Kapitel 37

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Jake

Ich ließ Lucy einmal in Ruhe. Sie sollte sich ausruhen, denn sowas wird ihr noch öfter unterkommen. Aber wo sollte ich denn jetzt bitte ein verficktes Auto herbekommen?! Das vorige ist nämlich, wies soll ich es sagen ... nicht mehr angesprungen. Ups. 

Hier war doch keine Menschenseele. Niemand. Wieso war ich eigentlich nochmal hier? Ach ja, wegen Lucifer und um einen Krieg zu verhindern und um seine wundervolle Tochter  aufzupassen. Das wird doch immer wie besser. Naja, Lucy war das einzige Positive hier in dieser ganzen Sache. Irgendwas war hier faul, aber ich wusste nicht was. Zuerst tauchte Drave auf und dann wäre Lucy fast gestorben, wegen MIR! Das war doch kein Zufall, oder? Aber ich werde es rausfinden, was hier vor sich geht. 

"Wo willst du so schnell hin?" Hinter mir stand irgendjemand. Jetzt ganz ruhig. Ich drehte mich schnell um und konnte in das hässliche Gesicht von einer Frau sehen. Was will die von mir?! Meine Hand wanderte langsam zu meiner Waffe. 

"Nicht so schnell. Finger weg von deiner Waffe, sonst wird es hier gleich ein paar Tote geben.", fügte sie mit bedrohlicher Stimme hinzu. 

"Was willst du von mir." Meine Stimme wurde tiefer und kräftiger. 

"Ich will, dass du einen Auftrag für mich erledigst." Ihre Augen schienen meine Seele zu durchbohren. Es war beunruhigend und eindrucksvoll zugleich. 

"Was habe ich davon." Meine monotone Stimme konnte ich gut halten und ließ mir mein Unbehagen nicht anmerken. Was schien so wichtig zu sein, dass SIE mich um einen "Gefallen" bitten sollte? Ihre Aura war mächtig und einschüchternd, doch davon ließ ich mich nicht abhalten. 

"Ich werde Lucifers Tochter nicht umbringen. Das ist der Deal. Einverstanden?" Sie hielt mir ihre Hand hin und ich zögerte. Wieso will sie Lucy umbringen?! Das werde ich nicht zulassen! Nur über meine Leiche. 

"Von welchem Auftrag sprechen Sie." Ich musste diese Entscheidung mit Bedacht wählen, auch wenn es um Lucy geht. 

"Bring mir Michaels Schwert. Die heilige Klinge steht ihm nicht zu." Mein Mund stand offen. Ich sollte was machen?! Das war unmöglich! 

"WAS SOLL ICH MACHEN?!" Ich hatte mich sicher verhört, oder. 

"Du hast mich schon richtig verstanden.", fügte sie mit kalter Stimme hinzu. 

"Das ist unmöglich! Ich kann doch nicht einfach in den Himmel einmarschieren und den Obererzengel Michael bitten, mir sein Schwert auszuhändigen!" Ihr emotionsloser Blick starrte mich an. Was dachte sie, was ich antworten würde? Ja sicher, mach ich doch gerne für dich! Oder was!? Sicher nicht! 

"Dir wird schon etwas einfallen, du bist der beste Dämon von der Hölle. Ich könnte mir keinen besseren für den Job vorstellen. Sonst stirbt die Kleine. Ganz einfach. Und die Teufelsmünze die ihr sucht ist jetzt nicht mehr wichtig, glaub mir, ihr werdet sie nicht finden." Jetzt hatte sie eine Grenze überschritten. Ich bin hier um die Teufelsmünze zu holen und nicht die heilige Klinge! Aber hier geht es um Lucy! Ich kann nicht. Ich muss Lucy beschützen, koste es was er wolle. 

"Wie soll ich das bitte anstellen! Und wer sind Sie überhaupt?!", diese Frage war schon längst überfällig. 

"Ich habe viele Namen. Ich bin die Hexe Astra, eine von den mächtigsten unter den Geschöpfen, die sich im Schatten verstecken. Mehr musst du nicht wissen." Ihr kalter Blick traf meinen verwirrten Gesichtsausdruck. 

"Deal?", fragte sie erneut und hielt mir die Hand hin. Ihre schwarze Kleidung wehte in der leichten Brise, welche immer stärker zu werden scheint. Mit der anderen Hand zeigte sie mir ein Bild von der schlafenden Lucy, welche ruhig und friedlich im Bett lag. 

"Ich werde sie mit einem Fingerschnipser töten, oder foltern bis sie um Gnade winselt. Ist es das Wert?" Ich hatte keine Wahl. Ich musste zustimmen. 

"Mit Blut wird dieses Bündnis besiegelt, wenn du es brichst und mir dieses Schwert nicht bringst, dann wird sie sterben. Du hast 5 Tage Zeit. Wenn du es hast, dann ruf mich einfach und ich werde kommen. Aber du sagst keinem ein Wort von unserem Deal, sonst wird es schlimme Folgen haben." Sie schnitt sich in die Hand und hielt mir ihr Messer hin. Ich tat das selbe. Es tat nur ein bisschen weh, doch ich hatte schon schlimmere Schmerzen. Wir schüttelten die Hand und der Sturm wurde stärker. Ihr siegessicheres Lachen war einfach gehässig und hässlich. Die Wolken wurden dunkler wie zuvor und alles war nur mehr düster mit anzusehen. Hatte ich einen Fehler gemacht? Ich wusste es nicht. Auf einmal verschwand die Hexe, welche anscheinend den Namen Astra hatte und sie war weg. Als hätte diese Unterhaltung niemals stattgefunden. Eingebildet hatte ich mir das nicht. Nie im Leben. Schnell sah ich meine Handfläche an und stellte fest, dass die Wunde echt war. Scheiße, was hatte ich getan? Ich hatte einen Schwur geleistet, welcher sicher noch Folgen haben wird. Ich durfte Lucy in keine Gefahren mehr bringen. Nicht schon wieder. Ich ging die Straße entlang um ein Auto zu suchen, welches noch einigermaßen fahrtüchtig war. 

Nach einer Weile konnte ich eines finden und fuhr schon los zu Lucy, um mich zu vergewissern, dass es ihr gut geht. Während der Fahrt fragte ich mich andauernd, wie ich in den Himmel gelangen sollte, denn es sind sicher überall Wachposten aufgestellt und zwei Geschöpfe aus der Hölle würden sie sicher nicht einfach so passieren lassen. Mit Sicherheit nicht. Und die Teufelsmünze sollten wir auch noch finden. Scheiße war das viel ... 

Aber sie wusste von der Teufelsmünze, jedoch riet sie uns ab danach weiter zu suchen. Wo war der Ring? Ich hatte ihn jedenfalls nicht mehr. Lucy musste ihn haben, sonst wären wir sowieso am Arsch. Vor dem Gebäude angekommen stieg ich schnell  aus dem Auto und rannte hinein. Lucy saß auf dem Bett und blickte mich erschrocken an, weil ich die Tür so laut und schnell aufgerissen habe. 

"Ist etwas passiert?", fragte sie mich schnell, doch ich verneinte. Sie durfte von der Sache mit Astra nichts wissen. 

"Nein, alles gut. Wie geht es dir?", versuchte ich schnell das Thema zu wechseln. 

"Mir gehts gut." Sie lächelte mich leicht an und stand auf. Ihr Körper war wieder stärker, sie konnte sich schnell wieder regenerieren, das musste ich ihr lassen. 

"Hast du den Ring?" Bitte sag ja, bitte sag ja...

"Ehm...nein." Sie hatte keinen auf ihren Fingern. Scheiße ...

"Warte!" Sie ging zu ihrer Jacke und holte aus ihrer Jackentasche den Ring. Zum Glück hatte sie ihn noch, aber der hilft uns auch nicht mehr viel. Egal. 

"Wir müssen los." Ich hielt ihr die Tür auf und ließ sie ins Auto einsteigen. Sie fuhr, wie immer. Auf der Beifahrer-Seite nahm ich platz und sie fuhr los. Während der Fahrt redete keiner sonderlich viel. Wie sollten wir in den Himmel kommen, ohne entdeckt zu werden?! Wie sollte ich das anstellen und dabei auch noch das mächtigste Schwert stehlen?! 

Das war unmöglich, oder? 

Des Teufels WerkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt