Die schweren Schritte hallten im Raum und wirkten bedrohlich. Ich konnte nichts tun. Derjenige kam immer wie näher und blieb vor mir stehen. Was geschah konnte ich nicht sehen. Nur hören, doch die Person sagte kein Wort. Die Tür ging zum zweiten Mal auf und noch jemand kam herein.
"Wie sieht's aus?", fragte der Mann, der gerade gekommen war.
"Sie ist noch immer nicht wach. Aber sie atmet noch.", erzählte ihm der andere Mann. Es waren beide Männerstimmen.
"Noch immer nicht? Die hat's ganz schön erwischt, was?", meinte wieder der andere und machte sich etwa ... Sorgen? Der kannte mich doch garnicht!
"Wenn man bedenkt, dass sie von fast 100 Metern gefallen ist und keine sanfte Landung hatte, dann können wir froh sein, dass sie noch atmet. Aber ein normaler Mensch hätte das nie überlebt.", erzählte er ihm die Geschichte. Ich dachte, ich sei 30 Meter in die Tiefe gestürzt. So kann man sich verschätzen. Der Mann hatte Recht, normal hätte ich das garnicht überleben dürfen, wenn man annehme, dass ich "normal" sei. Das war ich zum Glück nicht, dennoch fühlte ich mich, als ob mir jede Bewegung weitere Knochen brechen würden, in der Voraussetzung dass ich mich bewegen könnte.
"Da hast du vermutlich Recht, Bruder. Aber wenn es ihr nicht bald besser geht, dann müssen wir zu Damiel gehen. Denn eigentlich bist du ja Schuld, dass sie in so einem Zustand ist. Er kann ihr bestimmt weiter helfen. Ich komme in drei Stunden wieder, wenn sie noch immer bewusstlos ist, dann werden wir meinem alten Freund Damiel einen Besuch abstatten, weil du so ein guter Schutzengel warst.", bestimmte der zweite Mann und ging wieder auf die Tür zu. Der andere erwiderte nichts und bewegte sich auch nicht. Was sollte ich davon jetzt halten? Soll es gut sein oder sollte ich mir Sorgen machen? Ich wusste es nicht. Die Tür fiel wieder in ihr Schloss. Er war ein grauenhafter Schutzengel! Nebenbei bemerkt.
"Wieso musstest du dich nur so wehren, dann wäre dir all das erspart geblieben. Du bist die erste Frau, die ich in so eine beschissene Situation gebracht habe. Glaub mir, du willst keinen Besuch bei Damiel. Aber mein lieber Bruder schwört auf diesen Mistkerl, also hoffe ich für dich dass du auch so stark bist, wie du aussiehst.", sprach er zu mir und stand auf. Das war doch der komische Kerl, der mich mitnehmen wollte! Der konnte was erleben, wenn ich den in die Finger bekommen würde... Aber zuerst habe ich noch ein paar eigene Probleme zu bewältigen. Er knallte die Tür zu. Nun war ich alleine, drei Stunden. Was sollte ich in den drei Stunden machen?! Ich konnte doch nicht die ganze Zeit nachdenken, oder? Aber was sollte mit Damiel sein? Ich kannte diesen Typen doch garnicht! Und die beiden Männer, die vorhin bei mir gewesen waren sind Brüder. Wo war ich da nur hineingeraten?! Ich versuchte mich krampfhaft zu bewegen, jedoch brachte es nichts. Meine Schmerzen waren noch immer da und ich wollte nur raus aus dieser komischen Anstalt. Ich konnte nicht einmal meine eigene Aura spüren! War ich tot? Nein, sonst würde ich nicht atmen. Warte mal, was ist wenn ich gestorben bin und in der Hölle gelandet war. Nein, das konnte auch nicht sein, denn sonst hätte Lucifer etwas gemacht. Aber wenn ich im Himmel wäre... oh nein Lucy, daran denkst du jetzt nicht im Ernst. Es gab nur ein Portal zum Himmel und dieses wäre in diesem Wald gewesen, wo ich Jake zurück gelassen hatte und einfach weggelaufen bin - mit gutem Grund. Ich dachte noch eine Weile darüber nach und umso absurder kam mir diese Idee. War ich verrückt? Schon möglich, aber auf meine Weise.
Auf einmal wurde die Tür geöffnet und ein paar Menschen betraten den Raum. Ja, ich lag noch immer in diesem bescheuerten Raum und war gefangen. Ich habe alles versucht um hier weg zu kommen, doch es half alles nichts. Ich wollte nicht hier sein, sondern bei Jake und diese bescheuerte Teufelsmünze finden!
"Sie ist noch immer nicht wach.", kommentierte der Mann, der mich überhaupt hierher gebracht hatte und mich vor Damiel gewarnt hatte.
"Dann nimm sie und folge mir. Ich werde Damiel bescheid geben, dass wir kommen.", meinte der andere und plötzlich durchfuhr mich ein unbeschreiblich schlimmer Schmerz. Er hob mich hoch und alles tat weh - wirklich alles! Aber ich konnte nichts unternehmen! Ich konnte mich hierfür selbst eine klatschen!
"Sei vorsichtig!", gab sein Bruder meinem "Retter" zu verstehen und wir setzten unseren Weg fort. Es war die schlimmste Qual die ich je hatte. Am liebsten wäre ich jetzt gestorben als in dieser Situation zu sein. Keinen klaren Gedanken fassend gingen die beiden weiter und weiter und redeten kein Wort. Das war mir aber auch egal, ich hatte nämlich gerade andere Sorgen.
Sie blieben stehen. Jemand öffnete eine Tür.
"Kommt doch rein.", begrüßte uns jemand und sie betraten das Haus. Ich vermutete, dass es ein Haus war.
"Könntest du uns helfen?", fragte sein Bruder.
"Bei was helfen, Gabriel?", fragte er und nun wusste ich wie der Typ hieß, dem ich diesen Besuch zu verdanken hatte.
"Meinem Bruder ist naja ... ein kleines Missgeschick passiert. Er wollte dieses Mädchen retten und er kam aber zu spät und sie viel von fast 100 Metern. Aber sie ist schon seit fünf Stunden bewusstlos, aber atmet. Wir wollten dich um Hilfe bitten, weil wir Angst haben, dass sie nicht mehr aufwacht.", sprach Gabriel und diese Lüge hörte sich so glaubwürdig an, wenn man die Wahrheit nicht kannte.
"Leg sie auf den Tisch dort drüben.", weiste er meinen "Retter" an und er legte mich etwas unsanft auf den Tisch. Ich hätte ihn erwürgen können!
"Ein bisschen vorsichtiger Bruder, oder willst dass sie wirklich nicht mehr aufwacht!", ermahnte Gabriel ihn und er murmelte etwas von "Ach halt doch deine beschissene Klappe" oder sowas in die Richtung. Auf jeden Fall nicht's Nettes.
"Wisst ihr was sie ist?", fragte Damiel und er bekam keine Antwort.
"Nein, wissen wir nicht. Sie wollte es mir nicht sagen.", antwortete der Idiot. Wie konnte der nur so ein Arsch sein!
"Tretet einen Schritt zurück. Ich werde etwas versuchen, aber ob es klappt kann ich euch nicht versprechen. Doch wenn sie dann noch immer nicht aufwacht, dann steht es um sie schlecht, weil dann kann ich ihr auch nicht mehr helfen.", weiste er die beiden darauf hin und Damiel kam näher. Was hatte er gesagt! Wenn ich jetzt nicht aufwachen würde, wäre ich verloren oder wie! Er legte beide seiner Hände an meine Schläfe und mich durchfuhr zuerst ein gutes Gefühl. Doch dieses Gefühl verwandelte sich schnell in einen sehr schlimmen Schmerz. Doch wenn ich gewusst hätte, was er nun tat dann wäre ich lieber gestorben...
DU LIEST GERADE
Des Teufels Werk
ParanormaleMan erzählte sich Geschichten, die in dem Wald passierten, Schauergeschichten. Jeder der den Wald betritt, nie wieder zurückkommen würde. Aber Lucy ließ sich nicht einschüchtern von solchen Erzählungen und hielt sie alle für alte Illustrationen, dam...