Anscheinend hatten die Soldaten vom Vortag tatsächlich mit Zola über die Portionen des Essens geredet, da Barnes nun wieder mehr bekam. Dennoch blieb die Frage, wie lange er diese größere Portion bekommen würde.Hydra wollte ihn brechen, sich ihn als Untergebenen machen, ebenso wie sie es mit mir getan hatten, doch wie wollten sie es bei ihm anstellen? So wie bei mir würde es nicht gehen ... aber wir sonst? Wie können sie ihn kontrollieren? Wie lange würde er aushalten, wenn sie damit begannen? Würde er dabei vielleicht sogar umkommen? Ich hoffte es nicht, aber dass er stark genug dafür sein würde, war meine Aufgabe. Ich musste ihn trainieren, ihn abhärten, ihn stärken und seine Schwächen vernichten. Dann hatte er vielleicht eine kleine Chance ...
"Barnes ... draußen im Trainingsraum ... bin ich nicht mehr deine Verbündete. Keine Fragen, wenn du nicht willst, dass ich ...", ich stoppte mit meiner kleinen Rede, als die Tür zu unseren beiden Raumhälften geöffnet wurden. Schnell trat ich von den Gittern weg und ging auf die Soldaten an der Tür zu, ebenso wie Barnes.
Auf dem Weg zum Trainingsraum stumpfen meine Emotionen immer weiter ab. Ich durfte beim Training nichts fühlen, denn dann wäre ich schwach und kein guter Lehrer. Er würde sich nicht verbessern und ... ich konnte und wollte nicht dafür verantwortlich sein, wenn er es nicht packte ... wenn er sterben würde.
"Das Training hier endet in einer Stunde, dann geht es zu den Schießständen.", erklärte einer der Hydra-Soldaten, als dieser die Tür zum Trainingsraum öffnete. Ich nickte nur kurz, ehe ich den Raum betrat. Ich fühlte schon die Veränderung in mir, ich war nun wieder nicht mehr Raven ...
Der Soldat schloss die Tür, nachdem auch Barnes eingetreten war und ließ uns somit alleine. "Okay.", ich klatschte in die Hände, damit seine Aufmerksamkeit auf mir lag. "Zuerst 20 Minuten warm laufen. Los!", rief ich und sofort begann er zu laufen. Automatisch fühlte ich mich schlecht, ... aber nein, ich durfte nichts fühlen! Es war zum Schutze von Barnes! Bleib stark.
"Schwing deinen anderen Arm auch mit! Du wirst so nur abgebremst!", kommandierte ich, als ich nach fünf Minuten bemerkte, dass sein Metallarm nur schlaf nach unten hing. Ich verstand, dass er sich erst an ihn gewöhnen musste, doch er sollte damit jetzt anfangen, bevor es zu spät sein würde. Zum Glück hörte er auf mich.
Nachdem die zwanzig Minuten vorbei waren, wobei ich nach zehn Minuten begonnen hatte mich zu dehnen, damit auch ich warum wurde, begaben wir uns auf die Matte, welche mitten im Raum lag. Hier würde ich nun testen, wie gut er ihm Nahkampf war.
"Greif mich an!", forderte ich ihn auf und stellte mich in Angriffs- und gleichzeitig auch Verteidigungsposition. Barnes Blick glitt von mir zu seinem Metallarm und anschließend wieder zu mir, doch er bewegte sich nicht vom Fleck.
'Hör auf zu zögern!', schrie ich ihn in Gedanken an. Zögern war eine Schwäche. Der Feind kann dich in der Zeit, in der du zögerst, vernichtend schlagen ...
"Los!", schrie ich, sodass er zusammen zuckte, doch noch immer rührte er sich nicht. "James!", zischte ich leise, sodass Hydra über ihre Kameras und Mikrofone nichts hören und sehen konnte. "Bitte ...", wenn er nicht gleich angreift, wird Hydra ihn aussondern. Sie würden ihn umbringen ...
Endlich kam wieder Bewegen in ihn. Zuerst brachte er sich nur langsam in Stellung, doch ehe ich mich versah schwang er seinen rechten Arm in Richtung meines Gesichts, welchen ich aber mit Leichtigkeit auffangen konnte. Ich zog ihn mit einem Ruck näher zu mir, sodass seine Stellung an Standhaftigkeit verlor und rammte ihm mein Knie in den Magen. Er stöhnte auf und sackte auf den Boden. Ihn musternd ging ich um ihn herum, während er sich wieder aufrappelte. Ich blieb hinter ihm stehen, als er sich plötzlich, während er sich aufrichtete, zu mir drehte und wieder nach mir schlug, doch dieses Mal in Richtung meines Magens.
Flink sprang ich zur Seite, packte erneut seinen Arm, zog ihn auf seine Knie und trat mit den Fuß gegen seinen Kopf. Keuchend landete er zum wiederholten Male auf dem Boden, doch diese Mal blieb er liegen. Frustriert strich ich mir einige Haare aus dem Gesicht. Er handelte noch zu emotionsgesteuert. Wut führt beim Kämpfen nur zu Fehlern.
"Du handelst zu emotional, Barnes.", merkte ich an und sah ihm dabei zu, wie er sich wieder aufrichtete, doch in der Art, wie er es machte, schloss ich einen weiteren Angriffsversuch aus. Ich glaube er sah es selbst auch ein.
"Blende deine Gefühle aus. Das einzige, was in dir sein darf ist Ruhe und Konzentration. Mehr nicht und mehr brauchst du auch nicht. Los, probier es.", befahl ich und trat einige Schritte von ihm weg. Ich schloss meine Augen, atmete währenddessen tief ein und aus, und öffnete diese nach kurzer Zeit wieder. Die Frustration war verschwunden, dass einzige, was ich in mir spürte war Gelassenheit und Ruhe, zusammen mit Konzentration.
"Mach es nach.", forderte ich ihn auf und machte es erneut vor. Doch als er seine Augen wieder öffnete sah ich bereits die Unruhe in seinem Inneren. Er war einfach zu stur. Doch ehe ich etwas sagen konnte, griff er mich schon wieder an.
Reflexhaft wich ich seinen ersten Schlägen mit seiner rechten Hand aus, ehe ich diese ein weiteres Mal packte und ihn zu mir herzog. Sein Gesicht nur Millimeter von den meinem entfernt. Er starrte mich einen Augenblick überrascht an, ehe er sich befreite und einige Schritte zurück trat, sodass wieder etwas Abstand zwischen uns war.
"Du hast einen metallernen Arm verdammt! Nutz ihn auch!", keifte ich ihn an, als ich aufs Neue den Schlägen seiner menschlichen Hand auswich. Er stand einen Meter vor mir, atmete schwer, während sein Blick zwischen mir und seinem Metallarm hin und her wanderte.
"Nutz ihn!", rief ich erneut und brachte mich in Angriffsstellung. Es war an der Zeit, dass ich ihn mal angriff, vielleicht würde er ihn dann eher zu Verteidigungszwecken verwenden.
Ich rannte auf ihn zu, schlug mit meinem linken Bein gegen seine Knie, sodass er zusammen sackte, umfasste seinen Kopf mit meinen Händen und schlug ihn gegen eines meiner Knie. Immer und immer wieder. 'Wehr dich verdammt nochmal!', schrie ich in Gedanken. 'Tu' was!'
Plötzlich schnellte seine Hand aus Metall nach vorne und traf mich an der Schläfe, sodass ich zurück taumelte. Zischend drückte ich meine Hand dagegen, bis der Schmerz nachließ und wischte anschließend das Blut an meinen Klamotten ab. Erst dann blickte ich wieder zu Barnes, welcher sich das Blut, welches aus seiner Nase lief, weg wischte.
Einige Momente sah ich nur kalt in seine Augen, ehe ich anfing zu lächeln. "Sehr gut.", langsam kam ich auf ihn zu. "Das ist genau das, was ich meine.", vorsichtig klopfte ich ihm auf die Schulter, ehe ich ihm auf half. "Du musst nur noch trainieren deine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen!"
Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch genau in diesen Moment kamen die Hydra-Agenten von vorhin zurück. "Das Schießtraining wird verlegt.", sprach einer von ihnen und machte Platz, sodass die beiden anderen Soldaten durch die Tür gehen konnten.
"Bringen sie Barnes zurück in die Zelle.", befahl er den beiden und sah anschließend zu mir. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, ehe er unheilvoll anfing zu grinsen.
"Sie kommen mit mir mit.", ich schluckte schwer. Mein Körper spannte sich an. Was hatten sie vor?
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Hey!
Ich hoffe euch hat das wöchentliche Kapitel gefallen. :DDas war jetzt auch das erste Mal überhaupt, dass ich eine "Kampf"-Szene geschrieben habe, auch wenn es nur Training war ... ich hoffe es passt xD
Ich mache bereits seit Anfang der Geschichte gewisse Andeutungen ... sind sie euch aufgefallen? Oder denkt ihr euch jetzt nur: "Hä, was?" xD
Würd mich ehrlich interessieren ... ':DDas war's also dann auch schon wieder für dieser Woche (jedenfalls bei dieser Geschichte) von mir ...
Bye, bye!
LG, Magicrow
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How to become a Winter Soldier
Fanfiction//PAUSIERT// ||Jeder kennt die Geschichten, in denen der Winter Soldier eine Frau trainiert, doch was passiert, wenn eine Frau den Soldier trainiert?|| Hydra ist erbarmungslos. Es gibt keinen Platz für Schwächlinge. Gilt man aber als ein solcher, m...