, hatte Angst. Wieso ist das bei dir anders. Du bist ja quasi ein "Mensch"."

Was sollte das bedeuten?!

"Wieso sollte ich Angst haben. Und wieso "Mensch"?!" Ich funkelte ihn böse an.

"Vergiss es. Mir gefällt es, wenn ich mehr weiß über dich als du selbst." Sein Grinsen schlich sich wieder auf sein Gesicht. Wie so ein Notgeiler-Typ, der sich nicht zu helfen weiß um sein Verlangen zu stillen.

"Wo bin ich eigentlich!", fragte ich ihn kühl.

"Du bist in meinem Versteck. Hier wird dich niemand finden." Jetzt wurde es mir zu viel. Ich hatte es satt mich mit ihm zu unterhalten. Also drehte ich mich weg von ihm und bemerkte erst jetzt, dass ich gefesselt war und in einer Zelle hockte. Ich lehnte mich an eine kühle Wand und meine gefesselten Hände taten schon ein wenig weh. Aber ich ließ mir nichts anmerken. Ich schloss meine Augen und musste einmal alles verarbeiten, was bis jetzt geschehen war.

Jake

Meine Lunge schmerzte schon und ich würde gleich keine Luft mehr bekommen. Aber ich rannte weiter. Lucy, wo bist du?!

Plötzlich stieß ich auf einen Teich und konnte die Aura von Foren spüren. Also er war hier und vermutlich hat er Lucy mitgenommen. Scheiße. Ich suchte nach dem Portal. Aber Foren hatte es sicher wieder geschlossen, damit niemand ihm folgen könne. Na super...

Nun war ich planlos und sah mich kurz um. Wenn er Lucy in sein Versteck gebracht hat, könnte ich sie vielleicht doch finden. Wo sich sein Versteck befand wusste ich nur, weil ich ihm einmal gefolgt bin und das leider auch nur einmal. Ich musste es wenigstens versuchen, an den Wachen vorbei zu kommen. 

Lucy

Nun waren schon einige Stunden vergangen und ich langweilte mich zu Tode. Wahrscheinlich würde ich hier sterben, ging es mir durch den Kopf. Und finden würde mich auch keiner, also meine Hoffnung hat sich bei mir schon verabschiedet. Meine Gedanken schweiften wieder zu Jake. Wo würde er wohl sein? Zuhause? Vielleicht sitzt er auf der Couch und sah sich einen Film an und ahnt nichts Böses. Verdammt! Wieso ich! Und wer zum Teufel war mein Vater!

Auf einmal kam dieser Vollidiot, der anscheinend den Namen Foren hatte, in den Raum und sah mich erwartungsvoll an. Nun stand er vor meiner Zelle und grinste wieder. Er hatte einen Plan. Aber welchen?

"Süße, komm schon steh auf und begleite mich." War das sein Ernst! Glaubt er wirklich ich würde mich ihm unterwerfen und sein Schoßhündchen sein?! Sicher NICHT! Ich blieb sitzen und schaute ihn finster an. Anscheinend fand er das sehr amüsierend und öffnete die Zellentür. Seine Wachen gingen auf mich zu und packten mich am Oberarm und lösten meine Fesseln. Sie zerrten mich in einen dunklen Gang hinunter und ich versuchte mich zu wehren. Vergeblich.

Ich wurde auf einen Stuhl gefesselt. Ja, ich wurde zweimal gefesselt. Meine Versuche, mich aus den Fesseln zu lösen waren misslungen. 

"Hör auf dich zu wehren, es bringt eh nichts, Süße." Hatte er wirklich SÜßE zu mir gesagt. Vorhin hatte, glaub ich, das auch schon gesagt. Meine Wut verdoppelte sich und ich blickte ihn finster in die Augen.

"Süße?! Lass den Scheiß. Ich bin nicht dein Flittchen verdammt noch mal!" Jetzt schrie ich ihn schon an. Das war mir auch schon egal. Er sah mich verwirrt und gleichzeitig angeturnt an. Nun kam er näher.

"Ich kann sagen was ich will. Und du gehörst mir und bist meine Gefangene und normal leben die meisten von denen nicht einmal so lange. Sei froh, dass ich dich noch nicht getötet habe!"

Ich sah ihn fassungslos und wütend zugleich an. 

"Aber ich würde dich doch niemals umbringen, dafür bist du viel zu... besonders meine Liebe."

Sein Blick war einfach nur hässlich und am liebsten hätte ich ihm eine geklatscht.

"Ich komme gleich wieder. Wachen! Passt auf, dass sie nicht abhaut oder sonst was macht." Die Wachen nickten und er verließ den Raum. Mir war noch immer langweilig und ich versuchte mit den Wachen zu reden. Keine Ahnung wieso. 

"Wie heißt ihr eigentlich?" Die Wachen sahen mich an und meinten kühl - 

"Unsere Namen sind nicht wichtig." Toll. Jetzt bin ich schlauer wie vorher. Ich brauche Informationen!

"Was hat Foren vor?" Die Wachen starrten mich an.

"Foren will sich die Hölle unter den Nagel reißen und das Gleichgewicht zerstören. Mehr darf ich dir nicht verraten."

Das war ja schon einmal ein Anfang. Und welches Gleichgewicht? Existiert die Hölle wirklich? Ich hatte einmal eine Arbeit über den Krieg zwischen Hölle und Himmel geschrieben und war eigentlich in dieser Sparte ziemlich gut informiert. Für meine 18 Jahre hatte mich dieses Gebiet schon immer interessiert und ich war in der Schule die einzige, die dieses Thema gewählt hatte. Aber ich war kein Satanist, diese Themenbereiche hatten einfach meine Neugier geweckt.