Kapitel 15

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Der Spaziergang verlief gut und ohne Zwischenfälle, bis auf... der Besuch im Dorf.

Jake und ich waren in ein Dorf gegangen und jeder hatte uns angesehen. Besonders mich. Ich hörte ein paar Dämonen nuscheln wie, das ist doch Lucifer's Tochter - sein bester Dämon ist hier in unserem Dorf, was für eine Ehre - Kind, verneige dich und mache nichts unüberlegtes. Solche Sachen konnte ich aufschnappen und es verneigten sich alle vor mir. Es war mir total unangenehm und ich wollte eigentlich auch nicht, dass alle sich so wegen mir anstellten. Ich war doch auch nur ein Mensch und nichts Besseres wie die anderen. Diese Dämonen respektierten mich nur, weil ich des Teufels Tochter war und viele sahen mich zuerst mit einem verwirrten Blick an, doch dieser klärte dann wieder auf und es schien mir so, als seien sie ... erfreut dass ich in das Dorf gekommen bin. Das war ein komisches Gefühl. Ich wurde noch niemals von Leuten "angebetet" nenne ich das jetzt mal. Mir lief ein Schauer über den Rücken und Jake flüsterte mir zu: "Nicke einfach nur und gehe weiter, sie respektieren dich, nimm dir das zu Herzen." Ich folgte seinen Anweisungen und nickte nur und ich kam mir aber sowas von bescheuert vor. Als ob ich was besseres wäre wie eine Königin und das wären meine treuen Untertanen. Im Prinzip war es ja auch so, aber ich wollte nicht so sein. Deshalb hörte ich auf zu nicken und mir fiel ein kleines Mädchen auf, das plötzlich zu mir gelaufen kam. Es sah einfach nur süß aus und ging in die Hocke, damit wir uns quasi auf gleiche Höhe befanden.

"Wie heißt du denn meine Kleine?", fragte ich sie ganz sanft und freundlich. Ein breites Lächeln umspielte ihr Gesicht und meines wurde auch breiter.

"Lomy.", gab sie zur Antwort und sah mich an. Sie war so entzückend.

"Was machst du hier, also wieso kommst du ausgerechnet in unser kleines Dorf? Brauchst du was von hier?", fragte sie mich und starrte mich die ganze Zeit an. 

"Lomy, ein bisschen mehr Respekt junge Dame. Du stehst noch immer Lucifer's Tochter gegenüber!", hörte ich ihre Mama sagen. Ihr war es peinlich, wenn ihr Kind mich anscheinend duzte. Doch mir machte es nichts aus, ich fand es sogar besser als immer gesiezt zu werden. Das hört sich so alt an. 

"Es tut mir leid, was wollen Sie hier in unserem kleinen Dorf?" Sie tat mir irgendwie leid, doch sie machte nur, was ihre Mama ihr befohlen hatte und das gefiel mir nicht. 

"Nenn mich ruhig Lucy Kleine." Ich durchwuschelte ihre Haare und richtete mich wieder auf. Ich nahm dabei Lomy in den Arm und übergab sie wieder ihrer Mutter.

"Keine Angst Lomy, ich will hier nichts. Ich sehe mich bloß um, schließlich war ich hier noch nie und meine Neugier war größer als ich mir vorher gedacht habe." Mit einem lieblichen Lächeln blickte ich Lomy an. 

"Kommst du irgendwann wieder in unser Dorf?" Sie wartete gebannt auf eine Antwort. 

"Ich komme dich sicher wieder besuchen, Lomy.", versicerte ich der Kleinen und ihre Augen wurden größer. Anscheinend war ich ihr sehr sympathisch und sie war hinreißend. Mir war klar dass ich sie auf jeden Fall besuchen kommen würde. Auf dem Gesicht der Kleinen machte sich ein liebliches Grinsen breit und Jake zog mich am Arm zurück. Mit einem bösen Blick starrte ich ihn an und er flüsterte mir ins Ohr:"Wir müssen jetzt los, dein Dad wartet auf mich. Wenn ich zu spät kommen, macht er mir wortwörtlich die Hölle heiß." Bei dem letzten Satz musste ich lächeln und Jake erwiderte mein Lächeln. Ich winkte dem Mädchen noch einmal zum Abschied zu und kehrte mit dem Dämon an meiner Seite wieder in die Festung zurück. Ich konnte dennoch die Blicke der Dämonen in meinem Rücken spüren und fühlte mich unwohl.

Auf dem Weg in mein Zimmer begleitete mich Jake und wir redeten über Dies und Jenes.

"Hat dir der Spaziergang eigentlich gefallen?" Er sah mich mit einem hoffnungsvollen Blick an.

"Ja, mir hat der Spaziergang sehr gut gefallen. Aber ich hoffe, dass wir das morgen wiederholen." Bei diesen Worten grinste ich ihn etwas hochmütig, aber gleichzeitig albern an.

"Wie der Vater." Sein Grinsen wurde breiter, mein Gesichtsausdruck veränderte sich in ein Was-meinst-du-Blick und er erklärte es mir.

"Dieses teuflische Grinsen. Es gleicht Lucifer aufs Haar. Du siehst eigentlich im Ganzen Lucifer sehr ähnlich muss ich zugeben. Aber die Augen hast  du von deiner Mutter." Wow, war das jetzt ein Kompliment oder... egal. Ich sah es einmal als Kompliment an und ging weiter ohne noch Fragen zu stellen.

An meiner Zimmertür angekommen verabschiedete ich mich von Jake und ließ mich auf mein Bett fallen. Es war in den letzten Stunden so viel passiert! Das musste ich einmal verarbeiten und entschied mich, so schnell wie möglich einzuschlafen. Schließlich würde ich morgen fliegen und kämpfen lernen. Den Umgang mit meinen angeblichen Kräften würde ich auch noch lernen. Ich war schon so aufgeregt und konnte fast nicht mehr einschlafen.

Langsam drifteten meine Gedanken völlig ab und ich schlief tief und fest.

Des Teufels WerkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt